Landkreis macht Weg frei zur Schluckimpfung für Unterhopfte

Diese Meldung fühlt sich an, als würde einem ein Engel auf die Zunge pieseln. Unser Landrat befiehlt uns ab Sonntag wieder das Saufen! Das muss man sich mal vorstellen: Seit 23. November hat sich Markranstädt strengster Prohibition unterzogen und jetzt werden wir urplötzlich zu alkoholischer Exhibition gezwungen. Fast möchte man glauben, dass bald wieder Landratswahlen ins Haus stehen.

Jahrelang haben wir es für den größten Blödsinn gehalten, dass zu Silvester zwei in einem Raum sitzen und sich mit ihren Freunden besaufen, die gar nicht anwesend sind. Wer hätte gedacht, dass Dinner for one mal Wirklichkeit wird?

Aber das ist jetzt vorbei und wer die Pressemeldung sowohl richtig liest als auch versteht, wird auch folgenden Satz nicht überlesen haben: Ein neues Alkoholverbot wird nicht verfügt.

Eine Ansage, die Planungssicherheit für die kommenden Wellen gibt.

Eine Ansage, die Planungssicherheit für die kommenden Wellen gibt.

Also komme jetzt was wolle, egal ob Covid 20, Covid 30 oder 100: Hoch die Tassen! Der Weg zur Schluckimpfung ist frei!

Allerdings ist damit in Markranstädt schon die nächste humanitäre Katastrophe vorprogrammiert: Hamsterkäufe im Schnapsregal. Wer sich nicht dazu hält, muss mit Oettinger vorlieb nehmen. Das ist die Marke, über die es in labortechnischen Gutachten heißt: „Ihr Pferd hat Zucker!“

Und wer jetzt abwinkt, dem sei die letzte Hamsterkauf-Epidemie in Erinnerung gerufen, als das Klopapier alle war und wir Maiskolben benutzen mussten. Andere hatten auf ihre Frau gehört, die jedesmal in die Toilette rief: „Benutz die Bürste!“ Drei-vier mal funktioniert das, aber dann beginnt sich die Gegend da unten langsam zu entzünden. Das sollte als Motivation reichen, um sich schnell auf den Weg zu machen.

Sicher, wir werden uns erst langsam wieder daran gewöhnen müssen, mitten auf der Straße die Flasche an den Hals setzen und danach laut rülpsen zu dürfen. Aber haben wir uns nicht auch an die anderen Dinge schnell gewöhnt? Oder hätten Sie vor zwei Jahren gedacht, dass Sie mal mit Maske die Sparkasse betreten und Geld verlangen würden?

Dabei gäbe es noch so viele schöne, ungenutzte Ideen für innovative Masken. Warum gibts eigentlich keine Mieder-Masken für Frauen mit Doppelkinn? Oder trägerlose Masken, die nicht ständig die Ohren aufstellen? Mit einer Art Klettverschluss am Damenbart befestigt, kommt man damit durch schlappe vier Wellen.

„Ein neues Alkoholverbot wird nicht verfügt“, ein schöner Satz, den man gern wörtlich nimmt – im Gegensatz zum Schild mit der Aufschrift „Zutritt nur mit FFP2-Maske“. Wenn man das wortgetreu befolgt, wird einen die Verkäuferin darauf hinweisen, dass man sich wenigstens eine Hose hätte anziehen können.

Nicht lang schnacken: Kopp in den Nacken!

Nicht lang schnacken: Kopp in den Nacken!

Also nehmen Sie sich jetzt ruhig mal wieder einen ordentlichen Schluck zur Brust. Bald wird alles vorbei sein und wir erinnern uns nur noch an die heiteren Begebenheiten. Zum Beispiel an das Erlebnis des Mannes, der beim Arzt die Diagnose „corona positiv“ erhielt. Er wollte es zunächst gar nicht glauben und sagte zum Doc: „Ich möchte lieber noch eine zweite Meinung“, worauf der Arzt entgegnete: „Sie sind auch hässlich.“

10 Kommentare

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  1. Nachdem die Weinkelterei Schauß verkündet hat, dass der beliebte Glühwein fast ausverkauft ist, kann auch getrost das Alkoholverbot in der Öffentlichkeit aufgehoben werden.

    1. Es gibt sicher noch ein paar Restbestände, die sich als Corona-Mix on the rocks auch im Sommer verkaufen lassen. Im Notfall einfach die Bio-Tonne ankippen und den herauslaufenden Sud als Smoothie verkaufen. Irgendwas geht immer.

    • Träumerin auf 5. Februar 2022 bei 15:55
    • Antworten

    Hey Kneiper, das hört sich an wie: schnell holt den Weihnachtsmarkt als Wintermarkt nach: Glühwein, Kräbbelchen, Bratwurst und ein paar Winter- und Schunkellieder …. dann kommen wir sonnabends und können montags wieder mal was anderes machen…

    1. Genau. Zum Biepiel ein Glühweinstand bei den Montagsspaziergängen. Diese Geschäftsidee ist längst überfällig.

        • Träumerin auf 6. Februar 2022 bei 14:35
        • Antworten

        … und dann hören wir plötzlich aus einem unbekannten Lautsprecher Santiano und Ben Zucker „Lieder der Freiheit“, wenn das keine Symbolkraft hat. Unser kleines Markrans könnte Geschichte schreiben.
        Ich habe noch nicht ausgeträumt;-)

        1. Genau. Und im Refrain heißt es dann im 3/4-Takt:

          Wir sind keine Nazis, wir denken nicht quer,
          sondern haben nur kein Vertrauen mehr.

    • Bürger auf 5. Februar 2022 bei 11:08
    • Antworten

    Danke für das Bauchmuskeltraining an Morgen . Gar köstlich , Prost!

    1. Gute Idee, das mit dem Bauchmuskeltraining. Wir denken mal drüber nach, die MN als Maßnahme der Gesundheitsvorsorge zu vermarkten. Situps in Prosaform auf Rezept.

    • EddiKonstantin auf 5. Februar 2022 bei 10:12
    • Antworten

    Es ist auch jetzt nicht anders: „ man kann sich totsaufen und Dank hat man doch nicht“!

    1. Kommt drauf an, von wem der Dank erwartet wird. Meist gibts den von den Hinterbliebenen … sofern es was zu erben gab.

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