Sonntagmorgen, der Kaffee dampft und es duftet nach frischen Brötchen: Zeit für die Markranstädter Wochenschau. Diesmal kommen wieder die MN-Leser zum Zuge. Sie haben in den vergangenen Wochen aufmerksam die Medien verfolgt, Stilblüten gefunden und uns diese zugesandt. Vielen Dank dafür und viel Spaß dem lesenden Rest der satirischen Gemeinde bei der Morgenlektüre.

Mit Büchern verhält es sich oft genauso wie mit dem Angebot der öffentlich- rechtlichen Medien zur Haltungskorrektur bei der demokratischen Gesundheitspflege: Nicht jedes Werk lässt sich nüchtern ertragen.
Prosa mit Prozent statt Promille
Allerdings muss das Sendungsbewusstsein der Buchautoren inzwischen so krasse Dimensionen erreicht haben, dass sogar die Macher*-Innenden der Leipziger Buchmesse immer öfter zur Flasche greifen. Denn so wie hinter jedem erfolgreichen Mann eine starke Frau steht, befindet sich im Regal hinter jedem guten Buch eine ordentliche Flasche Schnaps.
Seit bei der diesjährigen Buchmesse ein neuer Rekord im Komasaufen aufgestellt wurde, muss der Erfolg von Prosa künftig in Prozent und nicht mehr in Promille gemessen werden. Der Leipziger Buchpreis wird deshalb künftig mit einer Flasche Grappa dotiert, was dem Gegenwert von immerhin 25 Euro entspricht.

Schon so mancher leidgeprüfte Ehemann hat sich gefragt, was seine Frau eigentlich meint, wenn sie darauf hinweist, dass der Mülleimer voll ist. Oder wenn sie am Morgen nach dem Osterfeuer, bei dem man sich angeregt mit der Nachbarin unterhalten hat, schweigend am Tisch sitzt und ihn auf die Frage, ob irgendwas sei, plötzlich mit weit aufgerissenen Augen anfährt: „Daaa fragst du noch?“
Reicht es nicht, dass sie putzen kann?
Weil es Frauen wirklich schwer fällt, ihre Gedanken so auszudrücken, dass Männer sie verstehen, hat ein neues Start-Up jetzt die ultimative Lösung gefunden. Ein in den rechten Hirnlappen (hier sitzen normalerweise die Synapsen für die Bedienung des Bügeleisens) eingepflanzter Chip wandelt die Gedanken einer Frau in Sprache um. In Echtzeit!

Das ersetzt trotzdem noch nicht einen Chip, der den Mann verstehen lässt, was die Frau sagt, wenn sie spricht.
Allerdings ist der gesellschaftliche Nährwert dieser Innovation nicht nur unter Wissenschaftlern, sondern auch in Kreisen der Evolutionstheoretiker umstritten. Vor allem die Kirche sieht hier einen nicht hinzunehmenden Eingriff in die Schöpfung. „Der Herr hat sich was dabei gedacht, als er die Frau so schuf“, argumentiert beispielsweise die Kammerzofe des Papstes, Kardinal Sado Masochisti. „Wozu sprechen? Es reicht doch, wenn sie putzen kann.“

Nicht viel anders stellt sich allerdings die Evolution bei den männlichen Teilnehmern der Gesellschaft dar. Allerdings sind es hier die handwerklichen Fähigkeiten, die vom Aussterben bedroht sind. Vor allem bei der jungen Generation.
Handling: mit linken Händen
Schon heute würde ein Vater seinen Sohn niemals bitten, ihm beispielsweise beim Anbringen eines Waschbeckens zu helfen. Weil er weiß: Wenn Leon-Malte mit anfasst, ist das schlimmer, als wenn drei Hilfsarbeiter loslassen. Aber die Industrie hat auf diese Laune der Natur reagiert und für die Generation mit motorikfernem Lebenshintergrund spezielle Werkzeuge entwickelt.
Hier wirbt die Handelskette Lidl mit einem jungen Mann bei der Bedienung eines Akkuschraubers. „Das Testergebnis überrascht“, heißt es unter dem Bild. Und in der Tat kann man hier nur staunen, dass das Gerät noch nicht auf den Boden gefallen ist. Man möchte ihm zurufen: „Der Griff ist für die Griffel da!“ Allerdings weckt das Foto auch menschliches Mitleid. Nicht auszudenken, mit welcher Technik er unter der Bettdecke agiert, um wenigstens beim Onanieren ans Ziel zu kommen.
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