Erneut alle Kabel weg: Kupferabbau an E-Tanke in Markranstädt

Böses Erwachen am Montag für Piloten von batteriebetriebenen Autos. Kaum eine Woche hat es gedauert, bis die nach dem Diebstahl an der E-Tankstelle in der Siemensstraße ersetzten Ladekabel erneut geklaut wurden. Zum dritten Mal inzwischen. Was Wunder, wenn trotz Möglichkeiten wie Alarmanlagen, Überwachungskameras oder Streifendienst eisern an das Gute in den Dieben geglaubt und nichts an den Rahmenbedingungen geändert wird. Während der ruhende Verkehr in Markranstädt geradezu lückenlos überwacht wird, stellt sich angesichts des aufreizenden Gleichmuts, mit dem die gesellschaftliche Ordnungsmacht auf den Kabelklau reagiert, die Frage: Ist es überhaupt Diebstahl? Die Markranstädter Nachtschichten sind bei ihren Recherchen auf ein interessantes Wirtschaftsmodell gestoßen, das einiges erklärt.

Was auch immer man hört, liest oder sieht, überall wird darüber geklagt, dass Wirtschaftskreisläufe kollabieren, Rohstoffe knapper werden und Lieferketten zusammenbrechen.

Aber bei der liebgewordenen Pflege ihrer eigenen Depressionen entgehen den Medien wichtige Entwicklungen, die Hoffnung geben.

So hat sich in Markranstädt jetzt beispielsweise ein junges Start-Up die Folgen des gesellschaftlichen Versagens zu Eigen gemacht und einen alternativen Wirtschaftskreislauf mit einer zuverlässig funktionierenden Lieferkette aufgebaut.

Der neue Kupferkreislauf

Ein Pilotprojekt, von dem viele Akteure der freien Wirtschaft profitieren und das deshalb schon zahlreiche Nachahmer auf den Plan gerufen hat.

Und der homo marcransis lernt: Die Veränderung der Eigentumsverhältnisse von Gegenständen ist in Markranstädt gerade ganz groß in Mode. Aber nicht alles, was nach Eigentumsdelikten aussieht, ist auch wirklich Diebstahl.

Kaum eine Woche hats gedauert, da waren hier schon wieder abbe Kabel dran.

Kaum eine Woche hats gedauert, da waren hier schon wieder abbe Kabel dran.

Weil der Weltmarkt aktuell unter der Last immer knapper werdender Rohstoffe ächzt, wird auch der Ruf nach der Ausschöpfung letzter Buntmetallreserven immer lauter. Und genau hier setzt ein Joint-Venture an, das von einem Kollektiv findiger Jungunternehmer mit arbeitsferner Lebenseinstellung initiiert wurde.

Das Prinzip ist ebenso einfach wie erfolgreich. Der E-Tankstellenbetreiber rüstet seine Ladesäulen zunächst mit Kupferkabel aus. Nach etwa einer Betriebswoche fahren die Mitarbeiter der Brigade „Eigentumswechsel“ vor und flexen in einer kurzen Nachtschicht alle 12 Leitungen ab.

Die werden dann zum Kilo-Preis von aktuell etwa 7 Euro einem gut vernetztem Konsortium leistungsfähiger Zwischenhändler zugeführt.

4.900 Prozent Gewinn!

Bei einem Gewicht von rund 7 Kilo Kupfer pro Kabel kommen auf diese Weise innerhalb eines Arbeitseinsatzes an der Tankstelle vorm Markranstädter Möbelhaus gleich mal um die satte 588 Euro zusammen. Angesichts der Investitionskosten von lächerlichen 12 Euro für einen Bolzenschneider macht das allein für die Brigade vor Ort einen Gewinn von 4.900 (in Worten: viertausendneunhundert) Prozent!

Ein Wirtschaftswunder: Der Wert des hier abgebauten Kupfers beläuft sich auf etwas mehr als 500 Euro, ein neues Ladekabel kostet, je nach Ausführung, bis zu 3.000 Öcken.

Ein Wirtschaftswunder: Der Wert des hier abgebauten Kupfers beläuft sich auf etwas mehr als 500 Euro, ein neues Ladekabel kostet, je nach Ausführung, bis zu 3.000 Öcken.

Die im Vertriebsnetz integrierten Zwischenhändler sind derweil auch nicht nur aus rein christlicher Nächstenliebe tätig.

Aber weil die um ihre Ladekabel erleichterten E-Tankstellenbetreiber neue Leitungen brauchen und die Zulieferer deshalb unter Druck setzen, ist die Industrie bereit, die Forderungen der Zwischenhändler zu erfüllen. Der Preis wird, samt eigenem Aufschlag, ohnehin an den Tankwart weitergereicht.

Eigentum kehrt recycelt zurück

Und so klingelt schon wenige Tage später der Postbote an der Haustür des Tankstellenbetreibers und liefert ihm nagelneue Ladekabel, die aus dessen eigenem Kupfer bestehen.

Wirtschaftswachstum „made in germany“

Weil dieser Kreislauf bestens funktioniert und für das gleiche Kupfer jedesmal neue Kosten oben drauf kommen, bewegt sich das Preissegment für ein einziges Kabel inzwischen bei bis zu 3.000 Euro. Das ist Wirtschaftswachstum „made in germany“.

Aber der eigentliche Clou kommt erst noch, denn der schlaue Mathematiker stellt sich die Frage, wer die Differenz zwischen dem Erlös der Brigade „Eigentumswechsel“ in Höhe von 49 Euro pro Kabel und dem Verkaufspreis von 3.000 Euro des recycelten Neuproduktes löhnen muss.

Von wegen Fachkräftemangel: Die Kabel wurden so sauber abgetrennt, dass sich jeder Elektromeister nach solch qualifizierten Mitarbeitern sehenen würde.

Von wegen Fachkräftemangel: Die Kabel wurden so sauber abgetrennt, dass sich jeder Elektromeister nach solch qualifizierten Mitarbeitern sehnen würde.

Na klar, wenn der Tankstellenbetreiber gut aufgestellt ist, hat er dafür eine Versicherung abgeschlossen. Das Treiben der Versicherer unterliegt allerdings einer wesentlich stärkeren gesellschaftlichen Kontrolle als das der Soloselbstständigen, die in der am Anfang der Lieferkette stehenden Brigade arbeiten.

Fair trade: Alle zahlen mit

Und genau deshalb wird die Versicherung ihre Beiträge erhöhen. Nicht nur die für die E-Tankstellen, sondern selbstredend die aller Versicherungsnehmer. Auf diese Weise werden nicht nur die Besitzer von E-Autos über höhere Spritpreise pro Kilowattstunde, sondern letztendlich alle Bürger gleichermaßen an diesem Modell des wirtschaftlichen Wachstums beteiligt. Fairer geht’s nicht.

Mal positiv gesehen …

Bevor also der staatlichen Exekutive haltlose Vorwürfe wegen ihrer scheinbar wohlwollenden Duldung dieser Entwicklung unterstellt werden, wäre man gut beraten, die Sache erst mal aus der richtigen Perspektive betrachten.

Wahlversprechen eingelöst

Statt zu meckern oder uns zu ärgern, sollten wir lieber stolz darauf sein, als Teil des wirtschaftlichen Aufschwungs in diesem Lande aktiv mitwirken zu können. Es ist unser Kanzler, der damit ein Wahlversprechen eingelöst hat: „Wir müssen die Menschen in unserem Land mitnehmen.“ Danke, Olaf, dass du dich wenigstens daran noch erinnern konntest.

Dank Förderung: Rekordjagd in Markranstädt

„Sie mögen bitte mehr positive Dinge berichten, verlautbart aus dem Machtzentrum.“ Mit diesem flammenden Appell wider alle liebgewordenen Depressionen wandte sich kürzlich ein überzeugter MN-Leser an das weltweit größte Satireorgan Markranstädts. Leider mussten wir ihm antworten, dass wir das zwar gern tun würden, uns aber die Fachkräfte für solche Aufgaben fehlen. Kurzerhand erklärte sich der Leser bereit, seine neu gewonnene Freiheit künftig als Volkskorrespondent der Markranstädter Nachtschichten zu nutzen und seine Feder selbst in Weihrauch zu tauchen, um ein Optimismus ausstrahlendes Poem zu entbinden. Liebe Leser: Begrüßen Sie mit uns die neue MN-Edelfeder Raphael Beule und lassen Sie uns gemeinsam sein Erstlingswerk feiern!

Positive Dinge gibt es auch über Markranstädt zu berichten. Beispielsweise zur Förderung des Jugendsports.

Aktuell werden große technische Anstrengungen unternommen, um den hoffnungsvollen Nachwuchs im Rennsport, natürlich im Rahmen der Möglichkeiten, zu unterstützen. Auch steuerlich ist das zukunftsträchtiger als Investitionen in die vergleichsweise brotlose Kunst des Synchronschwimmens oder Federball.

Die Amsel muss weg!

Vom Startpunkt am Tierpark in Lützen aus können die jungen Racker über die lange Gerade in Richtung Markranstädt Anlauf nehmen. Ob man schon genug Geschwindigkeit aufgenommen hat, lässt sich auch ohne Blick auf den Tacho beim Passieren des Chauseehauses feststellen.

Kann man auf dem dort angebrachten Fan-Banner die Aufschrift „Die Ampel muss weg!“ erkennen, ist man noch zu langsam. Verschwimmen die Buchstaben allerdings zum Slogan „Die Amsel muss weg!“, hat man die für Markranstädt am besten geeignete Durchfahrtsgeschwindigkeit erreicht.

Wer bremst, verliert

Doch Vorsicht: Unmittelbar vor Erreichen des Stadtkurses lauert noch eine gefährliche Rechts-Links-Kombination, die gefürchtete „Georg-Frank-Schikane“. Klug angefahren, sollte man sie nahezu ungebremst nehmen. Etwa in Sichtweite des örtlichen Bestattungshauses lauert dann vor der Einfahrt ins städtische Motodrom jene Stelle, wo sich die Spreu vom Weizen trennt.

Am Scheitelpunkt der Ideallinie wird dann von der Boxengasse aus über eine vorbildlich ablesbare Info-Tafel die persönliche Bestzeit angezeigt.

Service aus der Markranstädter Boxengasse. Diese Rundenzeit wurde allerdings längst übertoffen.

Service aus der Markranstädter Boxengasse. Diese Rundenzeit wurde allerdings längst übertoffen.

Einziger Wehrmachtstropfen: Ohne Co-Piloten gestaltet es sich als Herausforderung, das Ergebnis per Fotobeweis der Nachwelt zu erhalten. Lenken, schalten, fotografieren: Hierbei wird die Fähigkeit multifunktioneller Körperbeherrschung trainiert.

Wie am Comuter, nur echt

Das Konzept ist pädagogisch durchaus wertvoll, kann man so doch auch ganz ohne natürliche Gegner üben. Etwas aus der Zeit gefallen erscheinen lediglich die nur zweieinhalbstelligen Siebensegmentanzeigen. Hier muss noch aufgerüstet werden!

Selbst die von weniger talentierten Hartgeldluden bevorzugten, schmalbrüstigen flotten Dreier aus bajuwarischer Vorwendeproduktion stoßen, von unnützem Ballast befreit, durchaus in Geschwindigkeitsregionen vor, die noch vor wenigen Jahrzehnten als imperialistischer Angriff auf die Grundfesten der sozialistischen Bewegung geächtet waren.

Einfahrt ins Motodrom: Bei über 200 Sachen stellt sich der Tunnelblick ein, der sogar rote Ampeln grün erscheinen lässt.

Einfahrt ins Motodrom: Bei über 200 Sachen stellt sich der Tunnelblick ein, der sogar rote Ampeln grün erscheinen lässt.

Aber es gibt auch bei diesem Konzept noch Luft nach oben. Im Rahmen der kommunalen Chronistenpflicht wäre möglicherweise ein dezenter Hinweis im Mängelmelder hilfreich. Bei der Gelegenheit könnte man auch gleich noch noch einige Zeilen für weitere Einträge anfügen. Zum Beispiel für die Rangliste der bisherigen Rekordhalter.

Noch Luft nach oben

Im Gegenzug könnte der physikalisch nicht immer korrekte Hinweis „Sie fahren“ um weitere Bewegungsformen wie Pirouetten, Sidewinder, Parabelflüge oder auch versehentliche Kaltumformungen ergänzt werden. In diesem Sinne: Wir trinken erst mal einen, gefahren ist dann schnell.

Raubzüge durch Markranstädt: Willkommen in Klein-Johannesburg

Der Reichtum, der den Siedlern in Markranstädt nachgesagt wird, lockt vielerlei dunkle Gestalten an. Fahrräder werden inzwischen nur noch als Fluchtfahrzeuge geklaut, um das Diebesgut von E-Ladesäulen, aus Hinterhöfen, Hauskellern, Betrieben oder Gartenanlagen in die heimischen Zwischedepots zu transportieren. Schon spricht man über Markranstädt von „Klein-Johannesburg“. Ein Rückblick auf die vergangene Woche.

Jetzt waren die Laubenpieper in sämtlichen Gartenanlagen im Schwarzen Weg dran.

Geklaut wurde kaum was. Hier ein Radio, dort eine Motorsense … was man bei einem Erkundungsausflug zur Vorbereitung für Raubzüge in kühleren Herbsttagen eben so mitnehmen kann.

Es war nicht alles schlecht

Die Ausbeute stand derweil in keinem Verhältnis zu den angerichteten Schäden, was die betroffenen Opfer geradezu sehnsüchtig nach anderen Zeiten zurückdenken lässt.

„Es war früher nicht alles schlecht“, sinniert ein Kleingärtner an seinem niedergetretenen Zaun. Man hätte nach dem Krieg vielleicht doch nicht gleich alles zerstören oder zu Gedenkstätten umwandeln sollen.

Alte Ideen mit neuen Inhalten

Mit ein paar neuen erzieherischen Inhalten versehen, wäre so manches Bauensemble auch heute noch sehr nützlich, ist er überzeugt.

Mundraub ist nicht strafbar, wenn man Hunger hat. Das Geld wurde nur mitgenommen, weil's rum lag.

Mundraub ist nicht strafbar, wenn man Hunger hat. Das Geld wurde nur mitgenommen, weil’s rum lag.

Nichts geklaut wurde auch in der Laube auf dem Nachbargrundstück. Dafür hat deren Eigentümer jetzt keine Tür mehr an seinem Gartenhäuschen.

Dieses Stillleben „Ruine mit Klinke“ hat einen anderen Nachbarn auf den gleichen Gedankenweg geführt. „Der Begriff Lager ist ja leider verrufen“, sagt er.

„Aber eine soziale Einrichtung, in der sie erst etwas zu essen bekommen, wenn sie die Tür repariert oder die beschmierten Wände gereinigt haben, da würde ich mich als Aufseher sogar sehr gern ehrenamtlich engagieren.“

Diese Maßnahmen sozialer Pädagogik sind allerdings die harmloseren Ideen, die aktuell in Markranstädt verstärkt die Runde machen.

Opfer wie elektrisiert

Dem Kleingärtner beispielsweise, der um seine rund 500 Euro teure Motorsense erleichtert wurde, sind in den letzten sieben Jahren schon 5 Fahrräder geklaut und der Keller leergeräumt worden. Jetzt hat er den aufgebrochenen Geräteschuppen in seinem Garten mit blanken Kabeln eingewickelt, durch die nachts 220 Volt fließen.

Die Folgen einer traumatische Kindheit im Neubaublock: Sie wollten nur mal gucken, wie die Laubenpieper so wohnen. Richtig geklaut wird erst im Herbst und Winter.

Die Folgen einer traumatische Kindheit im Neubaublock: Sie wollten nur mal gucken, wie die Laubenpieper so wohnen. Richtig geklaut wird erst im Herbst und Winter.

Die neue Kamera, die er versteckt an seiner Laube installiert hat, dient deshalb nicht der Identifizierung der Täter, „weil die ja am nächsten Tag sowieso wieder auf freiem Fuß sind“. Vielmehr will sich der Gärtner an den Zuckungen des „Dreckpacks“ weiden, wenn sie seinen Schuppen berühren.

Sollte er, einem Wunder gleich, seiner Motorsense je wieder habhaft werden, wolle er selbstredend nicht mehr damit mähen, sondern „dem asozialen Pack so lange damit auf die Pfoten dreschen, bis denen die Langfinger abfallen.“

In den Markranstädter Gartenanlagen beginnt man offenbar, sich selbst zu organisieren. Wachen werden eingeteilt, Kameras installiert und Fallen aufgestellt, um die sogar kanadische Großwildjäger ehrfürchtig einen Bogen schlagen würden. Die Polizei wird schon längst nur noch als Buchhalter für die Führung der Statistik wahrgenommen: Fallzahlenverwaltung.

Ziehen Sie eine Nummer

Der Gang ins Kommissariat zur Erstattung einer Anzeige bedeutet für die Opfer gefühlt einen höheren Aufwand als ihn die Polizei im Rahmen ihrer Ermittlungen folgen lässt. Im Prinzip geht`s eigentlich nur noch um die Tagebuchnummer für die Versicherung. „Es wäre einfacher, wenn wir uns diese Nummern im Treppenhaus vor der Polizeistation selber ziehen können“, wirbt das Opfer eines Kellereinbruchs um die Nachnutzung der Erfahrungen aus dem Jobcenter.

Die Gedanken der Opfer

Wenn die Gesellschaft sonst nichts zu bieten hat, um solchen Umtrieben entgegenzuwirken, ist es verständlich, dass man sich auf dahingehend erfolgreichere Zeiten und ihre Instrumente besinnt. Sensibilisiert von den ungestörten Raubzügen durch Keller, Gartenanlagen und Hinterhöfe, erhofft sich der homo marcransis jetzt sogar schon Hilfe aus der Interpretation auf den ersten Blick ganz unscheinbar formulierter Stellenanzeigen.

Eigentlich eine ganz normale Stellenanzeige. Einige Markranstädter Diebesopfer verbinden allerdings ganz andere Hoffnungen damit.

Eigentlich eine ganz normale Stellenanzeige. Einige Markranstädter Diebesopfer verbinden allerdings ganz andere Hoffnungen damit.

Es war wohl doch nicht alles schlecht.

Krieg dem Auto: Wie Markranstädt gegen die Erderwärmung kämpft

Immer heißere Hitze, immer nasserer Regen und immer weniger Wetter: Der Klimawandel hat Markranstädt fest in seinem Würgegriff. Weil die Maßnahmen der Ampelkoalition gegen die globale Erwärmung nur auf Gewinnmaximierung durch CO2 Steuern beruhen und damit genauso effizient sind wie offenstehende Kühlschranktüren oder das inhalierende Wegschnüffeln von Kuhfürzen und Autoabgasen, hat Markranstädt jetzt einen eigenen Plan in Gang gesetzt, um den weltweiten Temperaturanstieg umzukehren. Und der funktioniert weitaus effektiver als Robert Habecks Plan, die Skala am Thermometer einfach ein paar Grad tiefer neu zu kalibrieren.

Fakt ist: Die von der Bundesregierung angekündigte Mobilitätswende durch Umstieg vom Auto aufs Fahrrad ist in Markranstädt nicht zu schaffen.

Und wenn, dann nur von den Fahrraddieben. Inzwischen werden in der Stadt am See sogar geklaute Drahtesel geklaut. Erst vor kurzem hat ein homo marcransis sein wenige Tage zuvor nagelneu gekauftes  Fahrrad  im Stadtpark wiederentdeckt. Ohne Räder zwar, aber es war seins. Nur eben nach lediglich 72 Stunden schon aus vierter Hand.

Der Schilderwald gedeiht

So wird das nichts mit der Mobilitätswende, also müssen andere Wege beschritten werden und hier helfen der Stadt die Erfahrungen aus der Wiederaufforstung des Pappelwaldes. Nach dem gleichen planfreien Prinzip  wie am Kulki, wird seit einigen Tagen auch der Schilderwald in den Straßen der Stadt aufgepäppelt. Mal hier eine Anpflanzung, mal dort ein Konvolut frischen Gehölzes und den Rest regelt die Naturgewalt, also das Ordnungsamt.

Zwölf Exemplare auf zehn Quadratmetern: Das halten nur genmanipulirte Schilderkulturen aus.

Zwölf Exemplare auf zehn Quadratmetern: Das halten nur genmanipulirte Schilderkulturen aus.

In der Krakauer Straße hat dieser Plan am vergangenen Wochenende bereits erste Früchte getragen. Nicht nur Autofahrer standen völlig ratlos vor dem bunten Kaleidoskop in ihrer Bedeutung wechselnder Verkehrszeichen.

Nein, auch die Piloten von Rollatoren waren sprichwörtlich von der Rolle und selbst glatzköpfige Fußgänger rauften sich hilflos die Haare.

Eine nahegelegene Fahrschule soll sogar eine Exkursion an den Ort des Ungeschehens durchgeführt haben. Die Prüfungsfrage lautete: In einer voll gesperrten Einbahnstraße gilt in entgegengesetzter Fahrtrichtung Tempo 30, während auf der linken Fahrbahnseite bis zum Ende der Sackgasse Parkverbot besteht. Wie alt ist der Fahrer des Fahrzeuges, das ihnen an dieser Stelle nicht entgegen kommt? a) Vredestein, b) Schulterblick, c) bei jedem Wetter, oder d) Körbchengröße F?

Keinerlei Zeit für die Suche nach Antworten haben gegenwärtig Kraftfahrer, die das Örtchen Seebenisch passieren möchten.

Links, gradeaus oder rechts: In Seebenisch führt der Weg überall in die Sackgasse. Steckt der Denkmalschutz dahinter oder war hier mangels Verwaltungsmitarbeitern die KI am Werk?

Links, gradeaus oder rechts: In Seebenisch führt der Weg überall in die Sackgasse. Steckt der Denkmalschutz dahinter oder war hier mangels Verwaltungsmitarbeitern die KI am Werk?

Die einzige Zufahrt, die sinnstiftend über einen einspurigen Loch- und Flickenteppich namens „Schkeitbarer Allee“ ausgeschildert ist, führt direkt in die Bahnhofstraße. Von dort aus hat der Kraftfahrer zumindest noch die Wahl, in welcher der drei Sackgassen seine Fahrt in wenigen Sekunden enden wird. Hier wird die enge Zusammenarbeit der Ämter, in diesem Fall der zuständigen Verkehrsbehörde und des Denkmalamtes, besonders deutlich.

Seebenisch gilt aus historischer Sicht als subslawisches Sackgassendorf. Will heißen: Hier war früher die westliche Welt zu Ende, dahinter siedelten schon die Russen (Kulkwitz = Chulkwitsch).

Der Denkmalbehörde war die Entwicklung Seebenischs zu einem Siedlungsort nicht integrierbarer Städter mit eigenen Zebrastreifen vor ihren Grundstücken und rot-weißen Panzersperren vor der Schule schon lange ein Dorn im Auge. Jetzt wird Seebenisch per Schilderwald wieder das, was es bei seiner urkundlichen Ersterwähnung im frühen Mittelalter mal war: Der Arsch der Welt.

Scheiben zu Scheiben: Nicht mal nach Steinen wird sich mehr gebückt

Die Ethnie der Kraftfahrer ist in unserer diversbunten Queergesellschaft inzwischen sogar schon so verrufen, dass sich die linksgrünen Rechtspopulisten in ihrem moralisch aufgeladenen Meinungsstalinismus nicht einmal mehr nach Steinen bücken wollen, um gegnerischen SUV-Besitzern auf vernünftigem Wege die Scheiben einzuschlagen.

Getreu dem zutiefst christlichen Motto „Asche zu Asche und Staub zu Staub“ lassen sie Scheiben in Scheiben fliegen.

Wo soll das noch hinführen?

Markranstädt singt sich mit neuer Globalhymne ins Achtelfinale

Alle vier Jahre das selbe Spiel: Pünktlich zur kontinentalen Fußballmeisterschaft trällert ganz Europa seine Hymnen. Ganz Europa? Nein. Ein kleines Volk zwischen Ostsee und Alpen leistet der Tradition seit Äonen erbitterten Widerstand. Statt aufzustehen und mit den Händen auf dem Herzen inbrünstig mitzusingen, fläzen die deutschen Schlachtenbummler mit ihren Bierbechern lustlos auf den Rängen rum und warten auf den Anpfiff. Warum? Nun, der Text ist absolut peinlich, die Vokabeln völlig aus der Mode gekommen und die Kernaussage sowas von revanchistisch, voller sexueller Stereotype und kultureller Aneignung, dass man sich schon beim Zuhören strafbar macht. Zeit also, um einen vor Jahren schon mal eingebrachten Vorschlag der Markranstädter Nachtschichten wieder ans Licht zu holen: Wir gendern das Epos um!

Fangen wir gleich beim Titel an. Nationalhymne. Was soll denn das? National – dieser revanchistische Begriff wurde schon von den Nazis verwendet.

Derart vorbelastet, wird das Abspielen des Liedes bei jedem Staatsempfang und jeder Siegerehrung zu einem machtvollen Bekenntnis für den nächsten Blitzkrieg. Außerdem leben wir im Zeitalter des Schengen-Abkommens mit verschwindenden Grenzen und zunehmender Globalisierung. Also wenn überhaupt, dann schon „Globalhymne“!

Dann heißt es in der ersten Zeile „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Zugegeben, das geht so wirklich nicht.

Einigkeit …

Einigkeit – diese Pauschalisierung ist unerträglich. Der Mensch zeichnet sich durch Individualität aus. Dadurch ist er auch besser kontrollierbar. Man sieht’s ja am Wahlergebnis, wohin das führt, wenn sich Leute einig sind. Also statt Einigkeit dann lieber doch Individualität.

… und Recht …

Was ist Recht? Das deutsche Recht fußt zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auf Paragrafen aus einer Zeit, der wir uns aus Verantwortung für unsere eigene Geschichte endlich mal stellen müssen.

Der Alltag zeigt ja in all seinen Facetten, dass man Rechten den Kampf angesagt hat. Da kann man die nicht noch in einer Hymne feiern. Links allerdings auch nicht. Beide Extreme sind in unserer woken Gesellschaft sowohl unversöhnlich als auch unvertöchterlich. Nehmen wir also den Begriff Mitte. Der hat sich bewährt.

… und Freiheit

Freiheit – das klingt zwar gut, aber das Ziel unserer Gesellschaft ist die totale Demokratie. Da muss man mal ein Stück voraus denken! Wenn wir diese Gesellschaftsform dereinst erreicht haben, steht dann in unserer Hymne immer noch der Begriff „Freiheit“, obwohl wir diese Etappe längst überwunden haben.

Also … da können und sollten wir das wirklich gleich heute schon ändern. Pflichten! Ja, dafür ist der Deutsche eher zu haben als für Freiheit und damit lässt er sich auch geistig besser abfüttern. Nehmen wir also ruhig mal den Begriff „Pflichten“.

…für das deutsche Vaterland

Also das geht ja nun überhaupt nicht! Schon dieser nationalistische Hinweis auf ewig-gestrige Lehrmeinungen der Geografie. Deutsch! Was ist deutsch?

Deutsch gibt es bestenfalls noch als Vorliebe beim Sex, neben französisch (blasen), griechisch (durchs Mokkastübchen) oder polnisch (am nächsten Morgen ist die Frau weg). Deutsch ist, wenn’s pünktlich losgeht. Also wenn schon eine deutsche Tugend in einer Hymne besungen werden soll, dann „pünktlich“.

Und der Begriff „Vaterland“ ist ja nun wirklich ein Faustschlag ins Gesicht aller feminimösen Teilnehmer unseres Volkes. Haben Mütter kein Recht auf eine Heimat? Warum hier wieder diese ekelhafte, unerträgliche und männlich sexualisierte Polemik?

Gut, bei „Mutterland“ hätten wieder die Väter was zu meckern, also dann doch die geschlechtsneutrale Variante der Eltern. Und – äh- ja – „Land“. Was ist mit Wasser? Die Globalhymne muss man ja auch in Mecklenburg-Vorpommern absingen können. Einigen wir uns also auf die Terminologie des „Elterngebietes“. Ja, das ist gut!

Wo stehen wir jetzt eigentlich? Ach ja: „Individualität und Mitte und Pflichten für das pünktliche Elterngebiet“. Wow, das klingt gut, könnte von Ricarda Lang sein. Also weiter im Text.

… danach lasst uns alle streben

Was’n Blödsinn! Da wird uns seit Jahren gelehrt, dass die Politik in diesem Lande alles für uns richtet und wir nach nichts mehr zu streben brauchen, und in unserer Globalhymne sollen wir plötzlich aktiv werden? Hier passt nur „ruhen“!

Und „danach“ geht schon gar nicht, wenn man in die Zukunft blicken will. Da muss man schon eher aufstehen und deshalb kann es nur „davor“ heißen. Also „… davor lasst uns alle ruhen“, so wird ein Schuh draus! Wir kommen dem Ziel näher….

…brüderlich

Wieder so eine Ausgeburt rein männlichen Denkens unter Missachtung jener Ethnie, die das Essen der Testosteronträger umrührt.

Schwesterlich ginge schon eher, aber damit man auch in Bayern voller Inbrunst mitsingen kann, sollte man wenigstens den genderneutralen Begriff „divers“ bemühen.

… mit Herz …

Das gehört aber nun endgültig ins Mittelalter! In einer Gesellschaft von Herz zu sprechen, in der fast 1000 Tafeln nötig sind, um die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen und in der es weder genügend noch bezahlbare Dächer über den Köpfen gibt von Herz zu sprechen … also da könnte man auf die Neugenderung der Globalhymne auch komplett verzichten und gleich wieder auf die erste Strophe zurückgreifen. „Profit“ klingt da schon überzeugender.

… und Hand.

Auch „Hand“ ist wenig glaubhaft, wo der wertschöpfende Mensch zur aussterbenden Art gehört und mit dem von Gott gegebenen Greifwerkzeug bestenfalls noch Geld gezählt oder auf Spielekonsolen gedaddelt wird. Wer muss im Zeitalter des Bürgergeldes noch mit den Händen arbeiten? Einigen wir uns also auf „Bürgergeld“.

Hymnische Zeilen

Fassen wir die ersten Zeilen unserer neuen Globalhymne zusammen:

Individualität und Mitte und Pflichten
für das pünktliche Elterngebiet,
davor lasst uns alle ruhen,
divers mit Profit und Bürgergeld.

Klingt noch ein wenig holprig, aber wir wollen es ja nicht gleich übertreiben. Schließlich sollen ja auch jene unserer Globalspieler, Reporter und Experten das Poem vor dem Achtelfinale noch schnell auswendig lernen können, die es nicht so mit unserer Elternsprache haben. Zum Beispiel Rolf Töpperwien („Das ist überlebensnotwichtig für den Verein“), Andreas Möller („Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“) oder Olaf Thon („Ich hatte ihn nur ganz leicht retuschiert“).

Helm ab zum Gebet

In diesem Sinne: Wenn’s am Samstag vor dem ersten K.O.-Spiel zum Showdown mit der Globalhymne kommt, machen Sie’s ruhig mal wie andere Europäer auch. Stehen Sie auf, legen die rechte Hand aufs linke Herz und singen Sie inbrünstig mit. Den Text kennen Sie ja nun.

Markranstädter Schule macht Schule: Ferienbeginn mit Paukenschlag

Die großen Ferien haben begonnen. An der Markranstädter Oberschule ließ man das alte Schuljahr mit einem Paukenschlag ausklingen. Sowohl an der Haupt- als auch der Realschule haben sämtliche 85 Entlassungskandidaten (EK) ihren Abschluss geschafft. Nicht mal Schulverweigerer gab es darunter und jeder hat eine Ausbildungsstelle. Was ihre auf den Appellplätzen der POS gestählten Großeltern noch als völlig normalen Zustand in Erinnerung haben, könnte derweil an anderen deutschen Bildungsstandorten der Neuzeit Verwunderung bis hin zu Neid auslösen. Was machen die da in Markranstädt? Oder besser gefragt: Was machen die anders?

Manche machen es an der Schulleiterin fest, seit deren Inthronisierung die muffigen Klassenzimmer ebenso wie die darin brütenden Gedanken mit frischem Wind durchlüftet werden.

Das stimmt aber nur bedingt. Man muss nicht weit schauen, um festzustellen, dass selbst ein neuer, mit zweimeterdreizehn über Normalnull alles überblickender Lockenschopf nur dann frische Aromen wittern kann, wenn sich auch die im darunter befindlichen Torso räkelnden Organe an einen neuen Stoffwechsel gewöhnen wollen. Daher auch der Begriff vom Lehrkörper, der sich an der Oberschule offenbar besserer Gesundheit erfreut als anderswo.

Ursachenforschung

Über das Erfolgsmodell, das in der Parkstraße Einzug gehalten hat, wurde schon viel philosophiert. Pädagogen, Programme, Projekte – alles ist aus sämtlichen Meta-Ebenen beäugt und ausgewertet worden. Nur zwei Faktoren nicht, die vor dem Hintergrund pädagogisch angewandter Satire die eigentlichen Gründe für den Aufwärtstrend sind. Allerdings sind die aus gesellschaftspolitischer Sicht kaum salonfähig und werden deshalb gern etwas unter dem Radar gehandelt.

Lesen bildet nicht immer, aber wohl dem, der's kann.

Lesen bildet nicht immer, aber wohl dem, der’s kann.

Wir erleben eine heimlich vollzogene Rückkehr zu den pädagogischen Werten der Ära jener blauhaarigen Zarin, die einst als „Miss Bildung“ den Klassenkampf gegen Fachkräftemangel in Ostelbien anführte.

Es war nicht alles schlecht

Freilich kann man ihre Erfindung des UTP-Unterrichts nicht einfach so übernehmen, schließlich war der ja Teil des Bildungssystems eines parteimonopolistisch geführten Unrechtsstaates und darüber hinaus müssten wegen des Urheberrechts millionenschwere Tantiemen an ihre Erben nach Chile transferiert werden.

Aber es gibt da einen Trick. Ebenso wie bei der Umbenennung der Poliklinik in ein Medizinisches Versorgungszentrum oder der Neuerfindung alter Kombinate unter dem Begriff Holding, kann man auch den ESP- oder UTP-Unterricht völlig unverfänglich als wöchentlichen „Praxistag“ ausrufen. So geschehen in Markranstädt – und der Lohn ließ mit einer Abschlussquote von 100 Prozent der Absolventen nicht lange auf sich warten.

Nachsitzen als „sozialer Dienst“

Eigentlich auch nur alter Wein in neuen Schläuchen, gleichwohl von erstaunlichem Erfolg gekrönt, ist die Durchsetzung von Respekt, Ordnung und Disziplin in den Klassenzimmern. Nein, nicht mittels traumatisierender Besinnungszeit in einem als Chilling-Room getarnten Karzer und auch nicht mit neuzeitlichen Rollenspielen unter Leitung einer den Rohrstock schwingenden Sozialgouvernante in schwarzem Lederdress.

Wer die Rute spart, verdirbt das Kind, das danach außerdem nicht mehr in der Lage ist, nachzusitzen.

Wer die Rute spart, verdirbt das Kind, das danach außerdem nicht mehr in der Lage ist, nachzusitzen.

Es hat gereicht, zur Ahndung von Verstößen das gute alte Nachsitzen wieder einzuführen.

Weil’s zieht

Man mag’s kaum glauben, aber das zieht! Angesichts des zu erwartenden Umsatzes wegen Kinderarbeit, Zwangsdienst oder Freiheitsberaubung hat man sich in den Anwaltskanzleien anfänglich vielleicht noch die Hände gerieben, doch die Mandate blieben aus.

Friede den Hütten

Inzwischen profitieren sogar die Eltern der Opfer dieser als „sozialer Dienst“ verharmlosten schwarzen Pädagogik des Nachsitzens. „Seit acht Monaten keine neuen Graffiti am Kühlschrank“, frohlockt eine Mutter, und „Sie spült das Klopapier jetzt runter, statt es in den Flur zu werfen“, freut sich eine andere über den in unserer gesellschaftlichen Entwicklungsstufe nicht mehr für möglich gehaltenen interfamiliären Klimawandel.

UTP-Unterricht und Nachsitzen – was einst die Jugend als Kampfreserve der Partei stählen sollte, hat allein aus der Markranstädter Oberschule in diesem Jahr über 70 händeringend gesuchte Fachkräfte auf den hiesigen Arbeitsmarkt gespült. Aus eigenem Anbau wohlgemerkt.

Fachkräfte aus eigenem Anbau

Und genau das ist der Clou im Schulkonzept „made in markranstädt“: Während in Berlin mit dem Import von Hilfswilligen die eigene Jugend längst aufgegeben wurde, hat man in Lallendorf schon frühzeitig erkannt, dass man selbst über genügend eigene genetische Ressourcen verfügt.

Die zu nutzen, darauf muss man allerdings erst mal kommen! Ein dreifach Chapeau in die Parkstraße.

Denen ein Licht aufgeht

Obwohl … manchmal dauert es einfach nur etwas länger, bis so eine Erkenntnis salonfähig wird. Aber irgendwann ist der richtige Zeitpunkt von ganz allein gereift, um die Menschheit zu erleuchten und sie auf vermeintlich neue Wege zu bringen. Man muss ihnen dann halt nur neue Namen geben, den alten Werten.

Warum in die Ferne schweifen, wenn es Arbeitskräfte auch aus eigenem Anbau gibt?

Warum in die Ferne schweifen, wenn es Arbeitskräfte auch aus eigenem Anbau gibt?

Mal sehen, was sich die Handwerkskammer dazu einfallen lässt, jetzt, wo auch sie in den Apfel der Erkenntnis gebissen hat und aus dem bequemen Garten Eden der „Wir schaffen das“-Prophetin (Buch: Angela 08.15) in die Wirklichkeit hinaustritt.

Schule macht Schule

Im schlimmsten Fall wird ein IMS-Förderprogramm erfunden (International Manpower Substitution), mit dem sich der Vorruhestand junger Fachkräfte weiter subventionieren lässt. Vielleicht aber ist jetzt auch die Zeit reif für die Hoffnung, dass man auch in der Handwerkskammer bereit ist, noch mal von einer Schule zu lernen.