Räpitz wirbt für Solidarität mit den Völkern des Westens

Um das über die Feiertage angesetzte Fett zu verbrennen, lassen sich die Menschen viele lustige Dinge einfallen. Manche ziehen beim Laufen sogar Skistöcke hinter sich her. Lediglich die Karnevalisten haben ein sinnstiftendes Betätigungsfeld gefunden. Obwohl die Räpitzer nach Markranstädt und Kulkwitz traditionell zuletzt in den Ring steigen, sind sie mit ihrem Programm schon fertig. In einer Pressemitteilung, die wir hier ungekürzt abdrucken, informieren die Räpitzer Jecken, was Frankies Saal in diesem Jahr zum Beben bringt.

„Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ Ja Leute, kann man den Mann mal bitte ausreden lassen? „… leider nicht genehmigt wurde.“

Erich und seine alternden Politgenossen brauchen ein wenig länger, um den Kater der Feierlichkeiten am 7. Oktober loszuwerden.

Um nicht mit einer erheblichen Reststandarte vor die versammelte Weltpresse zu treten, schicken Sie am 9. November den Praktikanten des ZK los, um ein paar Informationen in die Welt zu schicken. Konnte schließlich keiner ahnen, dass auf einer Pressekonferenz Rückfragen gestellt werden.

Keine blöden Fragen stellen und die Leute ausreden lassen. Diese einfachen Regeln, die damals eigentlich noch jedes Schulkind beherrschte, wurden nicht eingehalten und das haben wir nun davon. Seit 30 Jahren versuchen die Genossen aus dem Westen nun schon, sich bei uns zu integrieren. Mittlerweile haben auch die Herrschaften in den oberen Etagen festgestellt, dass nicht alles „all right“ war. Da wünscht sich so mancher schon seit längerem die Mauer zurück. Doch was wäre dann?

Wir entführen Sie zum Fasching in Räpitz in eine Parallelwelt. Während wir gemeinsam den 70. Jahrestag der DDR feiern, gehen wir grundlegenden Fragen unserer Zeit nach. So zum Beispiel:

Wie bereitet die Staatssicherheit die Genossen auf die Herausforderungen der Digitalisierung vor? Was passiert, wenn die Jungpioniere Hänsel und Greta plötzlich Freitags gegen die Abholzungsmaßnahmen ihrer Eltern protestieren und wird David Hasselhoff seine Looking for freedom–Tour nach den erfolgreichen Auftritten in Wilhelm-Pieck-Stadt, Schwedt und Gera auch in Räpitz mit Begeisterung fortsetzen?

Also Genossen, kommt zum Fasching in Räpitz und Ihr werdet es erfahren!

Mit soz. Gruß

Das Kollektiv für kulturelle Verkleidungsunterhaltung

 

2 Kommentare

    • Mechthild B. auf 9. Januar 2020 bei 12:39
    • Antworten

    1920:
    Kommunismus = Sowjetmacht + Elektrifizierung

    2020:
    Hartzvierismus = Spielkonsolen + Digitalisierung

    Elektrifiziert und spielekonsoliert ist sogar in Räpitz weitgehend alles.

    Da freu ich mich auf den Fasching in Räpitz!

    • Bleibe lieber anonym, wegen der Räpitzer auf 9. Januar 2020 bei 12:35
    • Antworten

    Ja, wenn ich so manchmal durch Räpitz fahre,
    da scheint zwischen dem 40. und dem 70. Jahrestag der DDR nicht wahnsinnig viel passiert zu sein.

    Vorschlag: Räpitz sollte man neben Brandenburg zum Weltkulturerbe ausrufen.

    Zum einen könnten nostalgische Ostfilme dort gedreht werden, zum anderen
    hätten die Kommunisten einen Ausgangspunkt für den Neuaufbau der DDR im Falle einer erfolgreichen Konterrevolution.
    Man muss sich ja schliesslich als Konterrevolutionär auch ein wenig heimisch fühlen.

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