MN-Hilfslieferung ans MGH übergeben

Im MGH waren die Gesichtsmasken gestern restlos vergriffen. Deshalb gingen viele Menschen unverrichteter Dinge wieder von dannen. Andere wiederum brachten statt dessen etwas mit. Dringend benötigte Utensilien wie Stoff oder Gummiband. Auch der Chef der Markranstädter Nachtschichten brachte einen ganzen Sack voll Masken-Zutaten in den Weißbachweg. Eine MN-Hilfslieferung sozusagen, zu deren Inhalt auch Leser beigetragen haben, die ungenannt bleiben möchten. Trotzdem und gerade deshalb: Vielen Dank dafür!

Manchmal nutzen Protagonisten sowas, um sich werbewirksam in Szene zu setzen. Aber die Peinlichkeit medialer Selbstdarstellung inklusive Selfie im eigenen Medium überlassen wir lieber den Chefreportern einschlägiger Qualitätsmedien.

Blick auf den Gabentisch im MGH. Von Stoff über Gummiband bis Nähgarn reicht die Palette.

Obwohl: Die MN-Lieferung ließe sich ganz leicht zu einem humanitäten Akt globalen Ausmaßes aufblasen. Immerhin enthielt das Konvolut über 12 Kilometer Nähgarn in allen erdenklichen Farben, rund 24 Meter händeringend gesuchtes Gummiband und einen gefühlten Hektar Baumwollstoff in allen Farben und Schattierungen.

Gespendet wurde das alles von einer Leserin aus Leipzig, einer ebenfalls mitlesenden Familie aus Markranstädt und aus Beständen der Asservatenkammer der Markranstädter Nachtschichten. Voilá Ihr fleißigen Näherinnen – frisch ans Werk, es kann weitergehen!

Die Tageslosung auf dem Weg zwischen Laptop und Drucker: Alles vergriffen. Unsere Näherinnen arbeiten weiter.

Zurück auf den Boden der Tatsachen: Unter den Spenden, die in der Zwischenzeit im MGH abgegeben wurden, sah sich unsere Hilfslieferung dann allerdings eher wie eine bescheidene Zugabe an. Unglaublich, was dort alles an Stoffen und anderem Equipment für die Masken abgegeben wird.

Und so schritt Michael Unverricht permanent auf dem schmalen Grat zwischen „Tut mir leid, die Masken sind gerade aus, aber wir sind schon am Nachschub dran“ und der Aussage „Vielen, vielen Dank. Stellen Sie es bitte da ab. Sie wissen schon, wegen der Kontaktbeschränkungen.“

Telefonseelsorge für Bürger, die sich zu spät auf den Weg gemacht haben. „Masken morgen wieder!“

Allerdings gab es vereinzelt auch Reaktionen, die zwar nachvollziehbar sind, aber dennoch an die falsche Adresse gerichtet waren. „Was’n das für’n Scheiß hier? Wenn der Staat Masken vorschreibt, muss er auch welche zur Verfügung stellen“, war da von einem Mann zu hören, der drei Wochen Zeit hatte, sich welche zu besorgen…

 

1 Kommentar

    • Die Dankbare auf 22. April 2020 bei 23:09
    • Antworten

    Unser MGH ist schon Spitze. Während andere einfach zuschliessen, findet diese Einrichtung Wege, für die Menschen da zu sein. Einkaufen, Masken schneidern und verteilen, Gaben für Bedürftige organisieren- Micha Unverricht ist mit seinen Engeln ohne Flügel einfach grossartig.
    Trotz grundsätzlich zu lobenden Krisenmanagements ist es einfach beschämend, dass unser Land nicht in der Lage ist, notwendiges Hygienematerial zur Verfügung zu stellen. Da kann man nur hoffen, dass ein Sonderprogramm der Wirtschaftsförderung aufgelegt wird, welches diese Versorgungslücke schliesst. Das wäre mir lieber als neue Verkaufsprämien für PKW’s.

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