AG „Kulki“ – Mein rechter, rechter Platz ist leer…

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Nur heute mal: Männer holen das Bier selbst aus dem Keller

Wie doch die Zeit vergeht. Grade noch die letzten Silvesterböller in die Luft gejagt und schon ist wieder Frauentag. In der Eile haben wir es nicht mehr geschafft, eine ordentliche Laudatio zusammenzunageln. Also haben wir uns einer Original-Rede Erich Honeckers als Rahmenhandlung bedient. Trotzdem zunächst eine Frage an die Männer: Haben Sie sich auch heute wieder die Schuhe von Ihrer Frau zubinden lassen? Schämen Sie sich! An Tagen wie diesem erkennt man den wahren Gentleman an seinen offenen Schnürsenkeln.

Liebe Frauen und MädchInnen!

Zum 8. März, dem Kampf- und Feiertag der Frauen der ganzen Welt, übermittelt Ihnen das zentrale Redaktionskollektiv der Markranstädter Nachtschichten die heikelsten Kampfesgrüße und Glückwünsche.

Den diesjährigen Internationalen Frauentag begehen wir inmitten einer breiten demokratischen Volksbewegung zur Vorbereitung der Bundestagswahlen und des 93. Jahrestages der Geburt von Rosamunde Pilcher.

Die großen Initiativen und vielseitigen Leistungen, mit denen Sie sich in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens an diesen bedeutenden Ereignissen beteiligen, zeugen davon, wie fest Sie mit unserem feminimösen Staat verbunden sind und mit welch hohem Verantwortungsbewusstsein Sie an seiner allseitigen Stärkung mitwirken.

Sie alle eifern ihren großen Vorbildern nach, von deren unerschrockenem Kampf Ihnen unsere Medien täglich berichten. In deren Reihen finden sich solch renommierte Persönlichkeiten wie Christa Schlecker, Claudia Roth, Carmen Geißen, Katrin Göring-Eckardt, Regina Zindler oder Cindy aus Marzahn.

Dafür möchten wir Ihnen, liebe Frauen und MädchInnen, herzlich danken. Unsere besondere Anerkennung und Achtung gilt am heutigen Tag den Müttern unseres Landes, die das mathematisch wie auch biologisch bislang nicht für möglich gehaltene Kunststück fertig bringen, exakt 1,45 Kinder (im Osten) beziehungsweise 1,37 (im Westen) zu legen.

Noch höher anzuerkennen ist die geradezu stoische Größe, bei gleicher Arbeitszeit und vor allem gleicher Arbeitsleistung mit viel weniger zufrieden zu sein. Die daraus hervorgehende Demut, die in der Politikwissenschaft auch als BDM (Biologischer Devot-Masochismus) bezeichnet wird, beginnt nun langsam auch, sich zaghaft im maskulinen Kreis der männlichen Bevölkerungsteilnehmer zu entfalten. Endlich!

Nicht zuletzt im täglichen Arbeitsprozess zeigt sich die Überlegenheit der straff organisierten Ostvölker gegenüber der verweichlichenden Dekadenz des westlichen Abendlandes. Während rechts der Elbe 53 Prozent der Mütter mit einem Kind unter drei Jahren einer geregelten Arbeit nachgehen, beteiligen sich im NSW (Nicht durch Sklaven gestützter Westen) lediglich 22 Prozent am Nationaleinkommen.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass jede arbeitende Ost-Mutter zusätzlich zu ihrer eigenen Brut auch noch zwei frühklimaktierende Nagelfeilen aus dem Westen durchfüttern muss. Auch diesem Umstand zu gedenken, sollte der heutige Feiertag gewidmet sein. Unsere Frauen sind die solidarischsten Wesen zwischen Elbe und Oder.

Die ostdeutsche Frau ist hart im Nehmen und zugleich butterweich in ihrer Seele. Jahrzehntelang wurde sie durch den Einsatz von Alba-Zell gestählt, zeigte sich dann jedoch gerade in diesem Bereich zart wie Seide. Das gilt auch heute noch. Während 23 Prozent der Westfrauen zwischen 40 und 44 noch keine Kinder haben, sind es bei uns im Osten nur 15 Prozent, wobei es sich dabei auch nur um buschzulagen-orientierte Zugereiste aus Bayern, NRW oder Hessen handelt, die sich fortpflanzungstechnisch einfach nicht integrieren wollen.

Auch Markranstädt ist fest in Frauenhänden. Das komplette Kabinett im Rathaus trägt BH und auch deren Stellvertretertum nutzt auf den Toiletten meist die sitzende Körperhaltung. Damit im Zschampert-Gau nicht extra eine gesetzliche Quotenregelung ausgerufen werden muss (man hat mit Verwaltungskostensatzungen ohnehin genügend kreative Pflichten zur Geldbeschaffung vor der Brust), hat man sich schon vor einiger Zeit zur Duldung eines männlichen Bürgermeisters durchgerungen.

Er ist zwar nicht gerade das, was in Programmzeitschriften serienmäßig als Der Arzt, dem die Frauen vertrauen beworben wird, aber so lange er als Der Arzt, der macht, was die Frauen wollen handelt, ist der Hausfrieden gewahrt. Mehr noch! Es ist eine klassische Win-Win-Situation.

Lediglich mit dem Fortbestand der Rasse hapert’s im schwarzen Kasten am Markt. Der Beitrag zur Amortisation des zu schröpfenden Bürgertums wird dort sträflich vernachlässigt und deshalb werden in letzter Zeit schon ganz gerne mal fertig befruchtete Embryoträgerinnen eingestellt, damit man sich nicht selbst zum Sex zwingen muss.

Da geht man woanders mit besserem Beispiel voran. Mit nur 14 Prozent weist das Land Brandenburg bundesweit die niedrigste Quote an kinderlosen Frauen auf.

Zwar hat auch Mecklenburg-Vorpommern nur 14 Prozent, aber allein 13 davon entfallen dort auf Angela Merkel, weshalb dieser Wert nicht repräsentativ ist.

Zudem werden Merkels Fertilitätsdefizite innerhalb des Kabinetts von Bundesgebärmutter Ursula von der Leyen aufgefangen. Beide haben zusammen im Schnitt 3,5 Kinder.

Wahrscheinlich erklärt die gleiche mathematische Formel auch, warum ostdeutsche Frauen im statistischen Durchschnitt nur 50 Euro weniger verdienen als ihre Geschlechtsgenossinnen zwischen Elbe und Rhein. Fast könnte man zu dem Schluss kommen, dass 450-Euro-Jobberinnen im Westen genauso schlecht bezahlt werden wie die bei uns in Markranstädt. Aber weit gefehlt: Die durchschnittliche Ost-Frau soll rein statistisch 2.139 Euro verdienen!

Ja, liebe MädchInnen und Damen, das wäre dann allerdings der Punkt, an dem es höchste Zeit wird, den internationalen Männertag auszurufen. Über 2.100 Euro … das bekommt Ihr nicht mal, wenn Ihr für die Arbeitskraft Eurer Männer bei Bares für Rares eine Expertise von Antik-Papst Albert Maier abfordert.

Aber wie immer dem auch sei: Heute ist erst einmal Frauentag. Das zentrale Redaktionskollektiv der Markranstädter Nachtschichten wünscht Ihnen, liebe Frauen, Ihren Kindern und Ihren Familien beste Gesundheit, Schaffenskraft, Freude und Glück.

Wir sind sicher, dass Sie durch Ihren gewichtigen und unverzichtbaren Beitrag auch im 5. Jahr des Bestehens der Markranstädter Nachtschichten sowie in Vorbereitung des 68. Jahrestages unserer Bundesrepublik Deutschland für das Erstarken und Erblühen unserer neuen Bundesländer und unserer Heimatstadt Markranstädt ihr Bestes geben werden. Lassen Sie uns auch weiterhin gemeinsam mit ganzer Kraft, mutig, optimistisch und zuversichtlich die vor uns stehenden Aufgaben erfüllen.

Den internationalen Frauentag, der seit seinem Bestehen ein Kampftag für den Frieden ist, werden die Frauen und Mädchen unseres Landes zum Anlass nehmen, um ihren Willen zu bekunden, auch weiterhin aktiv die Friedenspolitik unseres Staates innerhalb der Familien zu unterstützen.

Gemeinsam wollen wir unsere Anstrengungen darauf richten, im Abrüstungsprozess vor und während der Sportschau keine Atempause zuzulassen, die Modernisierung der Kurzstreckenwaffen in den Besteck-Kästen zu verhindern und die Koexistenz der Vernunft und des Realismus erfolgreich weiterzuführen.

Freundschaft!

Neues aus der vierten Etage (27)

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Kein Rosenmontagsumzug mal ganz anders

Mit den heutigen Rosenmontagsumzügen wird traditionell die letzte Etappe im närrischen Treiben eingeläutet. Ab Aschermittwoch ist dann Schluss mit lustig. Obwohl sich im Zschampertgau und den umliegenden Provinzen allerhand Faschingsvereine tummeln, gibt es hier aber keinen Rosenmontagsumzug. Also machen wir unseren eigenen Ringelpietz und schauen mal zurück auf das, was unsere Jecken in den letzten Wochen so geboten haben.

Weil das karnevalistische Flaggschiff MCC sowieso in aller Munde ist, hat sich das Nachtschichten-Team anno 2017 mal den KFV Seebenisch zur Brust genommen. Unter Einsatz aller fünf verfügbaren Spione wurden alle sechs Veranstaltungen besucht und was den satirischen Geistern da geboten wurde, war vom Allerfeinsten.

Da fällt schon mal der solidarische Gedanke auf, den die ländlichen Vereine leben. Man unterstützt und besucht sich untereinander und so wurden in der Grünen Eiche in Gärnitz auch Jecken aus Kitzen und Werben, Räpitz, Zitzschen, Miltitz, Grünau und Zwenkau begrüßt.

Einen Kinderfasching hatten die KFV-Jecken natürlich ebenso wieder im Programm wie den aus geriatrischer Correctness zum „Kaffeefasching“ umgetauften Seniorenkarneval.

Tolle Stimmung in der Gärnitzer „Grünen Eiche“.

Aber neben diesen und den drei Abendveranstaltungen fand erstmals auch ein Jugendfasching (Ü 16) statt, den die Lendenfrucht der KFV-Karnevalisten ganz allein gestaltete. Dass dieser nicht ganz ausverkauft war, wird sich nach der grandios verlaufenen Veranstaltung in den nächsten Jahren aber ganz sicher ändern. Die DHfK hat ländliche Konkurrenz bekommen!

Mit den „Futuristics“ steht die Lendenfrucht der Seebenischer Alt-Karnevalisten schon in den Startlöchern.

Zu den drei Abend-Galas: In 80 Tagen um die Welt wollte man reisen. So jedenfalls lautete das Motto. Und so begann die Veranstaltung nicht mit der traditionellen Selbstbeweihräucherung greiser Elferräte, sondern ganz klassisch nach Jules Verne mit einer Wette.

Na ja, ganz so klassisch dann auch wieder nicht, denn als die beiden Ballonpiloten mit Kanzlerraute schworen „Wir schaffen das!“, war die Gegenwart zurückgekehrt.

Innovationen aus der Energiestadt

Herrlich auch die innovative Idee der Energieversorgung. In einem physikalischen Versuch wurden zwei an der Saaldecke baumelnde Ballons mit heißer Luft aufgeblasen, die der Neujahrsansprache des Bürgermeisters und dem Bericht des Akteneinsichtsausschusses entwich. Das Rathaus als regenerative Energiequelle – darauf muss man erst mal kommen.

Ordnung muss sein. Das Abwerfen von Sandsäcken wird konsequent geahndet.

Alsdann erhob sich der große Ballon in die Lüfte über Seebenisch. Dass dabei ein Sandsack in die unberührte Natur abgeworfen werden musste, erregte die ökologischen Gemüter nur kurz. Ein Bärtiger, der mit seinem Minifahrrad zufällig vorbei kam, sorgte für Ordnung und den nächsten Brüller.

Die PISA-Clique, bestehend aus drei Teenies, erheiterte das Publikum dann mit einem Sketch. Erst wollte man ja nur was zu dritt spielen, aber einer der beiden Jungs hatte schon mal im Kastanienhof durchs Fenster geillert und seither die Lust an Gesellschaftsspielen verloren. „Die Bilder kriegst du nie wieder aus dem Kopf und ich will gar nicht wissen, wie’s da erst riecht!“

„Stadt – Land – Fluss“ mit der PISA-Clique. Stadt mit V? Klar: Frankfurt!

Also wurde auf Vorschlag des Mädchens „Stadt-Land-Fluss“ gespielt. Als dann einer der Jungs bei L „Lappland“ vorschlug, fühlte sich das Mädchen an einen Discountmarkt für Geschirrtücher erinnert. Einfach köstlich.

Auf der politischen Streckbank

Natürlich war der Seebenischer Fasching wieder von kommunalpolitischen Prangern geprägt und wie es die LVZ schon beschrieb, bekamen alle Protagonisten ihr Fett weg.

So musste über dem Marktplatz ein Sandsack abgeworfen werden, damit der Ballon nicht den Kirchturm streift. Zum Glück verfehlte er den Pfarrer, schlug dafür jedoch in einer nahegelegenen Arztpraxis ein. „Nicht schlimm!“, meinte einer der Piloten und verwies darauf, dass der dort praktizierende Arzt um diese Tageszeit immer beim Bürgermeister sei.

Gefahr im Ballonkorb: Turbulenzen oder Angstfürze?

Und obwohl ihn der virtuelle Sandsack nur knapp verfehlte, stand auch Pfarrer Zemmrich, der gleich bei der Premiere anwesend war, der feierliche Jubel ins Gesicht geschrieben.

Turbulenzen aus Flatulenzen

Als es gleich danach im Ballonkorb unruhig wurde, sinnierten die Fahrer über die Windverhältnisse. „Wir sind noch über Markranstädt. Das sind keine Turbulenzen, sondern die Angstfürze der Freien Wähler. Die gehen ja neuerdings in alle Richtungen.“ Das Publikum johlte und mit ihm auch jene Gäste, denen die Flatulenzen zugesprochen wurden. Fasching ist eben, wenn man trotzdem lacht.

An den einzelnen Etappenzielen des Ballons zeigten die KFV-Tanzgruppen, was sie drauf haben. Garde-, Funken- und Showtänze in Perfektion und allen Altersgruppen. Mal irisch, mal schottisch, dann spanisch, kubanisch, hawaiianisch oder brasilianisch.

Die Deichrosenbliehden in Aktion gemeinsam mit den Brummochsen. Eine Darbietung von noch nie dagewesener Eleganz.

Auch die schon etwas reiferen „Deichrosenbliehden“ und das Männerballett „Dä Brummochsen“ begeisterten die Jecken und die Darbietungen endeten nie ohne völlige Erschöpfung der Athleten infolge zahlreicher Zugaben.

Der Mann in der Bütt machte sich Gedanken darüber, warum die Leute immer in die weite Welt reisen müssen, wo es doch dort „ooch nisch andorsch als dorheem“ ist. Grenzkontrollen mit Schlagbaum gibt es im Zonenrandgebiet Frankenheim, baden kann man in den Seebenischer Seen und nicht austreten gehen können kann man auch im Ausland, wenn man dort nur an zwei Griffen hängt (Foto).

Und gleich gar nicht muss man als alter Greis nach Thailand fliegen, um junge Mädchen aufzureißen. Das geht ebenfalls in Markranstädt, was hier und da bereits beispielhaft vorgelebt werde.

Einer der absoluten Höhepunkte und sogar mit dem Prädikat „fernsehtauglich“ versehen, war die Vorführung zur Herstellung eines Irish Coffee. Der Moderatorin war entgangen, dass dem Gentleman im Hintergrund zwar alle Zutaten zur Verfügung standen, aber keine Tasse. So musste der arme Kerl alles hinterschlucken und dann im Magen mischen. Man kanns beim besten Willen nicht beschreiben, sondern muss es einfach gesehen haben. Den Jecken an den Tischen standen die Tränen in den Augen.

Auch der Müllmann war wieder da und hatte allerhand mitgebracht, was die Markranstädter im zurückliegenden Jahr so alles weggeworfen hatten. Das Spektrum reichte vom Blitzer in der Zwenkauer Straße über das Bauch-Implantat einer Schwangeren (das übrigens wirklich in die Blaue Tonne gehört, weil sowas im Rathaus unter „Bewerbungsunterlage“ fällt) bis hin zu einer verstellbaren Messlatte, mit der man den Wasserstand eines Sees ebenso flexibel messen kann wie den Abstand einer Armlänge.

Der KFV-Müllmann kommt langsam in die Jahre und schafft’s kaum noch auf die Tonne.

Es war einfach lustig, unterhaltsam und wirklich toll, was die Närrinnen und Narren aus Seebenisch anno 2017 auf die Gärnitzer Bühne gezaubert haben. Vor allem die Stimmung und das Publikum bei der letzten Veranstaltung am vergangenen Samstag werden sie wohl lange in Erinnerung behalten. Da ging beim Groitzscher wirklich die Post ab wie seit langem nicht.

Ja – und zumindest denen, die eine der Gala-Sitzungen besucht haben, wird der umzugslose Rosenmontag in Markranstädt nicht fehlen. Genug erlebt, um bis zur nächsten Session über die Runden zu kommen.

Und wer trotz allem vom „Tätäää“ noch nicht genug hat, der kann sich am kommenden Samstag oder dem 11. März auf die Socken nach Räpitz machen. Dort feiert man den Fasching traditionell nach dem Fasching. Was allerdings nicht heißt, dass da auch der Spaß noch schwarz-weiß kommt. Da geht’s noch mal richtig hoch her und auch die Vereine der umliegenden Dörfer werden sich das nicht nur aus solidarischen Gründen nicht entgehen lassen.

 

Bombenschacht von Lieferdrohne falsch programmiert

Es ist schon eine Weile her, als die Anwohner der Lützner Straße in den frühen Morgenstunden eines angebrochenen Markranstädter Alltags von einer Erschütterung aus dem Schlaf gerissen wurden. Beim Blick aus dem Fenster offenbarte sich den Nachbarn da, wo vorher noch ein Haus stand, eine klaffende Baulücke, aus deren Grund sich ein Trümmerberg erhob und noch heute erhebt. Aber was war geschehen?

Die akribische Suche nach den Ursachen ist jetzt von Erfolg gekrönt. In interdisziplinärer Kooperation gelang es einem Team aus Numismatikern, Diabetikern und Philatelisten, den Hergang der Katastrophe zu rekonstruieren.

Demnach hatte der Internet-Versandhändler Amazon Mitte 2015 begonnen, seine Bestellungen in einer groß angelegten Versuchsreihe mit Hilfe von Drohnen auszuliefern. Doch bereits beim ersten Test ereignete sich ein dramatischer Fehlschlag.

Dass die mit 84 Hörbüchern im mp3-Format losgeschickte Drohne völlig überladen war, sei nur zu einem kleinen Teil für das Desaster verantwortlich, ist dem Abschlussbericht der Untersuchungskommission zu entnehmen. Ebenso sei die Tatsache, dass sich auch eine 2 Megabyte schwere Version von Helene Fischers „Atemlos“ an Bord befand, zu vernachlässigen.

Die eigentliche Ursache liege in einer Fehlprogrammierung des Auslieferungsmoduls. „Die Software wurde scheinbar einfach nur von Lockheed kopiert. Sie findet bei den Starfightern zur Auslösung der Bombenschächte Verwendung und ist daher für den zivilen Versorgungsverkehr der Bevölkerung in dicht besiedelten Wohngebieten völlig untauglich.“

Weil die Haustür des unbewohnten Gebäudes in der Lützner Straße trotz dreimaliger Aufforderung (Sirenensignal „Fliegeralarm“) nicht geöffnet wurde, erfolgte die Zustellung per Notprogramm im Zwangsauslieferungsmodus direkt durch den Dachstuhl.

„Leider wurde dabei nicht nur die georderte Datei von Helene Fischer zugestellt, sondern es löste sich gleich der gesamte Inhalt des Warenbunkers“, erklärt der Leiter des Untersuchungsausschusses.

„mp3-Cargo“ zieht Konsequenzen

Die Auswertung der ballistischen Flugbahn lasse dann darauf schließen „…dass die Bausubstanz des Hauses dem mp3-Hagel aus 84 Hörbuchdateien leider nichts entgegenzusetzen hatte.“ Es zerbarst bis auf seine Grundfesten.

Noch so eine Gefahr für Drohnen…

Sofort nach Bekanntwerden der Ursache wollte sich Clyde McSpeakerman, Sprecher der Amazon-Tochter „mp3-Cargo“, beim Eigentümer des Hauses entschuldigen, konnte diesen jedoch nicht ausfindig machen.

In einer eilig einberufenen Pressekonferenz kündigte er jedoch Konsequenzen an und konnte die Sorgen seiner Kunden um deren Hab und Gut entkräften.

Demnach sei mit Vorfällen dieser Art künftig nicht mehr zu rechnen. Die Drohnen seien so umprogrammiert worden, dass sie jetzt nur noch direkt durch die Haustür liefern. Lediglich für deren rechtzeitiges Öffnen (es bleibt bei drei Sirenensignalen) sei der Besteller verantwortlich.

Hielt der Warenlieferung per Drohne nur wenige Sekunden stand und zerbarst dann bis auf seine Grundfesten.

Sofern körperliche Waren geordert wurden, beispielsweise Bücher, Fahrräder, Autoersatzteile oder Fernsehgeräte, solle man unmittelbar nach Betätigung der Haustür vorsichtshalber ein Stück beiseite treten.

Problem gelöst…

Ist gar die Lieferung einer Schrankwand angekündigt, empfiehlt es sich laut Speakerman, das Öffnen des Lieferzugangs der Schwiegermutter oder – wenn demnächst sowieso eine Scheidung ansteht – dem Partner zu überlassen.

 

Der Fürst muss zum Kaiser und nicht umgekehrt

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