MUM endet mit Besucherrekord und Überraschungen

Besucherrekord am Freitag auf der Markranstädter MUM! Wieviele Gäste es genau waren, kann natürlich niemand sagen, aber ein Blick ins weite Rund genügte, um festzustellen: So viele waren noch nie da. Das bestätigte auch die als Veranstalter agierende Stadtverwaltung. Die Aussteller strahlten ebenfalls zufrieden, als die Messe mit einer ganz besonderen Modenschau zu Ende ging.

Innovationen

Wer sich um die Mittagszeit zur Messe begab, den könnte ein mulmiges Gefühl befallen haben. Angesichts der riesigen Menschenmenge im Umfeld der Stadthalle lag der Schluss nahe, dass sie wegen einer Bombendrohung evakuiert wurde.

Besucherrekord! Die Hütte war rappelvoll und die Aussteller hatten alle Hände voll zu tun.

Aber der Schein strafte die Beobachter Lügen. Drinnen war es genauso voll. Wahrscheinlich hat die Stadt als Veranstalter den Hype kommen sehen und deshalb einige Stände schon im Foyer platziert. Trotzdem machte sich der Bürgermeister angesichts dieses Ansturms schon mal Gedanken über die Zukunft der MUM.

Auch das Foyer wurde diesmal genutzt. Hier durfte unter anderem der Nachwuchs des Großlehnaer KSM-Betriebes von Mike Schärschmidt zeigen, was er so drauf hat.

„Wir haben perspektivisch zum Glück noch ein paar räumliche Reserven“, meint Jens Spsike. Extra eine neue Halle anbauen müsse man daher nicht, auch wenn die Chinesen in Altranstädt gezeigt hätten, wie schnell und unkompliziert das gehe. Und überhaupt müsse man erstmal sehen, ob der Trend so weitergeht. „Es können auch mal wieder andere Zeiten kommen“, schließt er ins Kalkül. Aber gerade deshalb genoss auch er den bunten Trubel.

Job-Börse und Unternehmenspräsentation aus einer Hand: Das sinnstiftende Konzept der MUM geht nach einem 11-jährigen Geduldsspiel auf.

Auch sonst bot die Messe alles, was sie im Vorfeld an Erwartungen geweckt hatte. Über 200 Ausbildungsplätze würden die Markranstädter Unternehmen bieten, informierte die 1. Beigeordnete Beate Lehmann gegenüber dem neugierigen MN-Reporter. „Früher haben das gar nicht alle mitbekommen und die Plätze wurden von auswärtigen Jugendlichen besetzt“, so Lehmann. Jetzt könnten sich die Bewerber direkt vor Ort informieren und nutzen dies auch.

Was sowohl im Mittelpunkt als auch am Rande so geschah, ist freilich eine Frage der individuellen Interpretation. Lassen wir also lieber Bilder sprechen. Die lügen erstens nicht und lassen zweitens ebenfalls reichlich Spielraum für phantasievolle Gedankenspiele.

Impressionen

Tolle Idee eines jungen Mannes, der selbst einst auf Lehrstellensuche war und bei der Deutschen Post sein Glück fand. Robin Kunz, einer der beliebtesten Zusteller in Markranstädt, machte seinem Chef den Vorschlag: „Da müssen wir doch dabei sein!“ Und wie das so ist im Arbeitsleben: Wer die Idee hat, darf sie auch umsetzen. So wurde Kunz für einen Tag zur Chef-Hostess am Post-Stand und hatte nicht nur Freude dabei, sondern auch Erfolg! Authentischer kann man kaum um Nachwuchskräfte werben.

Diesen beiden Jugendlichen ist der Bewerbungsmarathon noch ganz frisch in Erinnerung. Auch sie sind im Vorjahr auf der MUM fündig geworden und haben im September ihre Ausbildung in der Stadtverwaltung aufgenommen. Am Freitag stand die Lektion „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ auf dem Programm. Unter anderem mit Bemmen schmieren statt Statistiken anlegen. Aber am Ende gabs das Prädikat „sehr gut bestanden“.

Eine Reihe von Vorträgen rundete das MUM-Programm ab. So gab es unter anderem einen „Business-Knigge für Berufsstarter“ mit Empfehlungen für ordentliches Benehmen beim Geschäftsessen (wo klebe ich den Kaugummi hin?) oder die richtige Wahl der Klamotten fürs Bewerbungsgespräch. Aber auch auf der anderen Seite des Schreibtischs sollte man wissen, was erforderlich ist, um angehende Fachkräfte zu begeistern. Das erläuterte Angelika Böhme bei ihrem Vortrag „Seien Sie attraktiv für Fachkräfte“.

Ihren Abschluss fand die MUM traditionell mit einer Modenschau. Und da gab es diesmal einige Überraschungen. Die edlen Teile der Markranstädter Boutique MICO wurden nicht von bis zur Unkenntlichkeit abgemagerten Knochen-Mobiles aus Osteuropa präsentiert, sondern von Models „made in markranstädt“. Damit wurde zugleich eindrucksvoll gezeigt, dass die Accessoires auch von völlig naturbelassenen, dem Hungertod noch nicht anheim gefallenen Frauen getragen werden können. Von schönen Markranstädterinnen eben.

Inspirationen

Den Auftakt machte Fachbereichsleiterin Heike Helbig (rechts). Da hat selbst der Bürgermeister – gerade mit Bauunternehmer Holger Sauermann ins Fachgespräch vertieft – kurz innegehalten und ehrfürchtig auf den Laufsteg geblickt. Sowas täglich auf dem Rathausflur, da lässt man einer besseren Transparenz wegen die Bürotür gerne offen stehen.

Die Chefin des Einwohnermeldeamtes setzte dann noch einen drauf. Nicht nur, dass Ines Hertzsch mit ihren ebenso selbstbewussten wie stilsicheren Posen selbst Karl Lagerfeld begeistert hätte. Sie beherrscht auch das Defilee auf dem Catwalk! Da gerieten sogar die präsentierten Edelstoffe aus der Designerschmiede zur Nebensache.

Auch so manchem Smartphone-Paparazzi (rechts) boten sich bei der Modenschau völlig neue Perspektiven auf altgewohnte Motive. Beneidenswert, wenn Männerträume so in Erfüllung gehen. Wann kommt man schon mal in den Genuss, sich woanders Appetit zu holen und zu wissen, dass es das gleiche Menü auch zu Hause gibt? Die MUM machts möglich.

Ehrung für Sachsens bewährteste Handwerker aus Markranstädt

Am Schluss gabs vom Bürgermeister noch herzliche Worte und Blumen für zwei Markranstädter Handwerker. Die Unternehmen von Lutz Rau (Mitte) und Mike Schärschmidt (rechts) wurden letzte Woche beim Tag des Handwerks auf dem Leipziger Augustusplatz vor mehreren tausend Besuchern als „bewährte Handwerksbetriebe Sachsens“ ausgezeichnet. Dafür gabs als Schlusspunkt der MUM nun auch Anerkennung aus dem Rathaus.

 

1 Kommentar

    • Der Seebenischer auf 29. September 2019 bei 0:36
    • Antworten

    Die Reinkarnation der MMM!
    Angesichts derlei vielfältiger Superlativen ist das eher tief- als hochgestapelt, ist doch die Rede von
    der vollsten Messe Markranstädts,
    den räumlichsten Reserven Markranstädts,
    der erstesten Beigeordneten Markranstädts,
    dem beliebtesten Zusteller Markranstädts,
    den äktesten und schmucksten Models Markranstädts sowie
    den geschmiertesten Bemmen Markranstädts, kurzum: MMM – Die MEISTE MESSE MARKRANSTÄDTS!

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