Wildpinkler findet bei Kulkwitz kopflose Frauenleiche

Das war wohl der Schreck seines Lebens, der einem Markranstädter am Dienstag sprichwörtlich ins Glied fuhr. Der wollte nur mal eine kleine Notdurft verrichten, als er zwischen Markranstädt und Kulkwitz plötzlich einen leblosen Körper ohne Kopf entdeckte.

Der 53-jährige Familienvater aus einer Markranstädter Ortschaft ist auf dem Weg von der Kernstadt nach Hause, als ihm auf der Zwenkauer Straße das dringende Gefühl einer unmittelbar bevorstehenden Blasenentleerung überkommt.

Etwa 200 Meter vor der LAV-Einfahrt will er diesem Bedürfnis nachgeben und fährt rechts ran. Dort gibt es eine Zufahrt zur Anlage eines Energieversorgers. Nachdem er sich einen idealen, für den folgenden Prozess geeigneten Baum ausgesucht hat, beginnt der Mann, seinen Bubenspitz aus dem Hosenstall zu fummeln.

Weil sowas im höheren Alter etwas dauern kann, schaut er derweil scheinbar ziellos und gelangweilt in der Gegend umher.

Kopf- und lebloser Körper

Da plötzlich fällt sein Blick auf eine leblose Hand, an der zudem noch ein Arm hängt. Sein Auge folgt dieser bleichen Extremität und erspäht schließlich auch den ihr zugehörigen Körper. Sauber gebettet in eine Art Pappsarg – ohne Kopf!

In Anbetracht der Leiche, die ihren Zustand ganz zweifellos einer Gewalttat zu verdanken hat, entfährt dem Familienvater ein kurzer, markerschütternder Aufschrei. Das Druckgefühl in der Blase war augenblicklich verschwunden, da ihm der sprichwörtliche Schreck in wirklich sämtliche Glieder gefahren ist. Auch in jenes, das er gerade in der Hand hält.

„Ganz kurz dachte ich daran, dass ein Bestatter vielleicht mal etwas zu schnell zum Krematorium geheizt ist und in der Kurve seine Fracht verloren hat.“, erklärt der Mann später. Aber schließlich überzeugen ihn die Indizien vom Vorliegen eines Tötungsverbrechens. Ehegattensplitting mit Axt oder sowas in der Art.

Erst als er den leblosen Körper genauer betrachtet, stellt er Ungereimtheiten fest. Auf den Bildern in seinen verblassten Erinnerungen haben auf dem Rücken liegende Frauen nie solche Hupen, die einem Wackelpudding gleich wie spitze Hundeschnauzen gen Himmel ragen. Eher fließen Herzkranzgefäße dieser Größenordnung auf die Bettumrandung. Irgendwas stimmt da nicht!

Also tritt der Mann, den Finger bereits auf der Notruftaste seines Smartphones, näher an den Tatort heran.

In einer Art ambulanter kriminaltechnischer Untersuchung stellt er bald fest, dass es sich bei der vermeintlichen Frauenleiche um eine ebenso lebensgroße wie lebensechte und lebensschwere Puppe handelt. Direkt am Straßenrand abgelagert!

Eigentlich ein Traum von Frau. Kann zwar nicht kochen, aber widerspricht nicht und macht jede noch so ausgefallene Praktik geduldig mit. Allerdings nur so lange, bis sie sprichwörtlich „den Hals voll hat“.

Nachdem das psychosomatisch bedingte Leeregefühl seiner Blase allmählich wieder den tatsächlichen Druckverhältnissen gewichen war, setzt der Mann sein Geschäft fort und kommt sogar zu einem erfolgreichen Abschluss. Die Frau neben ihm hat schließlich keinen Kopf mehr und kann ihn somit auch nicht beobachten.

Zum Glück fotografiert er seinen Fund und kann so die Um- wie auch die Nachwelt an seinem Erlebnis teilhaben lassen. Als er wenig später wieder am Tatort vorbei kommt, ist der Leichnam bereits verschwunden. Nicht ganz spurlos zwar, weil einige Teile des pappenen Sarkophags zurückgeblieben sind, aber ansonsten halt weg.

„Wird wohl jemand mitgenommen haben, für den es ein erstrebenswertes Ziel ist, beim Geschlechtsverkehr nicht auch noch das Gesicht seiner Partnerin sehen zu müssen.“, meint der Entdecker der „kopflosen Frauenleiche von Kulkwitz“.

Ein verspäteter Faschingsscherz für Passanten oder eine privatbürgerliche Abschreckung für notorische Wildpinkler wird es wohl nicht gewesen sein. Da eher schon die Hinterlassenschaft einer Faschingsveranstaltung oder noch wahrscheinlicher der Transportverlust einer letzten Frei-Haus-Lieferung der insolventen Beate Uhse AG.

Diesen Fastnachtsdienstag wird er jedenfalls nicht so schnell vergessen. Gut, dass es keine Frau oder gar ein Kind war, das den leblosen Körper entdeckte. Nicht auszumalen, was bei einem solchen Anblick zurückbleiben kann. Aber Frauen gehen ja zum Glück ohnehin nicht an Bäume pullern, die gleich neben einer Starkstromanlage wachsen.

 

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