Markranstädts Läufer opfert seine Kronjuwelen

Weil sich wenigstens noch fünf Spieler gegen die drohende Niederlage am Schachbrett zu wehren bereit sind, wollen wir uns dem Angebot zur Fortführung des ritterlichen Raufhändels schweren Herzens stellen. Zwar stehen Aufwand und Nutzen in keinerlei akzeptablen Verhältnis, aber die Zusendung von Mitspielerin Frühling hat das gesamte MN-Team motiviert. Ihre Ode an das Spiel ist des Gesamtsieges würdig und setzt Maßstäbe.

Fünf eingereichte Vorschläge, fünf verschiedene Varianten. Das Zünglein an der Waage war somit die beste Begründung und die hat diesmal Mitspielerin Frühling eingereicht.

Ein wahrhaft poetisches Werk, das zugleich als Bewerbungsschreiben für Büttenreden an alle drei Markranstädter Karnevalsvereine gelten könnte.

Frühling schickt die schwarze Dame mit so vollendeten Versen auf d8, dass der alte Goethe gejubelt hätte.

Vom Reiteranblick angemacht,
ist der Dame diese Nacht
nach einem Gang hin zu D8,
zu sehen Ihres Königs Pracht.
Von Abstand will sie gar nichts wissen,
stattdessen Ihren König küssen.

Zwar hat SNU mit dem Zug der Dame auf b5 eine strategisch bessere Lösung angeboten, aber bei Gleichstand muss er sich der kreativeren Argumentation beugen, auch wenn sein Zug der Dame auf b5 zumindest insoweit besser war, als damit der Läufer auf b7 gedeckt wäre. Die Vorschläge von MATTscher, Elly und Samoht mussten hingegen allein wegen frauenfeindlicher Folgen ignoriert werden, da sie die eigene Dame opferten. Wir antworten auf den Rückzug der Dame mit den gleichen Waffen, der sich Frühling bediente und geben bekannt:

Der Läufer auf b 7 döst,
doch seine Lenden sind entblößt.
Das sieht der Ritter auf e4
und wetzt schon seine Lanze hier.
Dem schwarzen Manne auf b7
hat er sie dann ins Fleisch getrieben.

Hier der aktuelle Stand nach dem 18. Zug der in weißen Gewändern spielenden Markranstädter Nachtschichten.

Ihre Zusendung erwarten wir wie immer bis Mittwoch, das Spiel geht aber erst weiter, wenn mindestens fünf Vorschläge eingegangen sind.

 

9 Kommentare

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    • Garri K. auf 20. April 2021 bei 23:11
    • Antworten

    Versuch ichs mal im Rap:
    Hey …. Yo …hey….. Yo
    Hey Yo Du geiler Bauer auf h sechs
    Deine Gans heisst Martin und Dein Hund heißt Rex.
    Hey Yo Du Bauer komm in die Strümpf‘
    hey Yo Bauer, knall das Roß auf g fünf.

    Bitte keine Plagiatsvorwürfe. Ich gebs zu, den Rap hab ich auf dem alten Friedhof gehört.

      • MARKisRANZIg auf 21. April 2021 bei 21:17
      • Antworten

      Hallo Gerri, den Plagiatsvorwurf gibt es nur für den Zug an sich. So möchte niemand Sprechgesang gestalten. Aber mach Dir keine Sorgen, Plagiate führen heute nicht mehr zum Jobverlust oder Rücktritt. Ist übliche Praxis zum Doktortitel, wie eine Brille ohne Dioptrien durchaus ein Abi ersetzt. Voraussetzung für höhere Ämter sozusagen.

  1. Denk ich an unser Schachspiel in der Nacht bin ich um den Schlaf gebracht,
    unser Turm findet sich nicht so dolle
    in seiner zugedachten Opferrolle.
    Für die Zukunft ich gedenke,
    wir machen keine weiteren Geschenke.
    Uns wirft so schnell nichts aus der Bahn,
    ab jetzt gilt Auge um Auge, Zahn um Zahn.
    Unser Turm schreitet mit Bedacht
    einen kleinen Schritt auf B Acht.

      • Frühling auf 21. April 2021 bei 18:16
      • Antworten

      Das Spiel macht mir da wenig Sorgen, wenn ich die Dame in Berlin sehe.
      Da hat man den Auftakt zur Niederlage leider nicht zurückgenommen.

  2. Wohl wahr, ein Trauerspiel. Der eine schwarze Gaul trottet auf ein Schwätzchen zum Chef. Die Chefin gesellt sich, für ein paar schöne Worte ihren besten Mann opfernd, dazu und lässt auch Fünfe gerade sein. Das steigt dem Rappen auf b4 mächtig in die Nüstern und er prescht im Galopp auf d3, in der Hoffnung, dass sich Markranstädt wieder zum Angriff mitreißen lässt.

    • Frühling auf 19. April 2021 bei 10:40
    • Antworten

    Dem König geht die Puste aus,
    die Dame schleicht sich aus dem Haus.
    Der Ritter auf C7 störte ihre Ruhe.
    Sie nimmt den Mantel und die Schuhe
    und begibt sich in der Nacht
    noch auf C7 von D8,
    zu sehen und zu hören
    und Lanzelot im Schlaf zu stören,
    denn die Waffen einer Frau
    kennt die Dame ganz genau.

      • Frühling auf 21. April 2021 bei 18:13
      • Antworten

      Mein Vorschlag hier ist ohne Frage,
      der Auftakt zu der Niederlage.
      Den nehme ich sofort zurück.
      Die Dame außer Rand und Band,
      im Gegensatz zum echten Leben,
      nun wieder zur Besinnung fand,
      zum Glück.
      Ganz brav bleibt Sie nun auf D8
      und will, das sie der Turm bewacht,
      deswegen rückt der einen weiter
      auf B8.

  3. Ich melde mich mit meinem Vorschlag wenn der Frühling eingetroffen ist. Momentan herrscht bei mir Trauerstimmung in Anbetracht dieses immensen Verlustes.

      • MARKisRANZIg auf 20. April 2021 bei 11:21
      • Antworten

      Unser Turm auf H8 schaut seit Wochen sehnsüchtig gen Süden, doch der Weg ist ihm durch diesen Tölpel auf H6 versperrt. Also lässt er seine Maske endlich fallen und gibt ihm von langer Hand eine Schelle in den Nacken, dass der Bauer den alten, weißen Klepper auf G5 vom Feld fegt. Jetzt hat der Turm endlich freien Weg um die Reihen der/die/das sich in einer Blase verbarrikadierenden König*Innen zusprengen, auch wenn die weißen Truppen am Firmament leicht grünlich oder bläulich schimmern. Ich glaube ihm reichts, er wird sich nicht mehr einsperren lassen.

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