Qualität + Vorsprung = Frank Fahrzeugbau

Früher wars mal so, dass findige Köpfe was entwickelt haben und die Wirtschaft schlau genug war, diese Entwicklungen aufzugreifen. Daraus wurde Fortschritt. Heute heißt der Fortschritt Wachstum und wird zu dessen Gunsten ausgebremst. Nur nicht weg von Bewährtem. Und so betanken wir auf dem Weg ins geistige Mittelalter unsere E-Autos mit Strom aus Braunkohle. Aber es gibt sie noch, kluge und visionäre Köpfe, die nach vorn denken. Sogar hier in Markranstädt.

Familie Frank von Frank Fahrzeugbau aus der nach ihnen benannten Ortschaft Frankenheim hat noch nie nach hinten geschaut, wenn es nach vorn gehen sollte. Darum geht es dort seit über 50 Jahren nur nach vorn.

Einen Blick zurück gibt’s in der Handelsstraße 24 bestenfalls, um aus der Vergangenheit zu lernen. Und eine dieser Lehren könnte lauten: Höre anderen zu, aber höre nicht auf sie. Bilde dir deine eigene Meinung!

Hätten die Franks auf die internationalen Industrielobbyisten gehört, wäre am Freitag möglicherweise der Grundstein für eine moderne Heizstation auf Braunkohlebasis oder ein Joint Venture mit einem nordkoreanischen Staatsbetrieb für die Runderneuerung ausgedienter Lenkräder gelegt worden. Aber es kam zum Glück anders.

Die Gegenwart der Zukunft

Statt dessen gab es den Spatenstich zum Bau eines visionären Projektes, das in Zeiten wie diesen genauso viel Mut erfordert, wie einst der Bau der ersten Eisenbahnlinie. In Frankenheim entsteht eine High-Tech-Servicehalle für Wasserstofffahrzeuge, die erste und bislang einzige weit und breit!

Im Rohbau eine Halle wie viele andere, aber die Innereien sind hierzulande einzigartig.

Im Rohbau eine Halle wie viele andere, aber die Innereien sind hierzulande einzigartig.

Während am anderen Ende des Landkreises auf der Suche nach Braunkohle noch immer ganze Landstriche zerstört werden und die deutsche Politik täglich neue Ausreden erfindet, damit ihr die Erdöl-Lobbyisten nicht den Geldhahn abdrehen, hat sich Frank Fahrzeugbau die Gesetze der Vernunft und Logik zu eigen gemacht und investiert in die einzige Zukunft, die möglich ist.

„Nach unserer Überzeugung werden in Zukunft die strengeren Grenzwerte der EU für LKW und Bus zum CO2-freien Transport mit Wasserstoff, also Brennstoffzelle oder andere Alternativenergien führen“, ist Firmenchef Andreas Frank sicher und zieht den Schluss: „Wir gehen davon aus, dass der Transport von flüssigem Wasserstoff und damit das Serviceaufkommen von Wasserstofftrailern wesentlich zunehmen werden.“

Deshalb wird in Frankenheim nicht weiter über mögliche alternative Fakten gelabert, sondern konsequent gehandelt. Heißt: Am Freitag nach eins erfolgte der Spatenstich für den Bau einer High-Tech-Servicehalle für eben solche Fahrzeuge.

Die Anforderungen sind sehr hoch. Immerhin handelt es sich um eine Technologie, die für den deutschen Gesetzgeber (noch) vergleichbar ist mit der teuflischen Wirkung von Bilsenkraut während der Inquisition.

Deshalb muss die Halle mit einem umfangreichen Warn- und Sicherheitskonzept für alle in Tankfahrzeugen transportierten, tiefkalten Flüssiggase ausgelegt sein. „So werden automatische Be- und Entlüftungen verbaut und für ein angenehmes Klima werden Fußbodenheizung und energieeffiziente 3-fach-Verglasungen verbaut“, informiert Andreas Frank.

Beate Lehmann (2.v.r.) im Gespräch mit Klaus und Andreas Frank.

Beate Lehmann (2.v.r.) im Gespräch mit Klaus und Andreas Frank.

Die rund 1.450 Quadratmeter große Halle wird aber noch mehr bieten. Im Neubau wird es neben der Cryotechnik-Abteilung eine H2O2-Prüfhalle geben. „Perspektivisch verfügen wir damit über hervorragende Voraussetzungen, nicht nur LKW für Wasserstofftransport, sondern auch Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb reparieren zu können“, sagt Frank stolz.

Qualität und Vorsprung

Auch für die Verteidigungsbereitschaft unseres Vaterlandes wird mit dem Neubau gesorgt. In einem eigens dafür vorgesehenen Bereich, der den Arbeitstitel „Wehrtechnik“ trägt, soll künftig die vertraglich vereinbarte Fristenprüfung für Feldküchen der Bundeswehr realisiert werden. Siege gehen durch den Magen.

Viel Zuspruch gabs beim feierlichen Spatenstich auch von den politischen Würdenträgern. Beate Lehmann, die als Erste Beigeordnete das letzte Kapitel in Spiskes Memoiren „Mein Leben als Bürgermeister“ alleine schreiben muss, war über Franks gesamte Firmengeschichte voll des Lobes und brachte sie mit dem aktuellen Projekt auf die Formel: „Qualität plus Vorsprung gleich Frank Fahrzeugbau“

Und die Kompetenzen des Frankenheimer Unternehmens haben sich inzwischen nicht nur weltweit, sondern sogar bis nach Borna herumgesprochen.

In Szene gesetzte Vererbungslehre mit drei Generationen Mut, Weitsicht und unternehmerischem Geschick: Klaus, Andreas und Max Frank (v.l.n.r.)

In Szene gesetzte Vererbungslehre mit drei Generationen Mut, Weitsicht und unternehmerischem Geschick: Klaus, Andreas und Max Frank (v.l.n.r.)

In einer Grußbotschaft ließ Landrat Henry Graichen wissen: „Sehr positiv überrascht war ich auch, dass es sich bei dem Bauvorhaben um eine Wartungs- und Servicestation für Wasserstofftankfahrzeuge handelt. Ich schätze die Zukunft für den Anwendungsbereich des Wasserstoffs im Schwerlast- und Güterverkehr als sehr wichtig und perspektivisch sogar entscheidend ein.“

Perspektivisch entscheidend

Hat er wirklich so gemeint und das glaubt man ihm auch. Schließlich hat er sich auf seinem von Braunkohletagebauen umzingelten Amtssitz aus den Kohleausstiegsmillionen schon einen Wasserstoffzug bestellt, um schneller zu seiner Kurpfalz Grimma zu gelangen.

Stößchen auf den Beginn der Zukunft.

Stößchen auf den Beginn der Zukunft.

Das ist der Unterschied zwischen theoretischen Nachdenkern und visionären Vordenkern. Während sich auf den Gleisen vor 2025 kein Wasserstoffrad dreht, zählt die Wasserstofftechnik bei Frank Fahrzeugbau schon in wenigen Monaten zur Gegenwart. Wahrscheinlich steht da 2025 sogar schon die zweite Halle, die in Frankenheim bereits jetzt vorgedacht ist.

 

7 Kommentare

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    • Tilo Lehmann auf 25. Oktober 2020 bei 18:49
    • Antworten

    FRANK und Frankenheim- (aber wer ist MUSK… ohne Kommunalbezug irgendwo in Brandenburg?) Und immer wieder sind Sachsen der Zukunft näher und Voraus…! Schon jetzt ein Danke der Unternehmerfamilie die Markranstädt bei Frankenheim ohne Allüren so liebens- und bemerkenswert macht. Übrigens: Unternehmer kommt von etwas unternehmen. In diesen Zeiten kann man besonders stolz sein das dies in unserer Region zu Hause ist.

    • Ulrich Naser auf 24. Oktober 2020 bei 14:07
    • Antworten

    Wasserstoff ist ein Weg zur Klimaneutralität.
    Wer denen, die ein E-Auto fahren, geistiges Mittelalter unterstellt, der sollte sich ganz ohne Angst einem Seelsorger anvertrauen. Noch besser aber wäre sich zu bilden, um Vorurteile abzubauen. Allein nach meinen wenigen Kenntnissen wird auf der Gemarkung Markranstädt 80 % alternative Energie erzeugt. Dazu mein Outing. Ich fahre begeistert einen citiup E in der Stadt (ich meine, von Markranstädt nach Leipzig).

    1. Wem das Verständnis für das satirische Stilmittel der Überhöhung fehlt, sollte sich ganz ohne Angst lieber den ernsten Qualitätsmedien anvertrauen.
      Aber damit sind nicht Sie gemeint. Sie haben ja mit dem Verweis auf die alternativen Energien zum Glück noch die satirische Kurve gekriegt und unsere Überhöhung mit Ihren 80 Prozent sogar uneinholbar getoppt. Und dabei den Fokus auch noch von den vielen kleinen Negersklaven weggelenkt, die den afrikanischen Boden nach seltenen Erden für die Akkus der hochmodernen E-Fahrzeuge des weißen Mannes umgraben. Das ist ganz unser Humor. Danke!

    • markranster auf 24. Oktober 2020 bei 12:31
    • Antworten

    Das nenne ich mal zukunftsorientiert planen. Während E-Autos in Reichweite und Ladezeit sehr beschränkt sind, ist die Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnik
    angesichts der Menge an vorhandenem Wasserstoff DIE Zukunftstechnik an sich.
    Ganz normal tanken (ähnlich wie bisher mit Flüssiggas betriebenden Autos) und in der Reichweite ähnlich den konventionell „befeuerten“ Fahrzeugen.

    1. Vorsicht mit allzu großer Euphorie. Wenn raus kommt, dass schon im 3. Reich in die Richtung geforscht wurde, kann das Zeug ganz schnell verboten werden. Nazi-Ideologie und so…

    • EddiConstatin auf 24. Oktober 2020 bei 9:42
    • Antworten

    Vielleicht bringt unsere neue Bürgermeisterin, Frau Stitterich, visionäres Gedankengut aus Frankenheim mit in unsere Kernstadt! Wäre ein weiteres Indiz mit Vorbildwirkung für die stolzen Frankenheimer ,um Ökobauer Tauts, Heimatverein mit Windmühle ,Holzschnitt Liebe , Stadtrat Schwertfeger ,das ganze urbane Gewerbegebiet! usw. Das könnte für unsere Stadt als Ganzes auch „perspektivisch entscheidend“ sein!

    1. Wir fügen aus rechtlichen Gründen noch den Hinweis an: „Dieser Kommentar wurde unterstützt durch Produkt- und Werbeplatzierung für Nadine Stitterich, Ökobauer Tauts (wer ist das?), Holzschnitt Liebe, Stadtrat Schwertfeger, dem ganzen urbanen Gewerbegebiet und den stolzen Frankenheimern“. So – jetzt ist das korrekt.

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