Itsch bün ain Markraaanstädter

Seit Freitag steht es fest: Am Thron des Königs von Lallendorf und damit der Erfüllung selbst ausgefallenster masochistischer Neigungen haben lediglich drei Personen Interesse. Und alle drei sind vom Gemeindewahlausschuss zugelassen worden. Für den MN-Schriftführer ist diese Botschaft Anlass genug, mal wieder selbst zur Feder zu greifen. Er sieht einen langweiligen Wahlkampf auf uns zukommen.

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Wie zählt man Kandidaten auf, ohne sie durch die Festlegung der Reihenfolge zu diskriminieren? Alphabetisch? Nach Alter?

Und wenn nach Alter, dann aufwärts oder abwärts? Überall lauern böse Fallen. Für mich persönlich habe ich mich deshalb für die optischste aller Möglichkeiten entschieden.

Die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl heißen in meiner Reihenfolge: Nadine Stitterich (ungefähr 75 C), Jens Reiner Spiske (80 A) und Peter Bär (85 AA). Das hat natürlich nichts damit zu tun, wie ich meine Wetten auf den Zieleinlauf abgebe.

Aber bis dahin fließt eh noch viel Wasser den ausgetrockneten Zschampert runter. Noch trockener wird mir unter der Zunge beim Gedanken an den bevorstehenden Waaahlkampf. Mit drei a wie Markraaanstädt und drei Kandidaten wie laaangweilig.

Noch laaangweiliger wird es für Sie, liebe MN-Leser. Denn Sie werden in den kommenden Wochen den Eindruck gewinnen müssen, dass es nur zwei Kandidaten gibt. Um über etwas oder jemanden schreiben zu können, braucht man bekanntlich auch Informationen.

Die bekommen wir allerdings nur von Nadine Stitterich (regelmäßig) und Titelverteidiger Jens Spiske (ab und zu). Nachdem wir uns das ein paar Wochen angeschaut haben, mussten wir am Freitag endgültig konstatieren, dass es die Markranstädter Nachtschichten für den dritten Bewerber nicht gibt. Folglich kann es ihn auch für uns nicht geben und da waren’s nur noch zwei. Basta!

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Zwei kleine Bewerberlein, die kämpfen um die Wahl… Die einzige Gemeinsamkeit von Stitterich und Spiske besteht darin, dass beide als parteilose Kandidaten antreten.

Doch während es den Anschein hat, dass Jens Spiske seine Plakate wirklich alleine aufhängen muss, kann Stitterich zumindest auf Unterstützung aus den Reihen der Grünen bauen.

Schlacht um Helms Klamm

Das klingt jetzt erstmal nach viel und mancher mag vor seinem geistigen Auge Szenen aus der Schlacht um Helms Klamm in „Herr der Ringe“ sehen. Aber das beeindruckende Heer der grünen Hobbits besteht in Markranstädt aus … Tommy Penk.

Rein personell immerhin einhundert Prozent mehr als Spiske zur Verfügung hat, aber schlagkräftig klingt anders. Sollte es wirklich so kommen, dass da lediglich drei Personen nachts durch Markranstädt heizen und sich die Laternenpfähle gegenseitig wegtapezieren?

Die stillen Reserven

Wer’s glaubt wird selig. Längst haben sich hinter den Beiden schon andere stützende Säulen eingereiht. Die Begrüßungszeremonie zwischen Stitterich und SPD-Fraktion im letzten Stadtrat hätte sogar einen Standesbeamten überzeugt, die Trauung auch ohne hörbares Ja-Wort zu beurkunden.

Dass andererseits Teile der CDU nicht erst seit dem Nominierungsdebakel im Sportcenter in Richtung Spiske abtrünnig sind, wird hingegen schon seit Jahren als medizinisch feststehende Diagnose gefühlt. Bis dahin also pari, würde ich sagen.

Blieben nur noch ein paar ungeschriebene Gesetze, die letztendlich den Ausschlag geben könnten. Nicht nur physikalische, wonach der Wahlverlierer immer nach unten fällt.

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So gilt beispielsweise die Faustregel, dass der Amtsinhaber – so er keine Doktorarbeit kopiert, mit der Chefin eines Zweckverbandes fremdgevögelt oder potenzielle Wähler enteignet hat – vor Beginn des Wahlkampfes auf rund 30 Prozent Vorsprung bauen kann.

Rechnen wir mal: Dreißig Prozent aller weiblichen Wähler und dreißig Prozent aller männlichen Wählerinnen – das macht 60 Prozent.

Wenn sich Spiske also nicht durch irgendwelche Alleingänge aus dem Bauchgefühl heraus selbst aus dem Rennen nimmt, indem er beispielsweise aus Corona-Angst vorauseilend den Kulki schließt, hat er rein mathematisch schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit sicher.

Sieben Jahre Ewigkeit

Was soll da noch passieren? Das einzig Blöde an der Situation ist, dass die Entscheidung der Wähler ganze sieben Jahre Gültigkeit hat. Das ist fast eine Eheschließung bis dass der Tod euch scheidet.

Andererseits geht das gar nicht anders, wenn ein Neueinsteiger wenigstens drei Jahre Bürgermeister sein will. Die ersten vier Jahre vergehen naturgemäß allein mit seiner Einarbeitung bis er weiß, wer an seinen Strippen zieht.

Warum man trotzdem wählen gehen sollte, hat John F. Kennedy mal treffend beschrieben. Nein, nicht mit der historischen Floskel „Itsch bün ain Markaaanstädter!“, sondern mit der Ansage: „Frage nicht, was Markranstädt für dich tun kann – frage dich, was du für Markranstädt tun kannst.“

Tun wir also das Größte was in unserer Macht steht und ertragen wir den kommenden Wahlkampf mit Geduld und Würde. Mehr kann der wahre Patriot für seine Heimatstadt wirklich nicht opfern. Lasset also die Spiele beginnen.

 

16 Kommentare

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    • Michaela Täschner auf 11. August 2020 bei 0:26
    • Antworten

    Die Lallendorfer haben so lange auf dem „neuen“ Bürgermeister rumgehackt und jetzt wo er sich bewährt und uns sogar einen echten Markranstädter bescheert hat soll er nun weg. Fakt ist doch, dass er seine Amtszeit erstmal zum Reinschnuppern in unsere auf ewig gedachte von Eingeborenen und wirtschaftlich Gefestigten gemachte Kommunalpoltik gebraucht hat um sich wenigstens mit den Wichtigsten an einen Tisch entspannt unterhalten zu können . Und er ist im wahrsten Sinne Spießruten gelaufen. Nun ist die Frage, die im Raum steht, braucht der Lallendorfer wirklich einen Neuen oder machen wir aus der Probezeit einen Festvertrag. Die großen Politiker machen es uns ja vor nun denkt mal nach

    • Bernd N. auf 1. August 2020 bei 21:24
    • Antworten

    Hier mal eine neutrale Meinung bzgl. Wahlkampf.
    Selten mussten meine Augen so einen pupertären Schund lesen der ein- bzw. zweiseitig „interpretiert“ wurde. Wo war nochmal die dritte Person? Gab es technische Probleme mit dem unbekannten Kandidaten? Dies hat rein gar nichts mit einer professionell aufbereiteten Darstellung zu tun, sondern gleicht einer unprofessionellen Facebook Philosophie, die einfach dahin geworfen wurde. Wenn Sie noch einmal einen Versuch starten, dann gerne her damit. Bis dahin ist es keiner weiteren Ausführungen mehr wert.
    Mfg

    1. Tipp: Einfach nochmal lesen und dann nochmal und nochmal. Irgendwann kommt die Erleuchtung. Vielleicht mal mit dem Seitentitel anfangen? Da steht was von Satire…

    • Das Politbarometer auf 22. Juli 2020 bei 12:48
    • Antworten

    Langweiliger Wahlkampf?
    So langweilig schaut die Kandidatin ja überhaupt nicht aus.

    Da will doch auch gleich ein „aufmerksamer Bürger“ statt einem emphatielosen Durcheinander so ein richtig feminines emphatisches Chaos.
    Kennt er scheinbar von zu Hause.

    Am Ende macht der unsichtbare Dritte, der Zorro aus Maaaakrans , das Rennen?

  1. Mein Kommentar von gestern war wohl nicht genehm?

    1. Na, na, na! In Ihnen schlummert wohl auch so ein kleiner Clemens Tönnies? Erst lautstark einstimmen, wenn es um die Rechte der kleinen Proleten geht und diese im gleichen Atemzug dann zur Sonntagsarbeit zwingen. Das Recht zur Beschwerde über unsere Sonntagsruhe können Sie sich aber gern erkaufen. Einfach eine Überweisung ausstellen (nicht vergessen: Sonntagszuschlag!!!) und schon können Sie uns hier sogar an Feiertagen nach Belieben richtig zur Sau machen.

  2. Die Bemerkungen: „kann Stitterich zumindest auf Unterstützung aus den Reihen der Grünen bauen“ und „Die Begrüßungszeremonie zwischen Stitterich und SPD-Fraktion im letzten Stadtrat hätte sogar einen Standesbeamten überzeugt, die Trauung auch ohne hörbares Ja-Wort zu beurkunden.“ haben meinen Entschluss, für Frau Sitterich zu stimmen, stark erschüttert. Ich werde wohl diesmal von meinem Wahlrecht keinen Gebrauch machen – Grüne – nein Danke!

    1. Da ist Ihnen wohl ein wichtiger kommunalpolitischer Meinungsbaustein entgangen? Siehe: https://nachtschichten.eu/so-antworte-mit-ja/

    • Mario Schneider auf 19. Juli 2020 bei 20:32
    • Antworten

    Nun, ich kannte die Nachtschichten noch nicht, kann mir aber vorstellen, dass die Art des Kommentars bei einer Kandidatin wie Sitterich gut ankommt. Frech, ehrlich, nach vorne gerichtet. Die drei Tapezierend nachts durch Markranstädt…. – genial. Damit sollte auch dem Wähler klar sein, was es bedeutet, sich für den Job des BM einer Kommune wie Markranstädt zu bewerben. Ein unfassbarer Kraftakt, den man wollen muss. Ich bin super gespannt, wie sich alle drei Kandidaten präsentieren und werde jeden Sieger akzeptieren.

    1. Eine Kandidatin für frischen Wind – sie wird sicher ihre Stimmen bekommen. Andere werden argwöhnisch auf die verlorenen Einarbeitungsjahre schauen. Und dann gibts noch welche, die ihre Meinung so zum Ausdruck bringen: „Beim Schbiesge da wees’sch was’sch habb und bei dor Schdiddorüsch weesde nie, wasde griechst.“

    • Ein aufmerksamer Bürger auf 19. Juli 2020 bei 14:14
    • Antworten

    Wir Bürger haben es in unserer Hand!!!!!!!

    Es wäre zu schön um war zu sein, wenn es nur noch zwei Kandidaten gibt!?!? Ja, auch ich hatte den Eindruck, aufgrund der bis 18. Juli fehlenden Homepage und eines fehlenden Wahlprogramms von Herrn Bär (CDU), dass dieser NEUBÜRGER sich außerhalb von Lallendorf irgendwo, für ein Amt bewerben will und nicht hier bei uns in Markranstädt, obwohl zur 1. Gemeindewahlausschusssitzung am 17.07.20 noch drei Kandidaten offiziell bestätigt wurden, trotzdem für den Amtsinhaber Spiske keine Vertrauensperson an dieser wichtigen Sitzung teilgenommen hat!
    WARUM NICHT?? WARUM WIRD DER BÜRGERMEISTER NICHT UNTERSTÜTZT????
    Hängt das mit den in den MN genannten 30 % Amtsbonus des Bürgermeisters zusammen, oder mit dem BEWUSSTEN VERSCHWEIGEN der vielen vom Bürgermeister in seinen 2555 Tagen Amtszeit NICHT ERLEDIGTEN PROJEKTEN, wie die seit im „Grünen Leitbild zum B-Blan vom 31.03.2010“ festgelegte aber immer noch fehlenden Toiletten am Westufer des Kulki, als einzige im Neunseenland, oder die seit dem 16.12.2009 fehlende Barrierefreiheit des Bahnhofs für die ausgeschlossene Benutzung von ca. 20 % der Bürger mit Handicap oder Kinder, unseres Bahnhofs oder die endgültige Aufstellung der STADTMÖBEL in der Leipziger Straße zum Abschluss der Stadtsanierung von 2013, beschlossen im Stadtrat am 04.07.2013 und zu entnehmen aus dem Durchsetzungsbescheid des Bürgermeister vom 02.08.2019 (siehe LVZ 05.08.19) uvm:!!!!!

    ES WIRD ZEIT DAS DIESES EMPATHIELOSE DURCHEINANDER IM RATHAUS EIN ENDE HAT, UND ES IST M.E. GUT, DASS ES EINE KOMPETENTE, ENGAGIERTE UND FEMININE ALTERNATIVE GIBT!!!!

    Ein aufmerksamer Bürger

    1. Eine feminine Alternative hatten wir doch, schon vergessen? Da stellt sich die Frage: Ist Markranstädt schon wieder bereit für eine Bürgermeisterin?

    2. Warum kandidiert der „aufmerksame Bürger“ nicht? Traut er sich nicht , oder ist er zu alt? Issch kandidiere – aber leider zu spät.

        • Frauenpreiss auf 1. August 2020 bei 7:42
        • Antworten

        Oh,wenn JUS Kandidiert,kann ja nichts schiefgehen Totto

        1. Stimmt, da hätte er einen Dienstwagen und müsste nicht mit einem geborgten Fahrrad rumfahren, weil man ihm sein eigenes geklaut hat.

    3. Du musst mal einen schwungvollen Abstecher an den See machen und du wirst mindestens zwei Möglichkeiten für deine Notdurft vorfinden, aber wer hält die sauber und bewachte sie vor den Jakedumas?

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