Vom Ärger mit ehrlichen Dieben: Das war nur mal kurz weg

Dass in Markranstädt öfter mal was den Besitzer wechselt, ist ein offenes Geheimnis. Das kommt fast genauso oft vor, wie es Schreiben von der Staatsanwaltschaft gibt, wonach das Ermittlungsverfahren eingestellt wurde. So oft zumindest, dass es der Polizei inzwischen nicht mal mehr eine Meldung wert ist. Manchmal aber nehmen solche Eigentumsdelikte einen kuriosen Verlauf. So wie im Falle eines PKW-Anhängers, der in Altranstädt geklaut wurde.

Der war dann mal weg, musste sich der Besitzer des Anhängers gedacht haben, als er vorletztes Wochenende am Abstellplatz des Gefährts gähnende Leere vorfand.

Nun ist so ein PKW-Anhänger kein Fahrrad und dementsprechend der Verlust nicht so einfach zu verkraften. Ein Kollege des Besitzers fuhr deshalb in den folgenden Tagen mit besonders offenen Augen durch die Gegend und siehe – er ward fündig.

Der Anhänger war sauber auf dem Parkplatz vorm Lützener Bad geparkt. Aber nicht nur das. Damit er nicht auch dem Dieb noch gestohlen werden kann, hatte dieser ihn akkurat angeschlossen.

Nachdem die herbeigerufene Polizei aus Sachsen-Anhalt die Sachlage aufgenommen, anschließend überschaut und schlussendlich die Eigentumsfrage geklärt hatte, konnte Lützens Stadtwehrleiter Torsten Schubert mit dem Bolzenschneider ran.

Mit geübtem Griff wurde der Anhänger von seinem fremden Schlosse befreit und danach seinem rechtmäßigen Eigentümer übergeben.

Die Polizei schließt nicht aus, dass sich der Dieb das Ding nur illegal geliehen hat und dann elegant zurückgeben wollte. Trotzdem bleibt für den gemeinen homo marcransis wieder mal die Erkenntnis: So unkompliziert werden im Nachbarland Sachsen-Anhalt Eigentumsdelikte aufgeklärt!

 

2 Kommentare

    • Leser 107 auf 27. Mai 2020 bei 12:45
    • Antworten

    Es handelte sich also bei dem Handwagenvorfall lediglich um eine gesetzlich so nicht vorgesehene Defraudation ohne Überlassungsvertrag.

    Das ist ja dann nicht sooooooo schlimm.

  1. Vielleicht war es der Anhänger selbst.
    Es soll vereinzelt vorkommen, das Anhänger die Fronten wechseln, meist wenn sie sich benutzt fühlen und eine neue politische Heimat suchen. Kriminalität im Einzugsgebiet Markranstädt – Lützen ist ja schliesslich nahezu undenkbar.

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.