Jetzt geht es mit Riesenschritten auf den Herbst zu. Trüber Himmel, kaltes Wetter, stürmische Winde, herabfallende Blätter, zeitig dunkel – die Depressionen kommen quasi frei Haus. Deshalb ist der Herbst für die Menschen oft auch die Jahreszeit, in der reihenweise Pulsadern aufgehen. Aber das muss nicht sein! Wir zeigen Ihnen, warum es sich lohnt, am Leben zu bleiben. Es gibt in Markranstädt so viele schöne Dinge zu entdecken, wenn man dafür bereit ist. Hier einige Beispiele:
Lehnen Sie sich entspannt zurück, stecken Sie sich einen Joint an oder schlürfen einen Kamillentee und schauen Sie mal, welch lustige Blüten der Herbst in und um Markranstädt so treibt. Bunter kanns auch die Natur nicht hinkriegen.
Passend zum Tag der Einheit und den Erinnerungen an den Herbst ’89 zeigt uns HO-Nachfolger Lidl, dass wir Ossis noch immer hinter dem Mond leben. Unser Kalender geht falsch und deshalb sind wir dem Westen auf ewig mindestens einen Tag hinterher.
Der Lidl-Kalender
Das Kalendarium zählte noch nie zu den Kernkompetenzen des Politbüros des Zentralrats der SED. Beispiel: Wer noch einen hat, werfe mal seinen Blick in einen alten Zonenkalender. Da stand seit Jahr und Tag am 10. Juli geschrieben, „Erich Mühsam ermordet“. Mal abgesehen von der falschen Rechtschreibung (mühsam ist kein Substantiv) haben wir alle jedes Jahr aufs Neue am 11. Juli feststellen müssen, dass Erich trotzdem noch lebt. Was für ’ne Verarsche.
Und nun erfahren wir bei Lidl, dass es entgegen aller mühsam beigebrachten Schulweisheiten einen 31. September gibt. Und das erst 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Wer weiß, was sie uns noch alles vorenthalten, die Wessis, Vielleicht den 123. Maitember 13548 nach Angie, an dem laut Kohljanischem Kalender zusammengewachsen ist, was zusammen gehört?
Aber wie ist das dann mit der Eselsbrücke, den Fingerknöcheln, die man nur abzuzählen braucht um zu wissen, welcher Monat 30 und welcher 31 Tage hat? Haben die Menschen in den gebrauchten Bundesländern einen Knöchel und somit auch einen Finger mehr als wir? Einen zum Geldzählen vielleicht oder einen anderen Gendefekt? Einen angeborenen Stinkefinger für uns Ossis? Oder doch einen evolutionär bedingten mahnenden Zeigefinger, der uns sagt, wo’s lang geht?
Entscheiden Sie selbst, Sie kennen doch sicher einen aus dem westelbischen Disneyland. Fragen Sie ruhig, auch wenn es bei denen was kostet. Sie werden die Antwort eh nicht verstehen und das Verfallsdatum der Bananen war schon am 32. Oktober 1990 überschritten.
Kaum ein Wirtschaftszweig wurde durch die Corona-Pandemie so zum Ächzen gebracht wie die Tourismusbranche. Fluggesellschaften, Reisebüros, Hotels und Urlaubsanbieter stehen seither Schlange vor den Insolvenzgerichten.
Schuld an ihrer Lage sind sie aber selber, weil sie ständig nur am Jammern sind und auf den Tag warten, ab dem es endlich wieder genauso weitergehen kann wie bisher. Von Ideen für erforderliche Veränderungen keine Spur.
Südsee-Feeling in Lehne
Nicht so in Großlehna. Dort haben sich findige Köpfe Gedanken darüber gemacht, wie man von der Krise profitieren und ein völlig neues Urlaubskonzept entwickeln kann. Ausgangspunkt war die Feststellung, dass Reisen in südliche Gefilde kaum noch oder gar nicht mehr möglich sind.
Was also tun, wenn man nicht mehr in den Süden darf? Die Antwort liegt auf der Hand: Dann muss der Süden nach Großlehna kommen! Und so sind mitten im Ort erste Aktivitäten zum Bau eines spektakulären Urlauberparadieses zu sehen.
Hier entsteht, in Sichtweite zum romantischen Strand der Renne, ein Südsee-Ressort mit allem Drum und Dran, das künftig Markranstädter Lokaltouristen in Heerscharen anziehen soll. Im Zentrum des Urlauberparadieses befindet sich eine eindrucksvolle Palme, die bereits angeliefert wurde.
Um sie herum sollen in den folgenden Monaten die einzelnen Themenparks angelegt werden. Zu ihnen zählen eine traumhafte Lagune an der geplanten Costa Carina oder nur wenige Meter weiter die speziell für Gäste aus anderen Markranstädter Ortsteilen geplante Nachbildung einer Domestikanischen Republik.
Besonders interessant ist die architektonische Lösung zur Einbeziehung der natürlichen topografischen Gegebenheiten. So soll der durchs Ressort führende Bahndamm als Steilküste in die Insel-Konzeption der Zerschellen integriert werden. Wir bleiben dran und werden spätestens zum Richtfest über den Fortgang des Projektes berichten.
Lesen Sie nun in Kurzform, welche Stilblüten der Herbst in Markranstädt sonst noch so treibt. Und vielen Dank an dieser Stelle an alle Einsender und Informanten! Der folgende Ausschnitt stammt aus der LVZ, alle anderen Stilblüten wurden im aktuellen „Markranstädt informativ“ gepflückt.
Digitale Verschlüsselung
Granufink als Zäpfchen
Der Eindruck täuscht
Kleiner Wehrmachtstropfen
Und die Länge ist doch wichtig!
Jetzt aber aufgeobachtet!
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