Sonntagsfrühstück mit den MN: Die schönsten Schmunzetten zum Kaffee

Am Ende einer turbulenten Woche wollen wir – sozusagen zur humoristischen Bereicherung Ihres Sonntagsfrühstücks – noch ein paar mediale Kostbarkeiten servieren. Die Fundstücke stammen aus der LVZ, dem Sachsen-Sonntag und dem Amtsblatt.

Während die Nachbarkommunen unter der steigenden Finanzlast ächzen, wirbt Markranstädt gebetsmühlenartig mit einem stabilen Haushalt.

Lange haben sich die Aufsichtsbehörden gefragt, wie es möglich ist, dass sich die Finanzen ausgerechnet in Markranstädt so positiv und damit gegen den Trend entwickeln. Ein auf den ersten Blick unscheinbares Foto, ergänzt mit einer alles erklärenden Bildunterschrift, bringt Licht ins Dunkel.

Hundert Mann und ein Befehl ...

Hundert Mann und ein Befehl …

Es handelt sich lediglich um eine mathematisch gekonnte Rechenoperation. Während die Bundesregierung zu so primitiven Lösungen greift wie die Umbenennung von Schulden in Sondervermögen, greift man in Markranstädt kurzerhand zu einem Multiplikator. Im konkreten Fall hat er den Wert von 16,67.

Wenn man die sechs zu beiden Seiten der Bürgermeisterin stehenden Unternehmer mit 16,67 multipliziert, kommt man auf die erwähnten 100 Firmenvertreter. Die gleiche Rechenoperation muss man dann natürlich auch mit den von ihnen zu zahlenden Gewerbesteuern anwenden. Eigentlich eine klassische Textaufgabe für BWL-Studenten. Fragestellung: Wie alt ist die Bügermeisterin?

Weniger um Zahlen als vielmehr um Maßeinheiten geht es in folgender Textaufgabe aus dem Sachsen-Sonntag, mit der Mirko die Damenwelt testen will. Oder glaubt er wirklich, dass sich Frauen mit lächerlichen 84 Zentimetern beeindrucken lassen?

Eigentlich der Traum jeder Frau: Mirko wird nie auf seine Partnerin herab blicken. Mit rund einem Kilo Lebendmasse pro Zentimeter kann er ihr auch nicht weglaufen.

Eigentlich der Traum jeder Frau: Mirko wird nie auf seine Partnerin herab blicken. Mit rund einem Kilo Lebendmasse pro Zentimeter kann er ihr auch nicht weglaufen.

Wie er mit seinem Gardemaß Polizist werden konnte, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Wahrscheinlich in seiner Gesundheitsakte beim Polizeiarzt, wo die medizinische Konifere den Vermerk „Pyrinäe“ durchgestrichen und mit der Diagnose „Pigmentäe“ ersetzt hat.

Mathematisch lässt sich Mirkos Erscheinungsbild bei 84 Zentimetern Höhe und 80 Kilo Netto-Fleischeinwaage mit der Formel a x a beschreiben. Mit diesen Merkmalen eine „ganz normale Frau“ zu suchen (DIN-Maße 90 x 60 x 90), zeugt allerdings von einem so hohen Selbstbewusstsein, dass es der Erwähnung einer tollen Wohnung oder eines PKW eigentlich nicht bedurfte.

Statt mit Freude zu festzustellen, dass sie ihr neuer Lover nie von oben herab behandeln könnte, wird ihr Interesse auf die Frage gelenkt, was das für ein Auto sein könnte, in dem ein 84 Zentimeter hoher Polizist bis runter ans Bremspedal kommt. Schade.

Kein Druckfehler, dafür aber eine mediale Komposition mit außergewöhnlich hoher Assoziationskraft ist dieses Beispiel aus der seriösen Tagesgazette.

Die Holzfäller-Attacke im Pappelwald wurde übrigens auch aufgeklärt. Es war Mandy Äxtle.

Die Holzfäller-Attacke im Pappelwald wurde übrigens auch aufgeklärt. Es war Mandy Äxtle.

Natürlich hätten die Reporter auch gleich den Namen der Täterin nennen können, aber weil das Presserecht hier enge Grenzen setzt, haben die Journalisten einen Weg gefunden, auf dem Weg der assoziativen Suggestion dennoch Klartext zu sprechen. Gelernte DDR-Bürger haben kein Problem damit, die zwischen den Zeilen transportierten Botschaften zu entdecken.

Auf ähnliche Weise erhalten wir im Sachsen-Sonntag auch Antwort auf die Frage, was passiert, wenn die Russen kommen.

Klarer Fall kultureller Aneignung: Bush-People sprechen definitiv nicht russisch und riechen gleich gar nicht nach Knoblauch!

Klarer Fall kultureller Aneignung: Bush-People sprechen definitiv nicht russisch und riechen gleich gar nicht nach Knoblauch!

Abgesehen von der Tatsache, dass sie offenbar schon da sind, werden wir uns wohl darauf einstellen müssen, dass es nur noch Retro-Sex gibt. Wiederaufforstung im Schritt und unter den Armen. Die Achsel des Bösen ist zurück.

6 Kommentare

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    • Tilo Lehmann auf 23. Januar 2023 bei 8:57
    • Antworten

    Artikel 1: Schattenwirtschaft! Artikel 2: Au weia- QualitätsMade in Ostdeutschlands/Sachsensonntagsgazette (Ihr müsst schon mitteilen welches GliedMAß? Ihr meint)! Artikel 3: Ganz viel Einfühlsamkeit- Bravo Ihr Nichtdenker bei Euren Schlagzeilen gehasche! Artikel 4: Pappelwald ist gelichtet- keine Angst. Wächst anscheinend schon wieder nach! Wenn’s nicht weh tun würde iss“s zum Lachen. Aber dem/der/die/es MN-Spürhundgattung ein herzliches Dankeschön. War’s Till Eulenspiegel? Das mit dem Speigel vor’m Gesicht. Zitat: „Es ist mit Freude zu festzustellen… „

    1. Die Wiederaufforstung kommt, das ist sicher. Am Ufer haben sich schon im vergangenen Sommer die ersten Badegäste mit Gebüsch im Schritt gezeigt.

    • Klugscheißer auf 22. Januar 2023 bei 20:42
    • Antworten

    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. Albert Einstein

      • Doppelrömer auf 23. Januar 2023 bei 12:52
      • Antworten

      Warum heißt das Albertinum Albertinum? Die Hoffnung stirbt zuletzt: Auch Albert Einstein war wohl insgeheim Optimist- sollte er der Namensgeber sein.

      1. Könnte aber auch Speer der Namenspatron gewesen sein…

    1. Und hinter allem sehe ich Gott. (auch Albert Einstein) 🙂

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