Markranstädter Wochenschau (19): Nessi ist umgezogen!

Es hat sich mal wieder genug angesammelt für eine Wochenrückschau. Im Gegensatz zur Schachpartie, bei der wir noch immer auf ein paar mehr Vorschläge warten, sind die Leser zumindest hier noch aktiv und aufmerksam dabei. Kein Wunder, bei solch sensationellen Nachrichten. So laufen wir seit dieser Woche dem schottischen Loch Ness den Rang ab. Markranstädt hat jetzt auch ein Nessi. Allerdings nicht im Kulki.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis im „Lake Funeral“ die ersten Mutanten auftauchen. Der Teich unterhalb des Kulkwitzer Friedhofes wird schließlich durch eine alte Mülldeponie gespeist.

Sie kommmmmmen!

Wenn man dort den Finger ins Wasser steckt und nach acht Sekunden rauszieht, ist er verchromt. Aber aufpassen: Nicht länger als acht Sekunden, sonst zerfrisst es einem die Gummistiefel! Die Tierwelt hat sich sich da bereits viel besser angepasst.

Unser städtischer Fauna-Experte hat da unten was entdeckt, das jetzt in ganz Kulkwitz Angst und Schrecken verbreitet. Dort lauert ein gefräßiger Kammmmolch..

Gefunden von unserem Leser M.Z. im aktuellen Amtsblatt auf Seite 16.

Gefunden von unserem Leser M.Z. im aktuellen Amtsblatt auf Seite 16. 

Der schlingt seine Opfer im Ganzen runter und scheidet sie danach als Konsonanten aus, vorwiegend als m. Die Anzahl der m’s ist gleichbedeutend mit seiner Länge in Metern. Aktuell sind es vier, aber das Monster wächst weiter.


Holz und Sex knapp

Es war die Schlagzeile der Woche: Holz wird knapp und teuer. Kein Wunder also, dass sich die innovative Idee zur Herstellung brandneuer Balken letzten Sonntag in der Ziegelstraße schnell verbreitete.

Fotografiert von einem Balg, das seinen Eltern damit die Sonntagsnummer im ersten Halbjahr 2021 versaut hat.

Fotografiert von einem Balg, das seinen Eltern damit die Sonntagsnummer im ersten Halbjahr 2021 versaut hat.

Ähnlich einer gläsernen Manufaktur konnte das Treiben von zahlreichen Markranstädter Wohnzimmern aus verfolgt werden.

Allerdings hatte das dramatische Auswirkungen auf die Sexualität der Lallendorfer. Den Markranstädter Nachtschichten wurde nur wenige Minuten nach Ausbruch des Brandes ein erschütterndes WhatsApp-Protokoll zugespielt.

In ihm heiß es: „Die sollen hinmachen mit dem Löschen! Wir wollen unsere Sonntagsnummer schieben und jetzt kommt alle zwei Minuten das Balg mit Neuigkeiten vom Brandherd reingerannt.“

 

Haben Sie Ärger mit dem Ordnungsamt? Schon wieder ein Knöllchen gekriegt, weil Ihr Auto angeblich genau da steht, wo es nicht stehen darf?

Parken: Gewusst wie

Hier haben wir für Sie die Lösung. Es kommt nämlich nicht darauf an, wo sie Ihr Auto abstellen, sondern wie.

Wenn Sie Ihr Auto so selbstsicher in unser aller Markranstädter freien Natur abstellen und dabei auf jegliche Tarnung verzichten, kommen nicht mal Ordnungshüter auf die Idee, dass es sich um einen illegalen Akt handeln könnte.

Wenn Sie Ihr Auto so selbstsicher in unser aller Markranstädter freien Natur abstellen und dabei auf jegliche Tarnung verzichten, kommen nicht mal Ordnungshüter auf die Idee, dass es sich um einen illegalen Akt handeln könnte.

Wenn Sie es machen wie der Besitzer dieses Fahrzeuges, dürfen Sie sogar weithin sichtbar mitten im Pappelwald parken, ohne dass Sie in irgendeiner Form belästigt oder gar abgeschleppt werden. Kein Wunder, dass solche Beispiele immer mehr Schule machen.


Kernphysik im Rathaus

Schule ist auch das nächste Stichwort. Manche von uns gingen noch zur Schule, als man uns weismachen wollte, dass da ein Himmelskörper an uns vorüber flog. Das war 1986. Heute wissen wir: Es war nicht der Halleysche Komet, sondern die Pförtnerbude von Tschernobyl.

Uran 238 hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren. Da kann man sich schon mal um 5 Jahre verhauen. Erst recht dann, wenn man bislang nur mit der Halbwertszeit von Radon gerechnet hat, die lächerliche 3,8 Tage beträgt.

Uran 238 hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren. Da kann man sich schon mal um 5 Jahre verhauen. Erst recht dann, wenn man bislang nur mit der Halbwertszeit von Radon gerechnet hat, die lächerliche 3,8 Tage beträgt.

Wie lange ist das jetzt her, 20, 30, 35 Jahre? Um das zu ermitteln, müsste man ebenfalls wieder auf Schulwissen zurückgreifen. Mit Fingern und Abakus mag man auf 35 kommen. Unsere Kernphysiker im Rathaus haben allerdings konkretere Zahlen, weil sie die Halbwertszeiten der Brennstäbe berechnet haben.

Demnach sind erst 30 Jahre um. Fazit: Jens Spiske hat noch fünf Jahre im Amt und hätte am Tag der erneuerbaren Energien als Schirmherr antanzen müssen. Hat er nicht und deshalb wird in der Ranstädter Mark wohl schon an der nächsten Dienstaufsichtsbeschwerde gebastelt.

 

Das Thema Bürgerhaushalt geht um in Markranstädt. Stolze 20.000 Euro hat die Bürgermeisterin ausgelobt, damit sich die Lallendorfer ihre dringendsten Sehnsüchte erfüllen können. Ähnlich wie beim Weihnachtsmann sollte man auch hier seine Wünsche geheim halten, weil sie sonst nicht in Erfüllung gehen.

Das Brennen der Anderen

Den Markranstädter Nachtschichten ist es allerdings gelungen, den Wunschzettel der Markranstädter abzufangen und wir waren, ehrlich gesagt, überrascht.

... und den Einsatzbericht bitte in Blindenschrift.

… und den Einsatzbericht bitte in Blindenschrift.

Nachdem schon Grimms Märchen so umformuliert wurden, dass die sensiblen Kids nicht mehr mit dem traumatisierenden Tod des Wolfes konfrontiert werden müssen (der tanzt jetzt mit den sieben Geißlein und mixt ihnen danach laktosefreie Dinkel-Smoothies), sollen sie nun nicht mal mehr mitkriegen, dass in der bösen realen Welt da draußen was in Flammen aufgehen kann.

Das gilt natürlich nur so lange, wie ihnen nicht der eigene Arsch brennt. Wehe wenn’s in der Kita lodert und dann die Feuerwehr auch nur Sekunden zu spät anrückt, weil der Fahrer bei der Alarmierung grade in einem Funkloch war. Dann werden die Rufe nach Sirenen wieder laut und die werden dann im nächsten Bürgerhaushalt erneut installiert. Das Leben ist ein ewiger Kreislauf.


Ausländerhass

Werfen wir abschließend noch einen Blick über den berühmten Tellerrand. Genauer gesagt rüber nach Sachsen-Armut. Dort bereitet man sich am Nova-Eventis auf den Neustart nach dem Lockdown vor und rüstet sich für einen wahren Besucheransturm.

Richtig so!

Damit die Parkplätze für die Kunden reichen, muss auch die Polizei jetzt Platz machen. Das ist insofern sinnstiftend, da ein Streifenwagen schließlich deshalb Streifenwagen heißt, weil er Streife fahren und nicht rumstehen soll. Lediglich die Streifenpolizisten haben das noch nicht verinnerlicht und wollen ahnungslosen Sachsen ein Bußgeld anheften, wenn sie dort parken. Das ist Ausländerhass!

 

 

6 Kommentare

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  1. Okay liebe Nachtschichtler, jetzt verstehe ich Euch. Ihr legt hier die Finger in Wunden, die uns alllen schmerzen und uns deshalb allen was angehen. Wenn ich alleine an das Auto mitten im Wald denke, an dem ich jeden Tag vorbei fahre. Und wenn man an den Leserreaktionen feststellt, dass es gar keinen interessiert, dass es einfach so hingenommen wird und sich auch nichts ändert, da kann man schon Lust und Glauben verlieren.

    1. Na schau einer an. Da wissen Sie jetzt hoffentlich auch, warum dieses Organ in öffentlichen Instititionen offiziell keiner liest. Wenn man das dort nämlich zugeben würde, wäre das gleichbedeutend mit dem Eingeständnis, dass man um die hier angeprangerten Umstände weiß. Das wiederum hätte unangenehme Fragen zur Folge (Wieso unternehmt Ihr nichts?). Da ist es doch besser, man spielt die berühmten drei Affen und läst das Auto im Wald.

    • Doppelrömer auf 17. Mai 2021 bei 13:17
    • Antworten

    Jaaaa… strahlt denn de alte Nessi schonn, Nessi denn schonn, Nessi denn schonn, Jaaa… Es sollen ja evtl. (Radon?) Strahlungen am Lake Funeral wie von Mücken gestochene Anwohner infiziert sein. Also- rein Hypothetisch, ggf., evtl… Oder iss`s ein mutierter Groß-kammmmmolch der da kreucht?

    1. Auf Google-Earth sieht man im Kulki übrigens zwei weiße Haie schwimmen. Echt jetzt! Mal sehen, wer sie entdeckt.

  2. Ja ja, die Kernphysik und Verwaltungs-Halbwertzeit. Da sind sicher auch die Steuergeld-Gehälter neu zu berechnen: In Halb(er)wert der Banküberweisung. Spart auch ökologisch wertvoll gesehen: Druckerschwärze. Da schließt sich auch der Kreis: Die Halbwertzeit der im Rathaus angestellten (gewesenen) Beschäftigten ist ja bekanntlich seit Nov. 2020 schon um mindestens 7 Personen Totalgeschrumpft. Woran das wohl liegen mag?

    1. Ein Blick nach Fukushima verrät, dass wir in Lallendorf mit lächerlichen sieben Strahlenopfern noch richtig gut bedient sind.

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