Tonnenweise Bölkstoff für Frankenheimer Schrauber

Wenn auf der Autobahn das Gleiche gelten würde wie oben an der Küste, wäre der Winter für das Team von Frank Fahrzeugbau gelaufen. Die Frankenheimer LKW-Schrauber retteten letzte Nacht einen ganzen Sattelzug Flensburger Pils vor dem Kältetod auf der Autobahn. An der Ostsee hätten sie laut Strandrecht Anspruch auf die komplette Ladung. Nicht so bei uns im Flachland. Leider. Während sich der völlig übermüdete Fahrer in der wohligen Wärme der Frankenheimer Firma in Ruhe ausschläft, wandern die Blicke der durstigen Mitarbeiter immer wieder sehnsuchtsvoll zum geretteten Auflieger.

Country-Songs sind was für die Könige der Landstraße. Sie erzählen vom romantischen Leben auf dem Asphalt.

In einem dieser Lieder heißt es: „Schneesturm auf der Autobahn und vor mir keine Spur. Ich seh‘ die blauen Schilder kaum und ahn‘ die Fahrbahn nur.“

Manchmal werden diese Lieder auch wahr. So wie vor wenigen Stunden in Frankenheim. In Trucker-Kreisen ist Frank Fahrzeugbau deutschlandweit dafür bekannt, dass die Ritter der Landstraße dort nicht nur bei technischen Pannen immer auf Hilfe hoffen können.

Frank Fahrzeugbau war im Frankenheimer Gewerbegebiet selber eingeschneit. Aber als der Hilferuf kam, ließen die Jungs alles stehen und liegen und rückten aus.

Frank Fahrzeugbau war im Frankenheimer Gewerbegebiet selber eingeschneit. Aber als der Hilferuf kam, ließen die Jungs alles stehen und liegen und rückten aus.

Schon beim Shutdown im letzten Frühjahr, als die Kraftfahrer vor verschlossenen Autohöfen standen, öffneten die Frankenheimer ihre Parkplätze nebst Sanitäreinrichtungen. „Sie versorgen ganz Deutschland, da müssen sie sich doch irgendwo ausruhen und wenigstens mal waschen oder duschen können“, begründete Senior-Chef Klaus Frank die solidarische Aktion.

Platz machen für den Bier-Laster! Da musste der Chef seine Belegschaft nicht zweimal bitten.

Platz machen für den Bier-Laster! Da musste Andreas Klaus seine Belegschaft nicht zweimal bitten.

Klar, dass sich das Frank-Team auch in der Nacht zum Montag nicht zweimal um Hilfe anfunken ließ. „Die wertvolle Ladung des voll beladenen Aufliegers samt übermüdeten Fahrer konnte gerettet werden“, berichtet Klaus Frank und weiß: „Die Zwangspause übersteht der Auflieger bis morgen früh in unserer geheizten Halle.“

Für die Frankenheimer LKW-Schrauber in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Einerseits sollte die Ladung Hopfenkaltschale nicht zu warm werden, andererseits fragt sich der Senior-Chef besorgt: „Ob wir das bei so viel Haustrunk überstehen?“

Weh-Fuffzich Ost rettet Biertransport aus Schleswig-Holstein und sichert die Versorgungslage in Ost-Elbien. Die Truppe von Frank Fahrzeuigbau ist unter Truckern und Spediteuren republikweit für ihre Solidarität und Hilfsbereitschaft bekannt.

Weh-Fuffzich Ost rettet Biertransport aus Schleswig-Holstein und sichert die Versorgungslage in Ost-Elbien. Die Truppe von Frank Fahrzeuigbau ist unter Truckern und Spediteuren republikweit für ihre Solidarität und Hilfsbereitschaft bekannt.

Werden sie! Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Gerettete später mit einer Hilfslieferung aus dem eigenen Hofladen bedanken. Da kommt bestimmt bald ein ächzender Postbote ins Frankenheimer Gewerbegebiet und stellt ein paar Kisten Bölkstoff ab.

 

10 Kommentare

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    • Uli Böttcher auf 10. Februar 2021 bei 13:14
    • Antworten

    Da staun ich aber das herbe Flenz wird auch in Sachsen getrunken Ohaaa.
    Aber zur Sache: da hat die Fa Frank aber ordentlich zugepackt und das Bier gerettet.
    Bei dieser Wetterlage können schon mal solche Extremitäten passieren.
    Da habt ihr euch ja ehrlich bemüht um alles gerade zu biegen.
    Bis zur nächsten Unterstützung alles Gute.

    1. Was man für Bier nicht alles tut, gelle? Andererseits: Sowas auf der Autobahn schal werden zu lassen, ist Alkoholmissbrauch und der ist strafbar.

    • wiki 1303 auf 9. Februar 2021 bei 2:30
    • Antworten

    Danke für die Aufklärung.
    Ich meinte bereits, bei dem Flensburger-LKW handele es sich um so eine Art Castortransport von Punkten aus Flensburg an die für die Wertschöpfung daraus zuständigen Gerichte.
    Hu, da bin ich ja beruhigt.
    Nur Bier von gestern.

    1. Wer denkt nur immer bei Flensburg zuerst an Punkte? Habt Ihr alle keine Ahnung vom Autofahren?

    • Wänäää auf 9. Februar 2021 bei 0:15
    • Antworten

    Schöne Geschichte. Die Fa. Frank hat beim Shutdown mit ihrem Hilfsangebot tatsächlich deutschlandweit für sympathische Schlagzeilen gesorgt.

    Aber: Ist die Lage im Osten schon so schlimm, dass sogar Flens konsumiert wird?

    1. Erinnert an die Geschichte, als Markranstädt nach einem Erdbeben völlig zerstört darnieder liegt und erste Hilfslieferungen anrollen. Ein Laster mit Öettinger wird allerdings zurückgeschickt. Begründung: „So schlimm ist die Lage nun auch wieder nicht!“

    • Schelm auf 8. Februar 2021 bei 22:11
    • Antworten

    Firma Frank bricht mit Tradition! Bisher stand das Unternehmen ausschliesslich auf die Eigenmarke „Frankenheimer Alt“. Da muss mehr dahinter stecken: wahrscheinlich verspricht man sich durch diesen humanitären Akt heimlich an Punkteabbau heran zu kommen, ohne lästig die Schulbank bei der Fahrschule zu drücken 😉

      • Tilo Lehmann auf 9. Februar 2021 bei 15:07
      • Antworten

      …oder ne freundliche Brauereiübernahme bahnt sich an. „Frankenheimer Alt“ in Schnapp-Flaschen. Das wär’s doch mal.. Aber mal im Ernst: Dieser generationenübergreifende Familienbetrieb ist tatsächlich ne tolle freundliche Erfolgsgeschichte!

      1. Wie gesagt: Frankenheim als Geburtsort der Sächsischen Prömpel-Liga, das wär doch mal was.

    1. Die Wahrheit sieht so aus, dass die Fanks aufs Leergut scharf waren. Mit den Flaschen kann man herrlich Prömpeln. Die Spielregeln werden in „Werner – Gekotzt wird später“ erklärt.

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