Jetzt wird’s in Markranstädt völlig närrisch!

Nur noch 49 Wochen, dann ist schon wieder Silvester. Ein nüchterner Blick auf die geopolitische Lage lässt allerdings ahnen, dass bis zum nächsten Weihnachtsfest trotzdem noch 50 Wochen ins Land gehen werden. Auch in den von Putin annektierten Sowjetrepubliken kommt Väterchen Frost bekanntlich erst am 7. Januar. Angesichts solcher Aussichten ist es geradezu erwärmend, wenn man seinen Blick nur auf das Areal vor der Haustür richtet. Wir helfen Ihnen dabei. Heute erfahren Sie bei uns beispielsweise, wo noch Karten für eine der Markranstädter Karnevalsveranstaltungen erhältlich sind und welche Alternativen es gibt, wenn man keine Tickets mehr bekommen hat. Noch einmal Can-Can, bevor der Kasatschok zum Pflichttanz wird.

Wenn da nicht wenigstens ab und zu mal ein paar Jakedumas wären, die den Unterstand für Einkaufswagen vor einem Supermarkt in die Luft jagen, würde Markranstädt in der deutschen Medienlandschaft gar nicht mehr vorkommen.

Weil die läppischen 3.000 Euro Sachschaden in keinem Verhältnis zum sündhaft teuren Preis einer Marketingkampagne in der Tageszeitung stehen (die Markranstädt ohnehin schon als abgehaktes Gebiet zu betrachten scheint), sollten wir der mutigen Initiative dieser jungen Pyrotechniker zumindest ein wenig Dankbarkeit erweisen. Man kann schließlich nicht jeden Tag eine Wahlanfechtungsklage anzetteln oder Stadtmöbel hin und her rücken, um endlich mal wieder in die Zeitung zu kommen.

Auf zum letzten Can-Can!

Einziger Lichtblick für die nach Humor dürstende Gemeinde im Zweistromland zwischen Floßgraben und Zschampert ist die anstehende Karnevalszeit. Aber selbst da gibt es schon lange Gesichter, wo sich eigentlich ein zufriedenes Lächeln ausbreiten sollte. Denn auch hier gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das (närrische) Leben und er muss sich den Narrhallamarsch von draußen anhören.

Düstere Zeiten: Sogar Tickets sind schon knapp

„Ausverkauft“ heißt es schon seit langem für die Weiberfastnacht beim Marktführer MCC in der Stadthalle. Seit letzter Woche gilt das nun auch im Filmriss, wo die beim Groitzscher obdachlos gewordenen Karnevalisten aus Kulkwitz eine neue Heimstatt gefunden haben und den Veranstaltungsreigen am 27. Januar eröffnen.

Bleibt als letzter Strohhalm für kartenlose Jecken wohl nur noch das Räpitzer Narrenvölkchen, das sich glücklicherweise und fast noch im letzten Moment zum Abfeiern einer weiteren Session aufraffen konnte.

Allerdings sind inzwischen auch die Tickets für die drei Veranstaltungen in Franks Bierstube schon Mangelware geworden. Lediglich bei der Sause am 23. Februar ist noch ein Tischlein frei. Da könnte sich ein Anruf im Schkeitbarer Event-Center durchaus noch lohnen, zumal man über den Räpitzer Fasching hinter vorgehaltener Hand ohnehin vom besten Karneval Markranstädts spricht.

Ersatz in der vierten Etage

Wer trotzdem leer ausgeht, muss dann eben sein Glück in der vierten Etage versuchen. Dort ist der Eintritt frei, das Platzangebot wird trotz gleichbleibender Zahl der Stühle auf wundersame Weise immer üppiger und wenn es auch immer weniger zu lachen gibt, ist das Programm doch stets für die eine oder andere Überraschung gut. Wenn Sie beispielsweise wissen wollen, wer sich diesmal als Bauamtsleiter verkleiden musste, sollten Sie sich die Prunksitzung des Stadtrates am 1. Februar um 18.30 Uhr unbedingt vormerken.

„Isschtd drt dr Ruffbuss?“

Wer es zu einer der Veranstaltungen schafft, hat jedoch erst die halbe Miete im Keller, denn es droht schließlich noch ein gefährlicher Rückweg. In den frühen Morgenstunden einen Rufbus zu ordern, ist angesichts der Sprachschwierigkeiten bei 3,8 Atü auf dem Kessel meist keine gute Idee. Wer weiß, was der Gerufene versteht?

Am Ende kommt der einzige noch fahrbereite Panzer der Bundeswehr angerollt und man findet sich am nächsten Tag wegen Wehrkraftzersetzung vorm Kadi wieder.

Pegelstände und Tauchtiefen

Damit der Weg nach Hause zu Fuß nicht in einem Fiasko endet, weil man vielleicht beim Überqueren eines der durch Markranstädt führenden Flüsse sein jämmerliches Ende findet, hat man sich beim Portal „Wetter-Online“ einen besonderen Service ausgedacht.

Hier kann man sich jetzt vor jedem Aufbruch ins Ungewisse über die aktuellen Pegelstände in Markranstädt informieren. Damit das Sinn macht, muss man dann zwar einen kleinen Umweg über die Weißenfelser Rischmühle nehmen, aber was tut man nicht alles, um sicher an sein Ziel zu gelangen?

Oho und Helau

Schließen wir also die Markranstädter Wochenschau mit einem dreifach-einfachen „Lallendorf OHO – KFV Helau – Räpitz Helau!“ und dem aufrichtigem Wunsch, dass alle Jecken auch wieder gesund nach Hause kommen mögen. Tripper oder ähnliche kleine Mitbringsel zählen ja beim Fasching zum Glück nicht als Krankheit.

3 Kommentare

  1. Richtig der wilde Westen, fängt In Räpitz an.

    • Klugscheisser auf 20. Januar 2024 bei 12:50
    • Antworten

    Sorry, aber die Rischmühle ist in Merseburg.‍♂️

    1. Stimmt! Sorry, wir das mit der Spindlermühle verwechselt. Sie müssen Geometrie in der POS gelernt haben … bei so viel Allgemeinwissen. Glückwunsch!

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