Kräppelchen, Kalender und ein Weihnachtswunder

Es war der 13. Markranstädter Weihnachtsmarkt, der am Sonnabend in der Kernstadt über das Pflaster vorm Rathaus ging. Eigentlich eine Unglückszahl. Aber bis auf die gefühlt 13 Kilometer lange Schlange am Kräppelchen-Stand war die Veranstaltung eher was für Glückskinder. Und das Glück begann schon bei der Andacht zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes. Traditionell eine Sache von Pfarrer Zemmrich und Bürgermeister Spiske.

Das Markranstädter Weihnachtswunder kam so plötzlich über die Stadt, dass Pfarrer Zemmrich nicht einmal Zeit blieb, seiner Andacht schnell noch ein Update zu verpassen. Gut möglich, dass er ansonsten ein Gleichnis zu Matthäus 9.1 bemüht hätte. Manche Dinge sind ja heute aktueller denn je, zum Beispiel die Sache mit dem Gelähmten. So geschehen am zweiten Sonntage im Advent anno 2019 zur Stadtkirche St. Laurentius.

Draußen auf dem Markte entwickelte sich derweil so allmählich das besinnliche Treiben. Traditionell ohne Verkaufsschlachten mit Konsumgütern wie erzgebirgischer Volkskunst aus China, dafür aber mit Leckereien aus Markranstädt. Glühweinvariationen, Kräppelchen, Suppe, Fischbrötchen, Roster und anderen Gaumenfreuden. Dazu ein Kulturprogramm, dessen 13. Auflage die Gäste als das bisher beste adelten.

Nicht einmal den obligatorischen Stromausfall gab es diesmal. Dafür eine mit Scheinwerfen bestückte Drehleiter der Feuerwehr, aus deren Korb plötzlich Kameradinnen sprudelten und ihren eigenen Kalender präsentierten. Was’n Hingucker! Gegen die feurigen Flammendompteusen der Freiwilligen Feuerwehr ist der legendäre Pirelli-Kalender ein Kinderbuch à la Malen nach Zahlen. Wie will man das anno 2020 noch toppen?

 

1 Kommentar

    • Manfred auf 18. Dezember 2019 bei 17:50
    • Antworten

    Beschluss der Rot arischen Jugend: Im Dezember Regiert der deutsche Weihnachtsmann.
    (Weimarer Republik)

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