Wohnungsnot in Markranstädt: Vier Tipps gegen Umzug unter die Brücke

So langsam lässt es sich auch von den Leidmedien nicht mehr verheimlichen: Die Wohnungsnot ist zurück! Gerade mal drei Buden hat der größte Vermieter Markranstädts noch frei – etwa 50 bräuchte eine Stadt wie die unsere, damit der Wohnungsmarkt funktioniert. Die Markranstädter Nachtschichten haben mal auf die Ursachen geschaut und auch Ideen gefunden, wie das Problem kurzfristig gelöst werden könnte.

Um zu verstehen, was aktuell geschieht, lohnt sich ein kurzer Blick auf die jüngere Geschichte.

Zwar wurde der Osten 1989 aus der Erfüllung seiner Hauptaufgabe in ihrer Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik abrupt herausgerissen, aber immerhin waren zu diesem Zeitpunkt schon so viele Behausungen fertiggestellt, dass sich der westelbische Gesinnungsadel 30 Jahre lang keine Sorgen mehr um Wohnraum im Beitrittsgebiet machen musste.

Aus der Geschichte lernen

Des Invasoren einzige Sorge bestand lediglich darin, wie man selbigen durch Rückbau oder Versiegelung knapp macht und der Rest in seinen Besitz gelangt.

Influenzen unter freiem Himmel: Durch die aktuelle Wohnungspolitik hat die Bundesregierung vor allem die Jugend stets im Blick. Unter dem Slogan "Outdoor-Living" macht das sogar Spaß.

Influenzen unter freiem Himmel: Durch die aktuelle Wohnungspolitik hat die Bundesregierung vor allem die Jugend stets im Blick. Unter dem Slogan „Outdoor-Living“ macht das sogar Spaß.

Die für die aktuelle Wohnungsnot angeführten Gründe sind allerdings ebenso abenteuerlich interpretiert wie deren Ursachen. Der Druck auf den Wohnungsmarkt im Speckgürtel entstehe durch Umzugsgedanken der Leipziger, die unbedingt raus aufs Land wollen, heißt es. Flüchtlinge hingegen seien im Umland nicht das Problem, weil die in der Regel gar nicht hier bleiben, sondern in die Stadt ziehen. Finde den Fehler …

Nicht nur von Arbeitnehmern wird ein hohes Maß an Flexibilität verlangt. Mobiles Wohnen wird jetzt auch in der Mittelschicht immer beliebter.

Nicht nur von Arbeitnehmern wird ein hohes Maß an Flexibilität verlangt. Mobiles Wohnen wird jetzt auch in der Mittelschicht immer beliebter.

Aber Gejammer hilft da nicht. Dass bei so viel Zuzug auch mal die Wohnungen knapp werden, war doch von Anfang an klar. Zu allem Übel kommt ja auch noch hinzu, dass immer mehr katholische Bischöfe die Kinderzimmer ihrer Wohnungen wegen Eigenbedarfs kündigen.

Dass solche Auswüchse ausgerechnet von einer rot-grün dominierten Regierung gedeckt werden, mag einige ewig-gestrige Anhänger deutscher Sozialdemokratie verwundern, ist aber die harte Realität.

Die Markranstädter Nachtschichten haben tief recherchiert und sind dabei auf vier Möglichkeiten gestoßen, wie man dem Brückenpfeiler als Schlafzimmerwand entgehen kann. Und der Clou: Sie allesamt sind legal, denn sie stammen aus den Echokammern des ebenso trockenen wie gemütlich klimatisierten Bundestages!

Vier Tipps für billiges Wohnen

Tipp 1: Wer seine Miete nicht mehr zahlen kann, muss nicht gleich Schulden machen. Man kann sich ein Beispiel an der Bundesregierung nehmen und seine Außenstände beim Vermieter einfach mit einem Sondervermögen tilgen. Wenn sich für einen Staat damit ein kompletter Krieg finanzieren lässt, sollte doch für einen Bürger wenigstens die Miete für eine Wohnung herausspringen. Zumindest so lange sich der Mietzins pro Quadratmeter noch nicht auf den Kaufpreis eines Kampfpanzers beläuft.

Tipp 2: Wer das nicht hinbekommt, meldet halt Insolvenz an. Spätestens seit den legendären philosophischen Ausführungen unseres Wirtschaftsministers Robert Habeck wissen wir, dass so eine Insolvenz weder was mit Pleite, noch mit Erwerbslosigkeit oder gar der Aufgabe seiner Existenzgrundlage zu tun hat. Man hört einfach nur mal eine Weile auf zu arbeiten.

Die Daseinsfürsorge des Staates ist in der Bundesrepublik Deutschland weltweit beispielhaft. Völlig selbstlos werden gemütliche Sitzbänke bereitgestellt. Das Rattern verspäteter Züge gibt es als Einschlafhilfe gratis dazu.

Die Daseinsfürsorge des Staates ist in der Bundesrepublik Deutschland weltweit beispielhaft. Völlig selbstlos werden gemütliche Sitzbänke bereitgestellt. Das Rattern verspäteter Züge gibt es als Einschlafhilfe gratis dazu.

Tipp 3: Gut – der folgende Ratschlag ist nicht so einfach zu befolgen, denn dazu braucht man dicke Freunde, denen man als Dank dafür vorauseilend in den Arsch kriechen muss. Aber es funktioniert, wie das Beispiel Karl Lauterbach zeigt, der jetzt auf Kosten des ZDF mietsparend in einer Wohngruppe mit Markus Lanz lebt. You’ll never talk alone.

Tipp 4: Blicken wir der Wahrheit mal mutig ins Auge: Dass der Wohnraum knapp wird, liegt nicht an der Zahl der Mieter, sondern an der Zunahme der Netto-Fleischeinwaage pro Bundesbürger. Es ist eine physikalische Gesetzmäßigkeit: Wo ein Körper ist, kann ein zweiter nicht sein. Und so steht beispielsweise der deutschen Ernährungsberaterin Ricarda Lang in einer 100-Quadratmeter-Wohnung viel weniger freie Fläche zur Verfügung als beispielsweise einem Knochen-Mobile wie Alice Weidel.

Freier Wohnraum gleich Gewicht minus Quadratmeter

Man staunt, dass unsere legislative Monarchie bislang noch nicht einmal den Versuch unternommen hat, diese unerträgliche Ungleichverteilung und die damit verbundene Diskriminierung einzig nach ihren Mast-Erträgen beurteilter Minderheiten endlich mal auszudünnen. Allein der Begriff „Speckgürtel“ als bevorzugter Lebensmittelpunkt sollte doch gerade für so woke Klienten wie Ricarda Lang genügend Potenzial für einen zünftigen Shitstorm in den asozialen Netzwerken bergen.

Zeitgemäßes Wohnen in Markranstädt: Seit dieser Mieter selbst die Heizung seines mobilen Obdachs umweltfreundlich auf nichtfossile Brennstoffe umgestellt hat, kann den Doppelwums seines Kanzlers sogar jeden Abend hören..

Zeitgemäßes Wohnen in Markranstädt: Seit dieser Mieter selbst die Heizung seines mobilen Obdachs umweltfreundlich auf nichtfossile Brennstoffe umgestellt hat, kann den Doppelwums seines Kanzlers sogar jeden Abend hören..

Aber genau hier hilft der alles entscheidende Tipp 4. Noch sind es knapp 140 Tage bis Heiligabend und ganz Deutschland sucht schon wieder fieberhaft nach Geschenken für den Gabentisch. Machen Sie Ihren Lieben in diesem Jahr eine ganz besondere Freude und verschenken Sie kostenlosen Wohnraum!

Wie das geht? Ganz einfach: Sie nehmen einen leeren Karton (je größer, desto üppiger die Dankbarkeit), wickeln ihn in buntes Papier ein und verschenken das Ganze an Ihren Nächsten. Der wird den Karton auspacken, dann feststellen, dass nichts drin ist und ihn folglich wegwerfen. Auf diese Weise hat er danach wieder mehr Platz und ergo mehr Wohnraum.

4 Kommentare

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    • Lutz Stephan auf 8. August 2023 bei 21:17
    • Antworten

    War nicht das beste Beispiel:
    „Wo ein Körper ist, kann ein zweiter nicht sein. Und so steht beispielsweise der deutschen Ernährungsberaterin Ricarda Lang in einer 100-Quadratmeter-Wohnung viel weniger freie Fläche zur Verfügung als beispielsweise einem Knochen-Mobile wie Alice Weidel.“

    1. Nicht meckern, handeln! Seien Sie Vorbild und nennen Sie ein besseres Beispiel.

    • Ulrich Naser auf 8. August 2023 bei 9:10
    • Antworten

    Wie Wohnungsnot nimmt zu. Da passt es, dass ich vor einigen Tagen auf einen Wohnungslosen traf, der sich unter dem Vordach am Bahnhof zum Gleis 1 in Markranstädt mit Kartons von ALDI und einer Decke vom Sperrmüll wohnlich eingerichtet hatte. Ich versuchte ein Gespräch anzufangen und sagte ihm: „In Deutschland braucht niemand auf der Straße zu schlafen.“ Darauf er: „Meine Alte, diese Emanze, hat mich aus der Wohnung geschmissen, derweil saß ich nur friedlich auf dem Sofa vor dem Fernseher, mit einer Flasche Bier in der Hand. Davor hatte ich meine Arbeit als Betoneisenbieger verloren. Mein Chef stellt nur noch Ausländer ein, die, ich sage, Vollidioten, dreimal so schnell die Arbeit erledigte als ich es konnte. Ich werd’s denen allen zeigen.“ Drauf hin bot ich ihm meine Hilfe bei Behördengängen an, um wieder zu einer Wohnung zu kommen, was er aber ablehnte. Er meinte nur noch: „Das würde nur meiner Alten gefallen und denen da oben in Berlin, die sind doch an allem schuld.“ Beim weggehen fühlte ich mich hilflos und mir fiel ein Satz aus dem Buch von Juli Zeh „Über Menschen“ ein: Die Tragik unserer Epoche besteht darin, dass die Menschen ihre persönliche Unzufriedenheit mit einem politischen Problem verwechseln.

    1. Sehr klug analysiert und messerscharf erkannt. Die Situation ist das Ergebnis eigenen Versagens der Markranstädter. Statt die Wohnanlagen in der Braustraße, am alten Ratsgut oder anderen Standorten selbst zu kaufen, hat man sich bequem zurückgelehnt und den Erwerb schwäbischen, bajuwarischen und andren westelbischen Privatinvestoren überlassen. Diese Arroganz rächt sich jetzt.

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