U wie unten: Der zweite Teil

Nachdem die Entstehung des Berufsbildes eines Urologen nun hinreichend erläutert wurde, kommen wir im zweiten Teil des Bewerbungsschreibens für den Medienpreis Urologie 2015 zur allgemeinverständlichen Darlegung dessen, was ein Urologe so macht. Das zu wissen ist wichtig, damit man auf des Arztes Frage „Brennt’s beim Wasserlassen?“ nicht versehentlich antwortet: „Weiß nicht. Ich habs noch nicht angezündet.“

Im Bild: Manchmal will man gar nicht wissen, was so zum Werkzeug eines Arztes zählt. (Foto: Kalumet, CC BY-SA 3.0)

Im Grunde genommen kümmert sich der Urologe oder die Urologin um das gesamte Abwassersystem des menschlichen Körpers. Das mäandert bekanntlich vom Magen durch Leber, Nieren und Blase über den Harnleiter bis zur Auslassdüse.

Da es die Schöpfung so eingerichtet hat, dass diese sowohl beim Mann als auch bei der Frau in der gleichen Körperregion enden, kommt es mitunter nicht nur zu Verwechslungen bei der Wahl des Spezialisten (Gynäkologe, Androloge), sondern auch um Kompetenzgerangel der Ärzte untereinander.

So verirrt sich nicht selten auch ein Urologe mal in jenen Kanalisationseinstieg, der laut Festlegung der Kassenärztlichen Vereinigung eigentlich dem Proktologen vorbehalten sein sollte. Da geschieht vor allem bei männlichen Patienten sehr oft. Weil der Mann kurz vor der Auslassklappe fester Abfallstoffe ein kleines Organ hat, das auch für die Steuerung liquider Körpererleichterung zuständig ist: die Prostata.

Die wird per Finger ertastet. Böse Zungen behaupten deshalb gern, dass so mancher urologische Patient bei dieser Untersuchungsart sozusagen von der Krankenkasse bezahlten Analsex bekommt. Es wird aber auch von Urologen berichtet, die da ganz ökonomisch handeln.

So fragte ein Patient in einer Berliner Praxis, wieso er gleich zwei Finger in seiner Hinterpforte spüren würde, worauf der Arzt antwortete: „Nun, ich dachte, sie würden gern noch eine zweite Meinung hören.“

Natürlich wird diese Untersuchungsmethode nur bei der diagnostischen Abklärung von Fragen angewandt, welche die Prostata betreffen. Anderen Beschwerden, wie temporärem Druckverlust, leichten Lecks an der Auslassmanschette oder kleineren Fissuren und Hämorrhoiden kann man ganz einfach selbst auf die Spur kommen, ohne einen Arzt zu bemühen. Man nennt es die „Mexikanische Methode“. Einfach den Zeigefinger in Tabasco tauchen und dann anal einführen. Wenn’s gleich danach dunkel wird, ist das ein ernster Hinweis.

Neben dem bereits im ersten Teil beschriebenen Andrologen ist auch der Urologe ein kompetenter Ansprechpartner für den Mann, wenn es um die Potenz oder deren Nichtvorhandensein geht. Man muss den Medizinmann nur in entsprechender Weise mit dem Problem vertraut machen.

Wenn man beispielsweise sagt „Hallo Doc, ich hab’n Anliegen!“, kann es durchaus passieren, dass dieser antwortet: „Na und? Glauben sie, mir steht er immer?“ Auch Urologen sind eben nur Menschen und Urologinnen, wenngleich dünn gesät, erst recht.

Auf das weitere Aufgabenspektrum des Urologen, zu dem unter anderem eine breit gefächerte Palette aller möglichen Infektionskrankheiten zählt, wollen wir so kurz vor dem Frühstück nicht näher eingehen.

Es sollte auch reichen an allgemeinverständlichen Erklärungen über die Rolle der Bedeutung der Urologie. Mehr ist für ein Preisgeld von 2.500 Euro einfach nicht drin. Wenns nicht reicht, müssen es die Ärzte eben selber erklären.

 

1 Kommentar

  1. Hi, im zarten Alter von +60 habe ich mich von Euren Seiten tatsächlich noch um ein Weiteres aufklären lassen (müssen). Wird nur nicht lange halten. Aber mir ist aufgefallen, dass noch ein weiterer Facharzt in der Gegend mitmischt: der Gastroenterologe! Und das jeweilige Engagement allerdings der meisten Medizinmänner-frauen teilt aber ganz genau zwischen ‚Versicherung…unter ferner liefen‘ und Privat = gleich edel und bevorzugt als ‚rohe Eier zu behandeln. Zur Genüge selbst erlebt zum Beispiel bei dem neuen… MaA

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