Letzte Generation in Markranstädt: Drei Chancen, wie doch noch eine Zukunft möglich ist

Im heutigen Rundumschlag wollen sich die Markranstädter Nachtschichten mit einer Minderheit beschäftigen, der eine ganz schwarze Zukunft droht. Es geht um die Kinder und Jugendlichen, die sich in ihrem dramatischen Existenzkampf der zunehmenden Landnahme händeringend gesuchter Fachkräfte aus anderen Einflussbereichen erwehren müssen. Noch gibt es Hoffnung, allerdings sind die Lösungen oft zu versteckt. Drei MN-Tipps, woran Ihr Eure Chancen erkennen könnt und was Ihr tun müsst, um sie zu nutzen.

„Wenn Mercedes hustet, ist Deutschland erkältet“, sagt ein Sprichwort. Will heißen: Kein Stern verkörpert die deutschen Tugenden so sehr wie die Marke der Erben des Carl Benz.

Was ein Markranstädter Patriot jetzt allerdings auf dem Beifahrersitz seiner Nobelkarosse fand, kommt einem Offenbarungseid gleich. Kein Wort von Qualitätsmerkmalen „made in germany“, statt dessen das Eingeständnis eigener Fehlbarkeit durch hochqualifizierte Fremdarbeit.

Weil im moldawischen Zulieferwerk „Wladimir Schrottsky“ die Belüftungssysteme für den Daimler SS 1-211 so modifiziert wurden, dass man auf die nicht mehr verfügbaren Materialimporte aus der Ukraine verzichten kann, gibt es jetzt in Deutschland einen Mercedes, welches der luftschleusen nachgibt.

Um eventuelle Kritiken ihrer Stuttgarter Auftraggeber bereits im Keim zu ersticken, haben die bessarabischen Schrauber als Service auch gleich die passende Bedienungsanleitung samt Warnhinweisen auf handlichem Knautsch-Format entbunden. In leichter Sprache versteht sich, immerhin ist das Poem an Kunden der S-Klasse gerichtet.

Die luftzufuhr hängt*1

Sozusagen als Sonderausstattung gibt es noch einen gut gemeinten Gratis-Tipp für Benz-Piloten: „Warnung: Bitte halten Sie sich von Feuer, Kindern und Haustieren fern!“, heißt es da. Allein die Reihenfolge der Gefahren, in der das Katastrophenpotenzial spielender Kinder noch hinter wütenden Feuersbrünsten eingeordnet wird, lässt die unterschiedlichen Sichtweisen in den fremden Kulturkreisen erkennen.

Hier hat wohl der Eigennutz der nativen Verfasser die Feder geführt. Weil der deutsche Benz früher oder später sowieso in Länder jenseits der Karpaten überführt wird, wären Brandstellen auf den Sitzen, Katzenhaare oder Polsterflecke aus erbrochenem Babybrei bei der weiteren Vermarktung der Fahrzeuge hinderlich.

MN-Tipp für Kinder: Wenn sich Eure Alten schon keinen Benz leisten können, solltet Ihr wenigstens die Fähigkeit erlernen, so zu sprechen wie ein Mercedesfahrer. Insofern gehört die Bedienungsanleitung für ein Auto, welches der luftschleusen nachgibt, in jede deutsche Fibel. Kämpft dafür!

Das allein wird jedoch die jedem deutschen Kind in die Wiege gelegte Sehnsucht nach einem Stern auf der Motorhaube nicht ersetzen. Hierzu bedarf es weiterer pädagogischer Konzepte und vor allem einer nachhaltigen Vorbildwirkung des Lehrkörpers.

Vorbild macht Schule

Aber wie macht man Kindern und Jugendlichen deutlich, dass die wahre Größe eines Mannes nicht von primären Geschlechtsmerkmalen wie einem großen Auto abhängt? Genau an dieser Stelle hat das Schicksal jetzt eine glückliche Fügung entbunden.

Seit der in Markranstädt noch immer sehnsuchtsvoll vermisste Pädagoge René „Alberich“ Schulz seine 2,13-Meter hohe Statur nicht mehr unter den niederen Decken des Gymnasiums beugen muss, fand er jetzt in Brandenburg zum aufrechten Gang zurück.

Das Matrjoschka-Prinzip

Befreit von der erdrückenden Kollegialität pädagogisch ergrauter Eminenzen, hat er als Leiter eines Lausitzer Vorzeige-Campus jetzt sogar freie Spitzen, um seinen Zöglingen die Ideale einer von den Lobbyisten der Automobilindustrie unabhängigen Zukunft ganz praxisnah vorzuleben.

Textaufgabe für Gymnasiasten: Wie bekommt man einen 2,13 Meter hohen Körper in ein 1,35 Meter hohes Auto? Der Lehrer macht’s vor und beweist: Der Mini ist ein wahres Raumwunder, das Stolz und Selbstbewusstsein fördert.

Voilá: Ein Maxi-Mann in einem Mini-Auto. Zwar hegten seine naturwissenschaftlich begabten Zöglinge zunächst Zweifel an der Echtheit des Videos (ein Körper kann nicht mehr Volumen fassen als es die Kapazität seines Rauminhaltes ermöglicht), aber letztendlich ließen sie sich vom Umstand überzeugen, dass Alberich nicht in seinen neuen Boliden einsteigt, sondern ihn einfach nur anzieht.

Mit Vmax durch Brandenburg

Für endgültige Begeisterung unter den Jugendlichen sorgte schließlich ein ganz besonders wirkungsvoller Effekt der Bionik. Bei Schuhgröße 54 reicht ein neurologisch völlig unwillkürliches Zucken im großen Zeh, um das Gaspedal durchs Bodenblech zu drücken und das Geschoss auf Vmax zu beschleunigen. Funktioniert auch mit Kinderschuhen in Größe 46 oder mit High Heels in Körbchengröße C.

MN-Tipp für Jugendliche: In der Biologie mag es nur ein schwacher, scheinbar von femininem Mitleid geprägter Trost sein, aber in Sachen Auto trifft es zweifelsfrei zu: Es kommt nicht auf die Größe an, sondern auf die inneren Werte.

Kommen wir nun zum letzten Teil der Betrachtung kindlich-jugendlicher Lebensperspektiven. Junge Menschen haben es heute besonders schwer. Die Gesellschaft hat sie abgehakt, setzt statt auf deren Erziehung und Bildung lieber auf den Import artfremder Nachwuchskräfte, die mit dem Prädikat „händeringend gesucht“ ins Land gelockt werden.

Die eigene Brut wird als Grundkapital für die Schaffung blühender Landschaften dabei nicht einmal mehr ignoriert. Aber sie ist nun mal da, weil Erwachsene trotz aller düsteren Aussichten immer wieder ihren niederen Instinkten und damit auch dem Saft ihrer Lenden ab und zu unkontrolliert freien Lauf lassen.

Suche nach einem Endlager

In Ermangelung russischen Öls für das Schmieren der Scharniere von Babyklappen stellt sich alsbald die Frage: Wohin mit den existenzbedrohenden Konsequenzen der unüberlegten Kopulation? Am Leipziger Geyserhaus hatte man da eine zündende Idee und schuf kurzerhand einen Sammelplatz für all die verlorenen Kinder.

Im Ansatz eine gute Idee, doch in der Praxis offenbarten sich zwei Probleme. Zum einen könnte es zu einer freiwilligen Konzentration der verlorenen Kids an diesem Ort nur kommen, wenn diese das Schild auch lesen könnten. Das wiederum würde eine Art Grundbildung voraussetzen, deren Scheitern sich die Gesellschaft als Konsequenz aus dem Herbst 1989 nicht ohne Grund auf ihre Fahnen geschrieben hat.

Ähnlich dramatisch ist das zweite Problem. Das Konzept der Zwischenlagerung von Kindern an einem dafür vorgesehenen Ort provoziert irgendwann die gleiche Frage wie der finale Umgang mit atomaren Abfällen: Es fehlt ein Endlager. Also wohin mit der aufgegebenen Brut?

MN-Tipp für die ganze Gesellschaft: Die Lösung finden wir beim Blick in die Geschichte. Als man 1989 in der überfüllten Prager Botschaft vor einem ähnlichen Problem stand, wurden die Humanressorcen kurzerhand in den Westen exportiert. Das hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass man da drüben noch heute wie vor 50 Jahren wählt und mit Begeisterung auf Autos schwört, welches der luftschleusen nachgibt. Manchmal ist die Lösung so einfach.

3 Kommentare

    • Heiko Küster auf 18. September 2024 bei 5:58
    • Antworten

    JA das waren noch Zeiten, als körperliche UND geistige Größen in Markranstädt die Eliten leiteten, aber wir wissen ja, alles ist vergänglich und Mittelmaß sowie Unwissen ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und akzeptiert worden(siehe alle Bereiche des Lebens, der Kultur, der Politik…)!!!. Und was die nachfolgenden Generationen betrifft: Abwarten, die Talsohle ist noch lange nicht erreicht! Leider werden es immer weniger Kämpfer, dafür nimmt die Anzahl der Windmühlen stetig zu. Entweder wir steigen wieder, oder es ist wieder eine Hochkultur weniger?!?!

    1. Auch diese These lässt sich mit dem Auto erklären. Früher stand in der Bedienungsanleitung, wie man den Zündzeitpunkt selbst einstellen kann. Heute hingegen findet man dort einen Warnhinweis, wonach man keinesfalls den Inhalt der Batterie trinken sollte. Also dann doch eher eine Hochkultur weniger im Jahr 2024 nach Festus.

      • Samoht auf 18. September 2024 bei 10:45
      • Antworten

      Aber wir sind doch schon längst wieder eine Hochkultur, als solche den anderen Kulturen auf der Überholspur sogar schon meilenweit enteilt!!! Unsere Sprache wird immer komplexer (Radfahrende) und wissenschaftlicher (herrenloses Damenfahrrad), an den Schulen werden Diversentoiletten gebaut, selbst wenn es dort keine Diversen gibt (dafür muss dann halt die Unterhaltung von Brücken vernachlässigt werden), es gibt schon wieder Wandzeitungen mit politischen Inhalten und die Lehrpläne sind voll von gesinnungsfestigenden Zielen (wer das N-Wort benutzt, bekommt in der nächsten Klassenarbeit KI-Verbot ). Knaben tragen auf den Schulhöfen inzwischen sogar ganz freiwillig pinkfarbene Miniröckchen, um Zeichen gegen die toxische Männlichkeit zu setzen.

      Die Kids sind voll auf Linie. Es sind die Erwachsenen, die Gesellschaft und die Wirtschaft, die hier nicht mitziehen. Wo sind die Schwerlastenfahrräder, mit denen auch Acht- bis Zehnklässler in die Schule gefahren werden können? Die müssen immernoch mit SUV’s zur Schule gefahren werden, was regelmäßig zu Konflikten bei der Parkplatzsuche im Schulflur führt und die Umwelt gefährdet.

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