Augen zu und durch bis die Sattelstütze ans Zäpfchen stößt

Da ist zwar ein Licht am Ende des Tunnels, aber trotzdem ist Vorsicht geboten. Die chlorophyllgeschwängerte Vegetation an den Wegrändern rund um den Kulki hat einige Überraschungen geschaffen, die sich zu einem naturnahen Erlebnis ganz besonderer Art entwickeln könnten. An einer Stelle lauert sogar Gefahr. Die sollte man mit dem Fahrrad am Besten in einer Haltung passieren, bei der sich der ganze Körper unterhalb der Sattelhöhe befindet.

…Wenn man noch die Chance dazu hat.

Wer das Westufer aus Göhrenz in Richtung Markranstädt befährt, gelangt kurz vor der Einmündung auf die asphaltierte Uferpromenade an ein abschüssiges Wegstück.

Das hat es normalerweise auch ohne Zutun der Natur schon heftig in sich. Nicht nur, dass es schmal und unbefestigt ist und man den Gegenverkehr nicht kommen sieht. Nein, allzu oft kann sich das Augenmerk des Passanten gar nicht auf den Weg richten, weil am Hang rechterhand völlig hüllenlose Badegäste ungeniert die ganze Aufmerksamkeit des Radfahrers fordern.

Wer sich die Augen reibt, hat die Hand nicht an der Bremse und das rächt sich nur wenige Sekunden später im Dunkel des Tunnels. Dort kann der Ausflug per Drahtesel neuerdings nämlich übel enden, denn die Natur hat sich sozusagen raumübergreifend des Weges bemächtigt.

Von weitem sieht man noch Licht im Tunnel, doch wehe, man will etwas Schwung mitnehmen und gar zu schnell durch diesen Kanal abwärts heizen.

Mittendrin im lichtarmen Ambiente der grünen Pipeline wird’s vertikal plötzlich sehr eng. Niedrig also … oder flach, ganz wie man will.

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Die Österreicher machen so die Balkanroute dicht, in Markranstädt wird Kulki-Besuchern auf diese Weise der aufrechte Gang aberzogen und Radfahrer zu akrobatischen Höchstleistungen gezwungen.

 

So niedrig aber, dass man fast in den Lenker beißen muss, um nicht von einer der herumragenden Holzpeitschen einen klatschenden Smoothie ins Gesicht zu bekommen. Da heißt es, schlagartig bremsen und hoffen, dass die Bowdenzüge halten.

Blöd, dass man da nicht viel machen kann. In einem Freistaat, in dem man zwischen März und September nicht mal seine Hecke schneiden darf, geben sich die Garten- und Landschaftsfuzzis in Vegetationszeiten wie dieser ebenfalls sehr zurückhaltend, wenn es um den Rückschnitt von Bäumen und Büschen geht.

Andererseits könnte aber auch ein Radfahrer durch einen quer über den Weg ragenden Ast mal ganz schnell so eine Art Rückschnitt erfahren. Vorzugsweise in Halshöhe – und dafür lauern einige Möglichkeiten in diesem Tunnel.

Also dann: Besser absteigen und schieben. Da hat man auch angesichts des Treibens am Ufer mehr davon.

 

Ydülf Eychmann schickt jetzt Fernbusse

Kennen Sie das auch? Sie geben bei Google einen beliebigen Suchbegriff ein und bekommen schon nach den ersten Buchstaben die aberwitzigsten Vorschläge. So geschehen heute auf der Suche nach satirisch Verwertbarem in Markranstädt. Wir waren noch nicht mal richtig fertig mit dem Wort, da wollte uns Google schon nach Istanbul locken. Dahin also, wo man neuerdings ohne Ahnennachweis und gültigem Bluttest als nichtarischer Osmane eingelocht werden kann. Das ist doch kein Zufall?

Eine Fernbusverbindung von Markranstädt nach Istanbul? Google soll ja sowas wie allwissend sein, aber hier irrt er wohl, der Heiland des WorldWideWeb. Die Bucht in der Schulstraße bietet kaum genug Platz für ein Nahverkehrsvehikel der Linie 65, geschweige denn einen transeuropäischen Fernbus.

Oder Google wurde bewusst falsch programmiert. Vom türkischen Geheimdienst beispielsweise, um potenzielle Geiseln aus Markranstädt anzulocken, die man dann gegen blutunreine Rassenschänder wie Cem Özdemir eintauschen kann. Konnte ja angesichts seiner gastfreundschaftlichen Reden bisher niemand ahnen, dass Cem Özdemir auf deutsch Günter Guillaume heißt.

Okay, wenn man in diesen Tagen mal rüber nach Polen schaut, weiß man, dass man einen wie Adolf Erdogan nicht braucht, um einen neuen Weltkrieg zu entfesseln. Gegen das heutige NATO-Aufmarschgebiet an der Weichsel war die Sache mit dem Sender Gleiwitz damals eine geradezu diplomatische Lösung.

Man lernt halt nie aus. Gleich gar nicht, wenn Guderians Erben für die Verteidigung des Abendlandes Aufstellung nehmen. Aber was dieser Erdogan da gerade am Bosporus abzieht, das ist schon beachtlich. Geschichtlich vielleicht nur vergleichbar mit der deutschen Wiederbesetzung des Rheinlandes oder dem Anschluss Österreichs.

Selbst rhetorisch hat der sich einiges abgeschaut von seinem großen Vorbild, auch wenn ein gepflegtes „Heil Erdogan“ auf türkisch eher wie der Trauergesang einer kurdischen Näherin klingt.

Allein der Mut, die Deutschen vor dem Hintergrund des osmanischen Genozids an Armeniern an ihre eigene Aufarbeitung des Holocaust zu erinnern und im gleichen Atemzug von seinen Landsleuten Bluttests zur Feststellung der Reinheit der türkischen Rasse zu fordern … also … nein, da fällt auch Satirikern nicht mehr ein als ein Verweis auf die vielfältigen Möglichkeiten eines gepflegten Euthanasieprogramms (natürlich zelebriert durch eine der 72 attraktiven Jungfrauen)

Fes ab zum Gebet!

Wenns nicht so gefährlich wäre in diesen Tagen, könnte man glatt den Hut ziehen. Aber es ist schon besser, wenn man einen Fes trägt. Man kann ja nie wissen, wie’s mal kommt. Heute gehört ihnen die Türkei und morgen …

Aber die Rhetorik ist es nicht alleine. Die Gestik erst! Wenn man nicht genau wüsste, dass die Osmanen mit den Buddhisten wenig am Fes haben, möchte man fast an Reinkarnation glauben. 

Hier nur mal eine kleine Auswahl relevanter Szenen. Alles ist natürlich frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit verstorbenen oder noch lebenden Personen wäre rein zufällig.

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Also, da kann man die Markranstädter Bevölkerung eigentlich nur noch darauf hinweisen, dass sie an der Bushaltestelle künftig schön die Augen aufmacht.

Fakultative Deportationen

Merke: Wenn vorne eine 65 leuchtet, können Sie getrost einsteigen. Steht da jedoch „Istanbul“ oder irgendwas mit vielen ü und y dran; dann einfach pfeifen, in die Luft gucken und weitergehen.

Nein wirklich: Es kann Sie niemand zwingen, in die Türkei zu fahren. Sie müssen da nicht mit. Echt nicht! Die Animateure in den Clubs kommen auch ohne Sie klar, Sie müssen da kein schlechtes Gewissen haben.

 für psychopatische Politiker.

P.S. Dank der großzügigen Unterstützung zweier hiesiger Unternehmen sind die Markranstädter Nachtschichten seit April hervorragend aufgestellt, eine juristische Auseinandersetzung mit Adolf Erdogan finanziell überleben zu können. Ja, oh großer osmanischer Führer, wir haben vorangegangene Zeilen mit Bedacht formuliert. Verklage uns bitte. Es ist einfach: Nicht einmal unsere Kanzlerin steht hinter uns, wenn es um Dich geht. Ein Rechtsstreit kostet uns zwar was, aber die damit verbundene Werbung ist weder mit himmlischen Jungfrauen, noch mit toten Armeniern zu bezahlen. Die Markranstädter Nachtschichten europaweit in den Medien, was für eine Verheißung. Bitte tu’s!

Ehrenamt gegen Staatsversagen: Viel Herz von der Stange

Am Dienstag um 9:00 Uhr öffnet in Markranstädt das St. Martin-Lädchen seine Tür. Das ist ein Vorgang, der Satirikern selbst unter Drogeneinfluss kaum erhellende Geistesblitze zu entlocken vermag. Zu traurig, dass es sowas überhaupt geben muss; zu wertvoll, dass es engagierte Menschen gibt, die sich darum kümmern. Glück aber auch, dass wenigstens die Realsatire einige Anhaltspunkte bietet, die es erlauben, das Thema in den Markranstädter Nachtschichten philosophisch betrachten zu können.

Stellen Sie sich vor, der IS hat Ihre Familie hingerichtet, die Rebellen ihr Haus weggebombt und der König Ihr Konto geplündert. In diesem Moment kommt ein Schleuser und erzählt Ihnen was von gebratenen Tauben, die im gelobten Deutschland vom Himmel direkt in den Mund fallen, während Sie im Garten des Hauses liegen, das in Germany jeder Flüchtling geschenkt bekommt.

Klar, da will man hin. Also ab auf die Balkanroute. Bei Abfahrt 269 (Markranstädt) verlassen Sie die via d’oro und müssen plötzlich feststellen, dass die syrisch-türkischen Reisegesellschaften ihre Kunden praktisch verarschen. Das Land, das laut Aussagen seiner Führer so reich ist, dass man ganze Schwärme gebratener Tauben getrost abgeben kann, hat nicht einmal genug, um seine eigenen Leute würdevoll durchzubringen. Die gehen allen Ernstes in Sozialkaufhäuser und stellen sich an Tafeln an, während deren Kanzlerin gebetsmühlenartig ihr „Wir schaffen das!“ herunterleiert wie einst ihr Vorgänger das Gefasel vom Endsieg.

Aber damit hat der Irrsinn längst noch kein Ende. Mit „DSDS“, „Frauentausch“, „Bauer sucht Frau“ und ähnlichen potemkinschen Mediendörfern wird eisern davon abgelenkt, dass Hartz IV noch nicht einmal den sozialen Bodensatz im gelobten Land darstellt.

Unter dem Existenzminimum

Es ist wesentlich schlimmer: Viele Menschen gehen einer Arbeit nach, verdienen damit gerade so viel, dass sie nicht als bedürftig gelten, haben aber durch den dadurch fehlenden Anspruch auf andere soziale Leistungen viel weniger in der Tasche als Hartz IV-Empfänger. Das heißt, sie leben unter dem Existenzminimum. Zur Erinnerung: Der Hartz IV-Tagessatz beträgt 13 Euro.

Um alle Aspekte zu beleuchten, reicht nicht einmal bei den Markranstädter Nachtschichten der Platz. Bedienen wir uns also einer Zuarbeit von Max Uthoff. Das ist satirische Bundesliga und deshalb gelingt es ihm auch, das Extrakt der sozialdarwinistischen Entwicklung in diesem unserem gelobten Lande in nur neun Minuten zusammenzufassen. Chapeau!

Besser als Max Uthoff (ZDF: Die Anstalt) kann man das Drama nicht ausdrücken.

Ja, es ist Irrsinn mit Methode, wenn arbeitende Menschen mit weniger als der Grundsicherung auskommen müssen. Und geradezu eisern wird deren Gefühlswelt ignoriert, wenn sie feststellen müssen, dass die Gäste des Hauses besser leben als das Personal. Wer sich auflehnt, ist politisch unkorrekt; wer es anprangert, wird gar zu gern als Rechtspopulist gebrandmarkt und so nachhaltig mundtot gemacht.

Aber es gibt sie auch in Markranstädt, die aufrechten, aufmerksamen und streitbaren Geister, die diese unselige Entwicklung erkannt haben und nicht nur dagegen wettern, sondern auch etwas tun. Ehrenamtler hauptsächlich, deren zusätzliche Aufgabe lange auch darin bestand, die Sprachlosigkeit des Hauptamtes zu überwinden und ihm in aufwändiger Dialogform das Sprechen beizubringen. Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen, haben die Sache in die Hand genommen, unterstützt von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Markranstädter Land.

Nun öffnet es also seine Pforte, das St. Martin-Lädchen am Markt 11. Viele fleißige Hände haben in den letzten Wochen hier gewirbelt, rund 50 Spender, Unterstützer und Sponsoren mitgemacht. Gut, ein Kaufhaus ist es nicht, aber ein eindrucksvoller Laden ist entstanden, der sich sehen lassen kann.

Anfangs gab es noch einige Irritationen, weil vielfach geglaubt wurde, dass es sich um ein Hilfsangebot ausschließlich oder vorwiegend für Flüchtlinge handelt. Zwar sollte solchen Gedanken eine Pressemitteilung entgegenwirken, doch fiel ausgerechnet die Passage, auf die es ankommt, mitunter dem redaktionellen Rotstift zum Opfer. Sie lautet:

„Der Gedanke zur Eröffnung eines Sozialkaufhauses entstand im September 2015 am Runden Tisch Asyl in Markranstädt. Motivation war die Feststellung, dass das hohe Engagement für Asylsuchende den seit vielen Jahren wirtschaftlich bedürftigen deutschen Mitbürgern wie ein Aufmerksamkeitsentzug erscheinen kann. Deshalb soll die Gründung dieses Lädchens ein Zeichen sein, dass wir uns in unserer Stadt sehr wohl der Not, Krankheit und Schwierigkeiten bewusst sind, die seit langem nur sozialstaatlich verwaltet werden, bzw. keinerlei öffentliche Unterstützung erfahren, weil die Grenzen der Hilfsbedürftigkeit gerade noch nicht zutreffen.“

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Das neue St. Martin-Lädchen wartet auf seine ersten Kunden. Registrierkasse und Kopierer zählen jedoch zum Inventar.

Diese Worte wurden vielfach als „mutig“ charakterisiert. Das sind sie auch. Aber sie sind vor allem wahr und spiegeln die Realität wider und wenn man sowas im Mitteleuropa des 21. Jahrhunderts schon als mutig bezeichnen muss, dann stimmt definitiv was nicht in unserem Demokratieverständnis.

Angesichts der Kritiken, die der Verfasser dieser Worte dafür hat einstecken müssen (dem Vernehmen nach auch von Kollegen!), möchte man den Ursprung der Redewendung „Ich bin fast vom Glauben abgefallen“ genau dort verorten.

Fehlt nur noch, dass man ihn dafür als rechtspopulistisch hinstellt. Aber so viel Mut haben sie dann wahrscheinlich doch noch nicht, die politischen Korrektdenker, in deren Parallelwelten ausreichend gebratene Tauben rumfliegen und deren Willkommensforderungen aus Töpfen bezahlt werden, in die sie selbst noch nie einen Cent fallen ließen. Muss man ja auch nicht – wozu gibt es schließlich Tafeln und Sozialkaufhäuser?

Viele fleißige Helfer

Also nun zu den harten Fakten: Über 1000 Euro haben die Helfer, Spender und Sponsoren aufgebracht, um das St. Martin-Lädchen zum Laufen zu bringen. Hinzu kommen die Nebenkosten für die Räumlichkeiten, zu denen auch ein Lager gehört. Die Stadt Markranstädt vermietet die Räume zu einem symbolischen Preis und sitzt mithin auch im Boot.

Das ehrenamtlich tätige Personal musste indes fast so etwas wie eine Berufsausbildung absolvieren. Die bürokratischen Hürden sind nahezu unbeschreiblich.

Helfen ist in Deutschland schlichtweg nicht möglich ohne Antrag auf Erteilung eines Antragformulars zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars, dessen Gültigkeitsvermerk von der Bezugsbehörde stammt, zum Behuf der Vorlage beim zuständigen Erteilungsamt.

So habe das Finanzamt Borna als Prüfbehörde des Lädchens mitgeteilt, dass mindestens zwei Drittel des finanziellen Umsatzes an nachgewiesen wirtschaftlich Bedürftige erfolgen muss. Diese Bedürftigkeit wird belegt durch Bewilligungsbescheide des Jobcenters beziehungsweise der Arbeitsagentur, Wohngeldbescheid, Kriegsopferfürsorgebescheid, Kinderzuschlagbescheid oder bei Rentnern den Grundsicherungsbescheid.

Die entsprechenden aktuellen Nachweise sind den zur Verschwiegenheit schriftlich verpflichteten, ehrenamtlichen Mitarbeitern vorzulegen und in Kopie für die Überprüfung des Finanzamtes zu hinterlassen. Das heißt, dass nicht nur eine teure Registrierkasse angeschafft werden musste, sondern auch noch ein Kopierer.

Damit wird der Käufer zum „Vorgang“. Er erhält eine bedarfsgemeinschaftsbezogene Kundenkarte. Klingt erstmal bedeutungsvoll, ist aber angesichts der Deutschland- oder Payback-Karten in offiziellen Supermärkten datenmäßig eher harmlos.

Realsatire „made in germany“

Ein Drittel des finanziellen Umsatzes darf übrigens mit jenen Kunden gemacht werden, die keinen Nachweis erbringen können und dennoch wirtschaftlich bedürftig sind.

Auch das ist Realsatire pur: Jeder nachweislich Bedürftige, der im St. Martin-Lädchen einkauft, ermöglicht somit Nicht-Bedürftigen, denen es oft noch schlechter geht, dass auch diese dort einkaufen dürfen. Insofern kann man sich das Shopping im neuen Sozialkaufhaus zusätzlich damit schön denken, dass man in einem Akt zivilen Ungehorsams jenen Armen hilft, die es offiziell gar nicht gibt.

Klarer formuliert: Mit dem Geld der Armen werden die Ärmsten zum Wohle der Reichen am Leben erhalten, damit die Super-Reichen ihre Taschen in Ruhe weiter füllen können. Da möchte man sich glatt wünschen, dass es in einem Sozialkaufhaus auch gibt, was der Begriff eigentlich verheißt und man die Banker, Immobilienhaie und das ganze andere lichtscheue Gesindel wundersamer Geldvermehrung mal hinschicken könnte, um ihre defizitären Kompetenzen nachfüllen zu lassen.

Doch zurück nun zu des Pudels Kern. Das Markranstädter Sozialkaufhaus hat dienstags von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und donnerstags von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Das Spektrum der Waren reicht von Kleidung über Geschirr bis hin zu Accessoires. Größere Gegenstände, wie beispielsweise Fahrräder, Waschmaschinen oder Fernsehgeräte, sind per Foto zu besichtigen und der Verkauf inklusive Ausgabe wird dann individuell organisiert.

Der Eingang befindet sich übrigens rechts im Durchgang von der Zwenkauer Straße zur Polizeistation. Auch das ist eine zwar eher zufällige, aber durchaus angebrachte Lösung, die eine gewisse Diskretion des Besucherverkehrs gewährleistet.

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Die angebotenen Waren sind zwar gebraucht, aber dafür sehr günstig und meist top in Schuss.

Im Übrigen wünschen sich die Betreiber nach der bisher überwältigenden Spendenbereitschaft der Markranstädter, dass diese auch weiterhin anhält. Vor allem an Baby- und Kindersachen bestehe noch Bedarf, hieß es in der Stadt, in der kürzlich beim Sächsischen Familientag die Kinder noch so öffentlichkeitswirksam im Mittelpunkt standen.

 

Schnelle Integration, Doktoren und viel Zukunftsmusik

Der Alltag macht den Hintern schwer und den Kopf bequem. Kaum noch was los im sonst so virtuellen Markranstädt. Die News in den sozialen Netzwerken verheißen gar zu oft noch Ostergrüße; Nachrufe auf Personen, die um den Jahreswechsel gestorben sind oder Ereignisse, an die man sich kaum noch erinnern kann. Wie soll man da Stoff kriegen für einen satirischen Trip? Es gelingt eigentlich nur, wenn man die lokalen Medien raucht oder mit offenen Ohren eine Line durch die dunklen Gassen der Stadt zieht.

Wagen wir also einen Blick in die hiesige Presse. Was die lokale Gazette angeht, so ist da in letzter Zeit ein etwas großzügigerer Ton beim Anschlag auf der Schreibmaschine zu hören. Die Urlaubszeit sorgt für Entspannung und die wirkt sich manchmal wie ein Domino-Effekt bis hin in gestresste Verwaltungen aus.

Aber auch dort gehen der Erholungsphase zahlreiche Momente höchster Anspannung voraus. Die wiederum werden dann erst viel später, quasi bei Erscheinen, sichtbar. Aber ordnen wir dieses verbale Kauderwelsch erstmal.

Klare Diagnose: Schizophrenie

Stress und andere belastende Situationen wirken sich auf Menschen ganz unterschiedlich aus. Manchmal werden die Betroffenen von Schizophrenie heimgesucht. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das, dass die Persönlichkeit gespalten ist.

Wenn Ihnen in den nächsten Tagen ein solch gespaltener Bürger oder zumindest eine Hälfte von ihm begegnet, so muss das nicht unbedingt heißen, dass er krank ist. Es kann auch sein, dass er einfach nur aus Frankenheim kommt. Das durch die via priesteblica hervorgerufene Syndrom ist zwar von der WHO noch nicht als Krankheit anerkannt, aber dennoch bedürfen diese Menschen unserer schrankenlosen Anteilnahme.

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Lachen Sie also bitte nicht über diese Leute, tuscheln Sie nicht hinter deren Rücken und halten Sie Ihre Kinder an, nicht mit den Fingern auf sie zu zeigen. Die Gespaltenen haben ebenso ein Bleiberecht in Markranstädt wie die Gewählten, die Geflüchteten oder andere ehemalige Teilnehmer fremder Kulturkreise.

Schnelle Integration

Weil wir gerade bei anderen Kulturkreisen sind: Da ist ja in den letzten Monaten allerhand Gut bei uns angeschwemmt worden. Und immer wieder wurde die Stadtverwaltung ob ihrer Sprachlosigkeit über dieses Phänomen kritisiert.

Klar, dass die das nicht auf sich sitzen lässt. In einer nächtlichen Eilsitzung hat die Rathaus-Spitze gemeinsam mit der Volkshochschule rechtzeitig vor Redaktionsschluss des jüngsten Amtsblatts ein umfassendes Sofort-Programm zur Integration von Migranten verabschiedet. Demnach sollen schon in den nächsten 900 Jahren die ersten acht Flüchtlinge einen Deutsch-Kurs absolvieren. Absolviert haben. Haben werden. Wie auch immer.

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Das ist ein sehr ambitioniertes Vorhaben, welches allerdings auch viel Brisanz birgt. Durch die in Markranstädt geradezu beispielhaft vorgelebte Offensive wird die Bundesregierung mit ihrer zögerlichen Integrationspolitik gewaltig unter Zugzwang gesetzt.

Hücklür ünd Küch

Jetzt muss sich Neu-Bundeskanzler Erdogan etwas einfallen lassen, will er nicht Gefahr laufen, dass Syrer auf erbeuteten Waffen das Firmenschild „Heckler & Koch“ übersetzen können.

Obwohl … in 900 Jahren heißt die Firma sicher längst „Hücklür ünd Küch“, stellt Laserschwerter für Jedi-Ritter her und ist fest in der Hand der Republikaner. Man muss nur fest daran glauben, dann schaffen wir das auch. Möge die Macht mit uns sein.

Doktortitel für Showtanz

Dass es gut ist, nicht immer nur im MN-Bunker rumzuhängen, sondern auch mal an die frische Luft zu gehen, hat der Familientag an der Promenade bewiesen.

Auf den Parkplätzen sah man Kennzeichen aus aller Herren Bundesländer. Auch aus Baden-Württemberg waren Gäste da und fühlten sich sofort wie zu Hause. „Das kenne ich doch?“, fragte sich beispielsweise Arrogantia Ländle aus Mannheim, als sie die Showtänzerinnen des MCC auf der Bühne sah. Und wurde sogleich knallrot im Gesicht.

Heilige Plagiata! Guttenbergs [kopieren] und [einfügen] hat nun auch das Schwabenland erreicht. Die Nummer, mit der die Mannheimer „Feuerio“ im März 2015 deutscher Vizemeister im karnevalistischen Showtanz wurde, war aus Markranstädt geklaut!

Na ja, nicht vollständig. Sowas macht man ja auch nicht. Aber die ersten rund anderthalb Minuten sind nahezu identisch mit dem Showtanz, mit dem der MCC rund ein dreiviertel Jahr später sein Faschingspublikum erfreute und den er auch am Samstag den jubelnden Massen beim Familientag vorführte.

Nun ja: Im Fußball sagt man, Geld schießt keine Tore. Beim Karneval ist es wohl so, dass Geld auch nicht immer ein Garant für neue Ideen ist. Diese geizigen Schwaben, die.

Da wir gerade beim Karneval sind: Der andere Faschingsverein unserer Stadt, der Kultur- und Faschingsverein Seebenisch, hat entweder noch Hochsaison, übernächtigte Geister in seinen Reihen oder die haben da Parallelwelten entdeckt, von denen der Lallendorfer Normalbürger noch nicht einmal etwas ahnt.

Seebenischer Wahrsagerei

Die scheinen in Seebenisch eine Glaskugel zu besitzen oder im Kaffeesatz lesen zu können. Jedenfalls haben die Anreiner des Lago Radona entweder einen großen Schritt in der Entwicklung der Zukunftsfotografie gemacht oder eine Zeitmaschine entwickelt. Eine mit Umkehrsensor, denn laut Bildtext zeigt das Foto nicht nur ein Motiv, das in der Zukunft liegt, sondern eins, das die Zukunft zwar darstellt, aber selbst dort nie Realität wird. Kurzum: Da wird das Foto vom Auftritt einer Band gezeigt, die erst am 27. August nicht auftreten wird. Wenn das keine Satire ist?

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Jury’s nun des Pulitzer-Preis

Und weil wir gerade bei Satire sind: Einen hätten wir noch. Dass der Dativ dem Genital sein Tod ist, das weiß man in Deutschland längst. Auch jene Menschen werden das zu erfahren bekommen, die am 27. April 2916 ihren Deutschkurs erfolgreich absolviert haben sein werden. Sie seien dann vollwertigem Mitglied unseres Gesellschafts dürfen. Wahrscheinlich.

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Dass der in diesem Beitrag des Markranstädter Stadtjournal’s gewürdigte Handwerker den avisierten Preis verdient hat, steht außer Frage. Warum aber muss ausgerechnet der Verfasser dieser Zeilen den Anlass nutzen, um eindrucksvoll unter Beweis zu stellen, dass er selbst von jeglichem journalistischen Preisverdacht freigestellt ist? Wenn man Juroren als Jury’s abqualifiziert, ist nicht nur der Genitiv dem Dativ sein Tod, sondern dem Apostroph auch sein Katastroph.

Der Trost des Wortes

Lesen Sie sich also getrost mit offenen Augen durch unsere Stadt, so haben Sie auch dann genug Futter zum Schmunzeln, wenn die sozialen Netzwerke schweigen oder etwas später dran sind. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten 2015!

 

Ein Tag voller goldener Momente

Der 20. Sächsische Familientag ist Geschichte. Das Wetter war toll, das Programm noch toller und am tollsten waren die Gäste, die das Westufer zu Tausenden überrollten. Neben einigen medialen Randerscheinungen waren auch MDR und LVZ fast den ganzen Tag vor Ort. Damit sich das rechnet, müssen sie auch ordentlich was drucken oder senden. Das versetzt die Markranstädter Nachtschichten in die Lage, sich voll und ganz auf die satirischen Noten des Konzerts konzentrieren zu können.

Ein kurzer Rundgang durchs Getümmel zeigte, dass die Organisatoren weder Kosten noch Mühe gescheut hatten. Rund 70.000 Euro hatte der Freistaat zugeschossen, damit Markranstädt die finanzielle Schnappatmung erspart bleibt.

Klingt viel, ist aber nur wenig mehr als eine handelsübliche Abfindung für eine auf hoher See ausgesetzte Fachbereichsleiterin. Immerhin zeichnete die Stadt nicht nur für eine perfekte Organisation verantwortlich, sondern verzichtete auch auf Parkgebühren und ähnliche handaufhaltende Maßnahmen. Das gab schon mal Zusatzpunkte in Sachen Sympathie.

Bunt und bunter

Dass auch Stände aufgebaut waren, deren Betreiber man jetzt nicht unbedingt mit Familienförderung in Zusammenhang bringen würde, ist eine inzwischen auch auf anderen Festen akzeptierte Tatsache. Sparkasse, Stadtwerke … lediglich die Deutsche Vermögensberatung und Parteien fehlten. Aber zumindest wurde die Festwiese dadurch noch bunter.

Kurz nach 15 Uhr geschah auf eben dieser Wiese etwas, was zwar typisch für Wiesen ist, aber eher für die, auf denen Kühe weiden. König Stanis der Sorbe war eingetroffen und als wäre er ein warmer Fladen, wurde er unversehens so sehr umkreist, dass er kaum noch zu sehen war.

Die Sprache der Bilder

Es war aus sicherer Entfernung schlichtweg nicht möglich, hören zu können, was er dem Volke so zu sagen hatte. So musste die Konversation zwangsläufig eine Vermutung bleiben. Machen wir also den Versuch, das Gesagte anhand von Fotos ans Licht zu bringen.

stalker„Das ist kein Stalker, der da an deinem Frack hängt, Stanis. Das ist der Häuptling von diesem Dorf. Spiske heißt der. Merks dir: S-P-I-S-K-E.“

swinger„Auf dem Rückweg können wir noch einen Abstecher machen. Die haben hier einen Club, in dem man neuerdings unter freiem Himmel … na ja … lass dich überraschen.“

Weiter ging der Rundgang durchs familienfreundliche Dorf. Händeschütteln hier, Smalltalk da, posieren für die Kameras mit eingefrorenem Lächeln für lange Belichtungszeiten. Dazwischen auch Zeit für einen persönlichen Kabinetts-Plausch.

morgen„Da hinten soll ein FKK-Strand sein. Wenn deiner größer ist als … sagen wir mal … so … dann gehe ich nachher mit dir hin, okay?“

orgteam„Übrigens: Ich bin vom Org-Team und auch wichtig.“armlange„Mir egal, wie du heißt: Eine Armlänge Abstand bitte. Na los, leg einen Schritt zu!“

typ„Sorry, ich hab schon wieder den Namen von diesem Typen da vorne vergessen. Wie heißt euer Majestix nochmal? Spiesgeselle oder so?“

jungePass mal auf, mein Junge, ich schlage dir einen Deal vor. Ich lasse dich gewinnen und wenn du groß bist, wählst du CDU, okay?“ – „Aber Onkel, die Kurve hier ist eine Kopie deiner Umfrageergebnisse bis 2020. Guck mal, wo die aufhört.“

Im Anschluss ging es auf die Bühne, wo das jungfräuliche Goldene Buch der Stadt wartete. Zwar gab es dort ein Mikrofon, aber wir hatten unsere Zweifel, ob das, was aus den Lautsprechern kam, auch wirklich gesagt wurde. Ganz rechts stehen zwei Frauen, die das gesprochene Wort für Hörgeschädigte in Gebärdensprache übersetzten. Und was die da an Gesichtsausdrücken und Gesten zeigten, hatte auf das gebärdensprachlich ungeübte Auge manchmal eine ganz andere Wirkung als das „Friede, Freude, Eierkuchen“ von Stanis dem Sorben und seinem Hofstaat. Lassen wir also mal die Bilder wirken und machen uns Gedanken über das, was man da so zu sehen glaubt.

brieftascheMikrofon: „Tolles Wetter, tolle Stimmung…“ Gebärde: „Au haua haua ha … jetzt hat der den glatt gefragt, wann die nächsten Asylbewerber kommen.“

gebaerde3Mikrofon: Das übliche Blabla, dass der Freistaat hervorragend aufgestellt ist, um Familien eine attraktive Heimstatt bieten zu können und ja, das Wetter passt auch und überhaupt hat man sich ganz bewusst für Markranstädt entschieden … Gebärde: „Wir Sachsen sollten uns darauf einstellen, dass wir künftig noch mehr bittere Pillen schlucken müssen, die uns auf den Magen schlagen.“

gebaerde4Mikrofon: „Familie, das sind vor allem Kinder. Sachsen könnte da noch mehr gebrauchen. Wollen sie als Landesvater nicht noch einmal ein Zeichen setzen?“ Gebärde:

gebaerde5Mikrofon: „Je t’aime, oh, oui je t’aime! Moi non plus, oh, mon amour…“ Gebärde: „Aufhörn, aufhörn!“

gebaerde6Mikrofon: „Sag mal, warst du vorher am Bierstand? Du hast ja eine Standarte … so lang.“ Gebärde: „Na, jetzt untertreibt sie aber. Die Fahne reicht mindestens bis hierher.“

goldenbuchNach all dem Tamtam schritt man endlich zur Tat. Stanis der Sorbe durfte sich auf Seite eins in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Ein solches „Libro d’oro“ ist traditionell ganz besonderen Ehrengästen vorbehalten. Ein König zählt ganz sicher dazu, eine Ministerin vielleicht auch noch, aber ein Landrat? Schon bildeten sich vor der Bühne Schlangen, weil jeder mal drankommen wollte. Nun ja, bevor das neue Goldene Buch zum Schmöker für den Plebs werden und sich auch der Pförtner des Stadtbads dort eintragen konnte, wurde die Autogrammstunde beendet.

 

Schock-Bilder: Ab heute auch in Markranstädt

Seit heute sind sie offizieller Bestandteil unseres Konsumrauschs: Die so genannten „Schockbilder“. Bislang waren sie eher eine Erscheinung nach dem Aufwachen beim Blick in die andere Betthälfte oder in den Spiegel. Jetzt aber werden sie zum ständigen Begleiter im Alltag. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis geldgeile Agenturen unseren Lobby-Sklaven in Berlin beibringen, dass nicht nur mit Rauchern Geld zu verdienen ist, sondern auch mit Schokoladenessern, Joghurtkonsumenten, Transvestiten und … ja, auch Markranstädtern.

Dem kommen wir zuvor. Und zwar entschieden! Wir lassen uns doch von chronisch unterforderten Berlinern nicht zeigen, was das Rauchen mit unseren Lungen anstellt oder Sex mit unseren Augen. Zumal uns die frigiden EU-Greise trotz schwärzester Bilder nur die halbe Wahrheit zumuten wollen.

Das fehlende Glied

Rauchen verstopft die Gefäße und kann so auch eine Erektion verhindern. Suchen Sie mal in einem Markranstädter Zigarettenständer (welch herrliche Assoziation) einen impotenten Penis.

Sie werden keinen finden. Weil es zwar ausreichend überfahrene Igel gibt, die man im Photoshop mit ein paar Handgriffen zu einer zerquarzten Lunge umgestalten kann, aber keiner der EU-Kommissare sein degeneriertes Glied für den Kampf gegen Nikotinsucht herzeigen wollte.

Brüssel, Berlin, Markranstädt

Brüssel ist weit weg und Berlin, im Augenblick jedenfalls, noch weiter. Trotzdem sind Verpackungen mit geteerten Animationen auch hierher unterwegs und werden ab morgen dem potenziellen Käufer auflauern. Und das ist erst der Anfang!

Wir zeigen Ihnen hier schon mal, wo diese neue Welle der Verkaufskultur bald hinführen wird. Im ersten Beispiel präsentieren wir Ihnen die gesellschaftskritische Umverpackung eines zurückgestellten Stadtratsbeschlusses. Die Botschaft ist klar, oder?

Lokale Grusel-Botschaften

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Politische Schadstoffe

Apropos Stadtrat: Wer sich vom technischen oder Verwaltungsausschuss gefilterten Qualm reinzieht, könnte so enden:

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Wenn müde Männer schlafen wollen

Milch ist gesund! Sagt man zumindest und deshalb gibt es sogar Milchschnitten, Milchzähne, Milchtankstellen und Milchpulver. Aber das ist eine Milchmädchenrechnung, denn die Gefahren werden hier offensichtlich:

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Der Sächsische Familientag will es deutlich machen: Die Familie steht im Mittelpunkt und mit ihr die Kinder. Doch die Gefahren, die von ungeborenem Leben auf unser Ökosystem ausgehen, wurden bislang nicht ausreichend beleuchtet. Deshalb hier unser viertes Beispiel:

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Rauchen am Steuer

Auch das Rauchen am Steuer haben unsere EU- und Bundespolitiker sträflich vernachlässigt. Verständlich, wenn man sein Wohl und Wehe in die Hände eines Chauffeurs legt. Nur wer selber mal am Lenker gesessen hat, kann wissen, wie schnell man konventionelle Schranken durchbrechen kann. Der unter der Frankenheimer Mühle geerntete Grünschnitt zählt in dieser Hinsicht zu den härtesten Drogen und landet deshalb auf Platz 5:

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Gefahr aus dem Gemüse

In einem Punkt haben sich die kreativen EU-Köpfe allerdings geirrt. Das hier abgebildete Schock-Foto stellt keinen von Tabak und Teer gegerbten Kehlkopf dar. Da kann man mit Bildbearbeitungsprogrammen noch so viel zaubern, die Wahrheit lässt sich nicht verbiegen:

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Das war unser Platz 6. Haben Sie noch Kraft für weitere Vorschläge? Nein? Egal! Wir fragen da gar nicht – schließlich fragen unsere Polit-Akteure auch nicht, ob wir sowas sehen wollen. Gleich gar nicht werden unsere nichtrauchenden Mütter oder Omas gefragt. Die haben solche Bilder im Zweifelsfall täglich gesehen, als sie während des Krieges in Lazaretten aushelfen mussten.

Was oder wen interessiert es, dass sie bis gestern froh waren, dass sie solche Bilder endlich wieder aus ihren Köpfen bekamen. Und was interessieren die Gefühle von Eltern, deren Kinder kurz vor ihren Tode genau so aussahen, wie die Fotos auf den Zigarettenschachteln direkt an der Kasse im Supermarkt. Kinder, die nicht einmal die Gelegenheit hatte, sich auch nur eine Zigarette anbrennen zu können.

Aber fahren wir fort in unserem Ranking der bescheuerten Aktion und verlassen wir nun die Stadt Markranstädt, um uns der Welt draußen in der BRD zu widmen.

Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, beim Gemüse. Vegan ist absolut okay, so lange man beim Schnitzel das Gemüse weg lässt. Es gibt auch Second-Hand-Vegetarier. Deren Philosophie sagt: Kuh frisst Gras, ich fresse Kuh. Was echte Vegetarier zu befürchten haben, zeigt unser Platz 7:

zaehnePlatz 8 widmet sich den Leuten, die uns tagtäglich mit Nadelstreifen und gegeltem Haar den Reichtum bringen, der uns alle so reich macht. Die haben zwar seit Jahren nicht mehr gevögelt, weil sie zur Schlafenszeit Menschen belästigen, aber sie wissen trotzdem unglaubliche Dinge über Sex. Zum Beispiel, wie sich Geld vermehrt. Wenn man nur ein wenig detaillierter nachfragt und ihnen den Schlips mal ordentlich grade rückt, kommt das dabei raus. Nicht die schlechteste Lösung, solche Halskrausen-Boni.

banker

Nun noch Platz 9. Viele Leserinnen oder Leser hätten sich das zwar vielleicht auf dem ersten Platz gewünscht, aber das Beste soll man sich bekanntlich bis zum Schluss aufheben. Früher soll es ja mal Leute gegeben haben, die Spiegel an der Schlafzimmerdecke anbrachten. Wahrscheinlich können da aber nur wir Frauen mitreden. Glauben Sie wirklich, dass sich ein Mann in dem Moment sehen will, in dem nach seinem Hirn auch noch all seine anderen Organe versagen und sich sein ganzes Dasein auf den Punkt konzentriert, der sich unmittelbar neben seinem Arsch befindet? Die würden nie wieder Sex haben wollen. Es gibt nur eine Erklärung für dieses Phänomen: unseren neunten Platz:

Orgasmus

Heute muss alles irgendwie unter den Top Ten sein, also den ersten zehn Plätzen. Wir haben aber nur neun gefunden und müssen uns deshalb auf Sie verlassen. Machen Sie einen Vorschlag für Platz 10. Sie müssen ihn nicht gleich grafisch umsetzen, dafür haben wir in Leipzig einen Studenten sitzen, der seine Vorlesungen gern gegen eine solche Herausforderung sausen lässt. Er hat sogar einen Preis ausgelobt: Als Belohnung raucht er eine Kippe auf Ihr Wohl! Also ran an die Tasten! So schnell kommen Sie nie wieder in den Genuss eines Glimmstengels, ohne sich per Schockbild von denen ein schlechtes Gewissen machen lassen zu müssen, die daran richtig viel Geld verdienen!