Neues aus dem Erdgeschoss (8)

Aaalter Schwede (mit drei a wie Markraaanstädt)! Bei 28 Punkten auf der Tagesordnung des Stadtrates im KuK-Erdgeschoss musste im MN-Keller letztlich die Münze geworfen werden. Seltene Einigkeit: Null Bock dahin zu gehen. Und dann landete der Rubel auch noch hochkant im Aschenbecher. Selbst eine anschließende Rundmail an schriftkundige Ehemalige blieb erfolglos. Also abgehakt? Denkste! Am Freitagmorgen lagen plötzlich Mails in der Box. Zwei aufmerksame Leserinnen haben uns den Arsch gerettet.

Gänsehaut-Feeling am gestrigen Morgen. Zwei uns nahestehende Leserinen hatten am Donnerstagabend (unabhängig voneinander und ohne dass sie sich kennen) irgendwie das Bedürfnis nach Unterhaltung sind zum Stadtrat ins KuK gegangen.

Dort stellte eine fest, dass das MN-Team rein personell vollständig unterrepräsentiert war. Da sie niemanden von den üblichen Verdächtigen entdecken konnte, ahnte sie was von der grassierenden Unlust. Kurzerhand zog sie Zettel und Stift aus dem BH und schrieb vorsichtshalber mal mit.

Sieht schlecht aus im Spechthaus, dachte sich auch die andere Besucherin, die ebenfalls keinen MN-Spion entdeckte und so packte auch sie sich Schreibzeug auf den Schoß und meißelte mit, was da vor sich ging.

Leser für Leser, alle machen mit

Liebe Lesergemeinde: So muss das sein! Wir sind vor Glück wie betäubt. Volkskorrespondenten schreiben fürs Volk – es ist genau das eingetreten, wovon der heute noch schreibende harte Kern an jenem 1. April 2013 geträumt hatte, als die Markranstädter Nachtschichten online gingen. Wahnsinn!

Okay, lange Rede, kurze Handlung. Das Ende der Sitzung hat keine der beiden Berichterstatterinnen erlebt.

Sie sind noch unerfahren, vor allem nicht gestählt im harten Nehmen. Bei 28 Big Points auf der Tagesordnung ist schließlich schon das bloße Erscheinen eine Heldentat.

Sein Erscheinen hat sich nach wie vor auch Ronald Gängel in den Bart geschrieben. Allerdings nicht mehr als gewählter Volksvertreter, sondern als Zuschauer. Das heißt … so langsam macht er sich da einen Namen als berufener Botaniker.

Der Botaniker wieder

Am Donnerstag kam er mal nicht mit einem Riesenbärenklau, sondern brachte diesmal einen anderen Neophyten mit. Das Gewächs sah aus wie eine Art Knöterich und weil das Zeug nicht ganz so gefährlich wirkte wie die Pflanze vor vier Wochen, ließ man Gängel diesmal gewähren.

Von Kopfschütteln bis Grinsen war im Auditorium alles dabei, nur leider nicht Nachdenken. Wie wärs denn, wenn man im Ratssaal einen kleinen botanischen Garten mit Neophyten anlegt? Vielleicht auch gleich mit paar exotischen Tieren drin. Löwen, Pumas, Vogelspinnen und so. Da bräuchte Bürger Gängel draußen nicht extra danach suchen und drinnen würde die Unterhaltung sogar das Dschungelcamp toppen.

Aus den Reihen der Linken kam ein Antrag, der von den meisten Anwesenden so verstanden wurde:

Der ungewöhnlichen Sitzordnung im Interims-Ratssaal KuK mit dem Ambiente eines Frontalunterrichts sollte Abhilfe geschaffen werden, indem die Abgeordneten künftig in einer Reihe sitzen sollen.

Während Bauamtsleiter Pleße in Gedanken wahrscheinlich schon die Planungsgrundlagen für einen horizontalen Erweiterungsbau des KuK bis hin zum Bahnübergang wälzte, fühlten sich andere an den Witz mit dem Omnibussen aus des Bürgermeisters Heimat erinnert. Die sind dort deshalb bis zu hundert Meter breit, damit alle Ostfriesen während der Fahrt vorn sitzen können. Genug gelacht, Antrag abgelehnt!

Satirische Magerkost

Das wars dann schon fast mit den satirischen Angeboten von der Tafelrunde. Vielleicht noch ein kleiner Schmunzler, als Heike Kunzemann (Linke) und Kirsten Geppert (FWM) verwechselt wurden. Nicht etwa wegen ähnlicher politischer Ansichten oder verwechslungsfähiger topografischer Körpermerkmale, sondern weil sie mit schwarz-weiß quergestreiften Shirts rein optisch quasi im Partnerlook erschienen sind.

Wenn diese Mode zum Hype wird und dann auch noch alle in der ersten Reihe sitzen, wird Markranstädt endlich wieder mal die internationalen Schlagzeilen beherrschen. Eine Zebra-Koalition hatten wir in Deutschland noch nicht.

 

1 Kommentar

  1. Ja die SR-Sitzungen: Breit- oder langgezogen sowie 28 Punkte und keiner weiss was davon. Muss man erstmal Können: Aus Nischt was gemacht! Hohe Kunscht- und Kusscht kommt von Können. Dank Euch, liebe MN-ler: Maaarkranstädt lebt!

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