Sogar der Bock hatte Bock: Märchenhafter Umzug in Markranstädt

Sagenhafte zwei Kommentare auf den jüngsten Beitrag zum Markranstädter Kinderfest haben es noch einmal deutlich gemacht: Den homo marcransis interessiert`s nicht. Deshalb haben die Markranstädter Nachtschichten auch gar nicht erst den Versuch unternommen, mit tiefergreifender Poesie um eventuell noch den einen oder anderen Zuspruch zu betteln. Hier also das, was sozusagen auf der Straße lag: Sechs Impressionen vom Festumzug am Sonntag plus die Info vom Titelfoto, dass Traditionsziegenbock Leo in diesem Jahr wieder mit von der Partie war.

Traditionell dürfen die ältesten Markranstädter in den MAF’s mitfahren. Die beiden diesjährigen Oldies sahen aber noch so frisch aus, dass man ihnen Blumen in die Hände drückte, damit sie auf den Erinnerungsfotos nicht mit den Vereinschefs verwechselt werden können.

Im Sitzen kann jeder – hat sich die Bürgermeisterin offenbar gedacht und auf eindrucksvolle Weise gezeigt, dass eine Frau auch im Stehen kann. Also … auf der Beifahrerseite. Irgendwie dann doch eine Reminiszenz an das Kinderfestmotto „Märchenzeit“. Spieglein, Spieglein an der Wand…

In einschlägigen Kontaktanzeigen suchen Frauen neben einem Sofa und einem Glas Rotwein bei Kerzenschein meist auch eine starke Schulter zum Anlehnen. In Markranstädt ist die Gleichberechtigung längst einen Schritt weiter. Hier gibt’s starke Schultern zum Draufstellen.

In der Leidmedien hat man’s kaum wahrnehmen können, also wurde der jüngste Erfolg der Markranstädter Fußballer beim Festumzug gefeiert. Herzlichen Glüchwunsch dem Sächsischen Fußballmeister! Blauer Qualm in der Kernstadt – zur gleichen Zeit blaue Spieler auf Malle.

Bis zur Hordisstraße sah es ganz gut aus mit der Jungfernfahrt der frisch restaurierten Traditionslok des MCC. Doch 500 Meter vor dem Ziel kochte dann der Kessel über. Da die Besatzung nur heißen Kaffee an Bord hatte, musste in der Neuen Straße eine Kühlpause eingeschoben werden.

In der Märchenzeit waren Witz oder wenigstens originelle Ideen auf den Festwagen leider Mangelware. Eine schöne Ausnahme war da dieses herrliche Wappen am Wagen der Oberschule. Hat offenbar geklappt, den Achtklässlern Stolz und Selbstbewusstsein beizubringen.

20 Kommentare

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  1. Hallo Spaßvogel, wo hattest Du Deine Brille? Wir sahen nur am Straßenrand lustige Menschen, welche registrierten, dass Ihre Bürgermeisterin immer Einsatz zeigt und für die Stadt da ist.
    Mich würde interessieren, wäre Sie nicht dabei gewesen, was würdest Du dann schreiben?

    1. Gute Frage, aber deren Antwort würde große Teile der Bevölkerung nur verunsichern.

  2. Prima. In diesem Jahr sogar mit dem Papamobil und hoch aufgerichteter Majestät(in).

      • Schlaumeier auf 3. Juli 2023 bei 22:40
      • Antworten

      Da wurden wohl die Oldtimerfreunde überrumpelt oder sind sie grundsätzlich obrigkeitshörig?

      1. Wer weiß, wievielen ihrer Vorgänger bei einer Fahrt an der Spitze des Umzuges auch schon einer gestanden hat? Bei Männern sieht man’s halt nicht so.

    1. Korrektur: Es muss Mamamobil heißen, sonst bräuchte sie eine Überweisung zur Papographie.

    • Aufpasser auf 3. Juli 2023 bei 17:08
    • Antworten

    Die Kinderfestler sind echt traditionsbewusst. Sie waren sogar im stadtgeschichtlichen Büro und haben recherchiert, welche Themen schon im Mittelpunkt standen. 1960 waren die Märchen das letzte Mal Slogan.
    Ob das Gymnasium bei der Namenssuche auch im Archiv war?

    1. Ja sicher, aber gewiss nicht im Stadtarchiv.

  3. Alle Achtung! Da sind nur mal eben gerade mal 2 Hände Kinderfestvereinsakteure (und das immer wieder kehrend ) und die Kinder haben mit Ihren Eltern und Großeltern ihren Auftritt! Klasse! Schämen sollte sich jedoch ein Jedermann/Frau wer sich da zwischen/vorweg mogelt und sein eigenes Ego in Szene setzt. Da schämt man sich aufrichtig fremd…

    1. Was Sie da gesehen haben wollen, war die Halterung fürs Blaulicht. Das Fahrzeug war früher mal ein Polizei-MAF.

    • Xt'Tapalatakettle auf 3. Juli 2023 bei 11:10
    • Antworten

    Da haben sich alle Akteure wieder ordentlich Mühe gegeben. Und die vielen strahlenden Gesichter sind aller Mühen wert.
    Schön, dass zumindest diese Tradition die Zeiten schon so lange überdauert (hat).

    1. Ein paar Winkelemente mehr hätten’s schon sein dürfen, allein der Tradition wegen.

    • Ute Weigand-Münzel auf 3. Juli 2023 bei 9:09
    • Antworten

    Liebes Nachtschichten-Team,

    es ist nicht davon auszugehen, das den Homo Marcransis eure Beiträge nicht interessieren. Das tun sie durchaus und werden gern gelesen. Aber dass jeder seinen Dreier noch druntersetzen muss und euch wohlmöglich in euren Aussagen wiederholt, ist mitunter einfach überflüssig, da ihr es auf den Punkt bringt.
    Also nicht so pessimistisch- wir lieben euch

    1. Man wird`ja noch mal jammern dürfen – sonst würden wir Gefahr laufen, aus Markranstädt ausgebürgert zu werden. Leipzger Nachtschichten – wollen Sie das wirklich?

    • Conny Rahn auf 3. Juli 2023 bei 8:48
    • Antworten

    „Spieglein, Spieglein an der Wand……“
    Um den ältesten Bürgerinnen Konkurrenz zu machen, muss man sich schon hoch aufgerichtet in Szene stellen. Verständlich, daß Laufen für die 3 mitfahrenden Damen beschwerlich wäre.

    1. Beim Kinderfest 2045 können die Alten am Bahnhof Fahrstuhl fahren und die Chefin steht als Liftboy am Bedienpanel. Bis dahin muss ein MAF reichen.

    • Spaßvogel auf 3. Juli 2023 bei 8:16
    • Antworten

    Das Kinderfest war famos. Der kleine Kinderfestverein hat die ganze Stadt auf die Beine gezaubert. Wer selbst nicht aktiv dabei war, hat geschaut, ist flaniert oder hat mitgefeiert. Es war ein gigantisches Stadtfest der Vereine, Einrichtungen und der Betriebe.

    Der Möchtegernauftritt der Bürgermeisterin wurde am Straßenrand mit Kopfschütteln quittiert. Sich derart in den Vordergrund zu rücken ist anmaßend. Mal sehen ob es das selbsterhöhende Bildnis bis ins Amtsblatt schafft… Vorschlag zum Untertitel: Frau Königin, ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen… ist 1000 x klüger als ihr.

    1. Wie geschrieben: Im Sitzen kann jeder – neuerdings sogar Männer.

    • markranster auf 3. Juli 2023 bei 7:33
    • Antworten

    Mittendrin statt nur dabei war das Motto des Festumzugtages, und so säumten zahllose begeisterte Zuschauer die Strassenränder, um sich ein paar Süssigkeiten zu erbetteln. Nur die eine oder andere Wolke trübte das farbenfrohe Bild.

    1. Diese Wolke hatte keine meteorologischen Ursachen. Das waren Angstfürze der Rathausmitarbeiter, die im E-Auto mitfahren mussten. Auf 3 Kilometer nur eine Ladesäule in Sicht…

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