
Neues Jahr – neues Glück! Das gebetsmühlenartige Flehen des MN-Teams um wahrnehmbare Teilhabe des homo marcransis wurde nicht erhört und das hat unerwünschte Folgen für unser Tun. Durch das eiserne Schweigen der Leser wird genau das Gegenteil dessen erreicht, was die satirische Aufbereitung des gesellschaftlichen Alltags eigentlich bringen soll. Sie hat keinerlei Veränderungen zur Folge, weil es den Adressaten den Anschein vermittelt, dass es niemanden interessiert. Diesem Zustand wollen wir nicht weiter Vorschub leisten.

Unter jedem Beitrag lauert ein Formular, in dem man einen Kommentar eingeben kann.
Wenn da bei aktuell durchschnittlich 1.700 Zugriffen pro Artikel (manchmal über 3.000) gerade null bis drei Kommentare rumkommen und noch dazu meist von den gleichen Personen, dann ist das nicht nur ein klares Indiz für die Wertschätzung der Inhalte, sondern viel schlimmer noch.
Nehmen wir das Beispiel des Beitrages über das illegale Ablagern von Grünschnitt in Markranstädt. Der hatte null Wirkung, weil der Verursacher danach eher zufrieden als beunruhigt war und seinem Treiben deshalb nur umso intensiver nachgehen kann.
Ein einziger lausiger Kommentar eines Markranstädter Bürgers hat ihm gezeigt, dass sein Handeln vom Bürgertum gar nicht als so frevelhaft wahrgenommen wird.
Wer schweigt, sündigt nicht
Der Hit: Nicht mal dem Markranstädter Ordnungsamt war das Handeln des illegalen Ablagerers ein kritisches Wort wert. Zwar war der Beitrag Bestandteil der Morgenlektüre in der Ortspolizeibehörde, allerdings redete man sich dort nach 10 Jahren (!!!) Markranstädter Nachtschichten mit der erstaunten Erkenntnis heraus, dass man von der Kommentarmöglichkeit bislang noch nichts wusste.
Das soll man jemandem glauben, der selbst beim Fehlen eines Scheibenwischers immer eine Möglichkeit findet, das Knöllchen irgendwo anzubringen? Okay – herzlich gelacht und abgehakt.

Aber das Leserverhalten setzt sich durch alle Schichten der Bevölkerung fort. Man liest’s, reibt sich im besten Fall hinter der Gardine die Hände und freut sich, dass man sich nicht selbst aus dem Fenster lehnen muss.
… der Welten Lohn
Der Null-Energie-Wäschetrockner aus Frankenheim ließ Anfang der Woche am nördlichen Polarkreis Markranstädts derart die WhatsApp-Drähte glühen, dass man fast schon von einem Online-Volksfest sprechen mochte.
Nicht ein einziges Wort dieser Konversation hat es allerdings bis in die MN-Zentrale geschafft. Schön für den Bauherren dieser Stangenverkehrsinsel, weil es ihm zeigt, wie egal diese Lösung den Anrainern ist.
Stille Kritik angenommen
Ein Fingerzeig aber auch für die Markranstädter Nachtschichten, weil wir diesem Ausdruck der Wertschätzung, ebenso wie all den anderen ausgebliebenen Reaktionen, natürlich Rechnung tragen müssen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Beiträge mit Markranstädter Lokalbezug gibt es ab sofort nur noch für jene Leser, die durch Anmeldung für den Newsletter ihre Qualifikation zum Umgang mit den Nachtschichten nachgewiesen und damit gleichzeitig ihren Willen zum weiteren Bezug der Lektüre bekundet haben.
Wer den Newsletter bereits abonniert hat, braucht demnach nichts weiter zu tun und kann sich entspannt zurücklehnen.

Wer diese Tat noch nicht erbracht hat, kann sich natürlich jederzeit gern anmelden – sofern er den Button dazu findet und nicht wie beim Kommentar-Formular schon auf der Suche danach scheitert.
Mit dem Erscheinen jedes neuen Beitrages bekommen Sie dann um 4 Uhr morgens via Newsletter ein jeweils gültiges Passwort an Ihre bei der Anmeldung angegebene Mailadresse zugesandt.
Weil es in der Vergangenheit Schlaumeier gab, die sich die Freundschaft ihrer Nachbarn oder Kollegen mit der Weitergabe dieses Passworts zu erkaufen versuchten, mussten wir es leider so einrichten, dass es mit jedem neuen Beitrag auch ein neues Passwort gibt. Es wird aber kurz sein, einfach zu merken und Sie können es auch per copy and paste einfach in die Maske einfügen.
Mehrwert von nichts wert
Schlusswort: Wir hätten es auch gern anders gehabt. Die Markransädter Nachtschichten sind kostenlos und sollen es auch bleiben. Leider steht die in Leserkreisen verbreitete Wahrnehmung „Was nichts kostet, ist nichts wert“ im krassen Gegensatz zu der tatsächlichen Arbeit, die dahinter steckt.
Wenn es dem Einen oder Anderen nicht mal den Klick mit der Maus oder den Touch aufs Display wert ist, dann wollen wir Ihnen die Lektüre weder aufdrängen noch hinterher werfen. Lieber 500 Leser, die das zu schätzen wissen als 3.000, die das Angebot dankbefreit mitnehmen wie einen Werbeflyer im Supermarkt. Unsere wahren Fans werden Verständnis dafür haben.
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